Dynamo-Trainer Christian Fiel nahm gegenüber der bitteren Last-Minute-Niederlage in Hamburg (1:2) zwei personelle Wechsel vor: Ballas und Klingenburg ersetzten Atik und Hamalainen. Atik hatte die Partie beim HSV angeschlagen vorzeitig verlassen, Hamalainen unter der Woche unter einem Magendarminfekt gelitten. Beide Akteure saßen auf der Bank.
Bei den Gästen aus Kiel musste Coach Ole Werner nach dem 6:3-Spektakel in Wiesbaden eine Veränderung vornehmen: Mühling (kicker-Note 1,5) fehlte wegen einer Bänderdehnung und wurde vom Defensivallrounder Ignjovski vertreten.
Holstein nutzt die erste Lücke
Einen "mutigen Auftritt" wollte der Kieler Trainer von seinen Schützlingen sehen, schließlich waren sie ja mit Rückenwind nach Dresden angereist. In der Tat gingen die Störche früh drauf und erschwerten damit das Aufbauspiel der Dresdner. In die Bredouille kam die zunächst sichere Dynamo-Defensive aber nicht: Gutes Stellungsspiel und Zweikampfhoheit verhinderten Kieler Möglichkeiten. In der 15. Minute schaltete dann Serra im Mittelfeld schnell um und schickte Lee auf dem linken Flügel. Der Koreaner ging noch einige Meter und bediente anschließend Iyoha im Strafraum, der aus zehn Metern zum 1:0 traf.
Dresden reagierte nicht geschockt ob des Rückstandes. Stattdessen zeigten die Sachsen eine positive Reaktion und erarbeiteten sich unmittelbar nach dem 0:1 zwei gute Abschlussmöglichkeiten, die Burnic (16.) und Kreuzer (18.) aber nicht nutzen konnten. Die Gäste waren unterdessen eiskalt im Abschluss: Mit dem dritten Torschuss trafen die Störche nämlich schon zum zweiten Mal: Serra schickte mit einem perfekten Außenrist-Pass Özcan, der das Laufduell gegen Ballas gewann und zum 2:0 einschob (30.).
Kiel kontrolliert
Der doppelte Rückstand war ein Schlag ins Kontor der Sachsen, die keine passende Antwort parat hatten. Stattdessen wuchs die Verunsicherung in den Reihen der Schwarz-Gelben. Die kontrollierenden Kieler verpassten es in Person von Ignjovski (39.) und Iyoha (41), gar noch vor dem Pausenpfiff auf 3:0 zu stellen.
2. Bundesliga, 15. Spieltag
Mit einem Doppelwechsel (Atik und Löwe für Kaptiän Kreuzer und Nikolaou) wollte SGD-Trainer Fiel zu Beginn des zweiten Durchgangs einen Impuls setzen. Beinahe hätte Dresden auch verkürzt, doch Klingenburg schloss nach einem schwach geklärten Ball der Kieler aus zehn Metern zu überhastet ab (54.).
Dynamo kommt erst spät zurück
Letztendlich leistete Dynamo über den kompletten Spielverlauf viel zu viele Ungenauigkeiten. Die Sachsen standen sich somit zu oft selbst im Weg. Kiel wiederum lauerte auf den entscheidenden Gegenangriff zum 3:0.
Erst in der Schlussviertelstunde kam noch einmal Spannung auf, weil die Kieler nach einem Ballverlust am eigenen Strafraum Ballas nicht angingen und dieser bei seinem 20-Meter-Schuss Glück hatte, dass Atiks Rücken den Ball für Gelios unhaltbar abfälschte (79.). Zwar warf Dresden noch einmal alles nach vorn, bis auf einen Distanzschuss des eingewechselten Stor (88., Gelios parierte) sprang aber nichts gefährliches mehr heraus.
Dynamo Dresden, das durch Wehen Wiesbadens Sieg in Nürnberg auf den letzten Platz abrutschte, empfängt am nächsten Spieltag am Sonntag (13.30 Uhr) Sandhausen. Für Holstein Kiel geht es bereits am Samstag (13 Uhr) gegen Osnabrück weiter.