St. Paulis Coach Jos Luhukay nahm nach dem 1:1 in Nürnberg drei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Diamantakos, Lawrence und Carstens ersetzten Gyökeres, Penney und Östigard (alle Bank).
Darmstadts Trainer Dimitrios Grammozis tauschte nach dem 1:1 gegen Karlsruhe zweimal Personal: Die etatmäßige Nummer eins Schuhen kehrte nach verheiltem Armbruch für Stritzel zwischen die Pfosten zurück. Stark (ebenfalls Bank) wich für Honsak.
Die Anfangsminuten gehörten den Hausherren, für die Knoll aus 22 Metern einen Warnschuss abgab (3.). St. Pauli hatte teilweise über 70 Prozent Ballbesitz, Darmstadt lauerte wenig überraschend auf Umschaltsituationen. Diese kreierte 98 kaum, dafür kam Herrmann etwas unverhofft rechts am Sechzehner zum Abschluss, Himmelmann musste sich strecken (12.).
Weil die Luhukay-Elf außer ein paar unpräzisen Steilpässen in Richtung Miyaichi wenig anbot, war der SVD plötzlich besser im Spiel und kurzzeitig sogar am Drücker - in weiteren guten Gelegenheiten schlug sich das jedoch nicht nieder. Nach etwa 25 Minuten investierten die Kiezkicker daher mehr und übernahmen das Kommando klar - wie Sobota (27.) fällten ihre Offensivspieler in diversen Aktionen im letzten Drittel falsche Entscheidungen zu falschen Zeitpunkten. Pässe kamen nicht an, Schüsse wurden geblockt.
Nur Diamantakos schließt wirklich ab
Wenn mal einer Zug zum Tor entwickelte, dann St.-Pauli-Angreifer Diamantakos. Doch seine beiden Versuche kurz vor dem Seitenwechsel (35., 43.) waren nicht präzise genug, um Rückkehrer Schuhen ernsthaft auf die Probe zu stellen.
Das Bild nach dem Seitenwechsel war ein bekanntes: St. Pauli ließ die Kugel laufen, ohne groß das Vertikalspiel anzukurbeln. Dies tat plötzlich der SVD: Mehlem schickte Honsak mit einem Zuspiel durch die Gasse auf Himmelmann zu, Honsak verzögerte jedoch so lang, bis sein zaghafter Abschluss eigentlich nur noch geblockt werden konnte (49.). Zu einer zweiten Chance kam der Offensivmann eine Zeigerumdrehung später nicht, weil Carstens Palssons Hereingabe im letzten Moment weggrätschte.
Sobota im Abseits
2. Bundesliga, 10. Spieltag
Das Oberwasser, das 98 durch diese beiden Aktionen bekam, flachte - auch dank der Zweikampfstärke von FCSP-Kapitän Buballa - zeitig wieder ab. Auf der Gegenseite hatte der kreative Möller Daehli zwei Ideen: Seine Hackenablage feuerte Becker am kurzen Eck zu zentral auf Schuhen (56.), Diamantakos schloss nach einem Steilpass des Norwegers etwas kläglich ab (59.). Als Sobota die Kugel nach Hereingabe von Becker über die Linie spitzelte, hatte er zuvor deutlich im Abseits gestanden (63.). Ein vergeblicher Jubel.
Die Schlussphase gestaltete sich offen, die nächste Chance vergab der aufgerückte Dumic aus aussichtsreicher Position für Darmstadt (71.). Und weil St. Pauli den entscheidenden Einfall nicht hatte, nutzten die Gäste einen Standard zum Tor des Tages: Der eingewechselte Kempe trat die Ecke von der rechten Seite nach innen, im Zentrum stieg Palsson am höchsten - 1:0 (80.). Während den Hausherren vorne partout nichts mehr Handfestes gelingen wollte, sorgte Rückhalt Himmelmann gegen Mehlem (89.) und Dursun (90.+3) dafür, dass Darmstadts erster Auswärtssieg der Saison nicht noch deutlicher ausfiel.
St. Pauli gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Heidenheim. Für Darmstadt geht es bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Erzgebirge Aue weiter.