Holstein Kiels Interimstrainer Ole Werner, der mit dem 3:0 bei Greuther Fürth in der Vorwoche den ersten Dreier nach der Entlassung von Trainer Andre Schubert eingefahren hatte, sah keinen Grund für personelle Veränderungen.
Die Regensburger Mannschaft zeigte zuletzt beim 2:2 gegen den HSV Moral. Entsprechend schenkte Trainer Mersad Selimbegovic denselben Spielern das Vertrauen und tauschte lediglich im Angriff: Wekesser ersetzte den angeschlagenen Stolze, der nicht rechtzeitig fit geworden war.
Beide Teams gingen das Duell hochmotiviert an und suchten den direkten Weg zum Tor, leisteten sich im Spielaufbau aber immer wieder Fehler. So war die Anfangsphase zwar temporeich, allerdings etwas strukturlos. Während der Jahn insgesamt mehr Gefahr ausstrahlte, gehörte die erste gute Chance den Hausherren: Bei einem Schuss von Mühling klärte Correia in höchster Not auf der Linie (9.). Wenig später machte es Baku, der zusammen mit Atanga die Regensburger Defensive auf der Außenbahn immer wieder vor Herausforderungen stellte, besser: Er netzte nach einem Doppelpass mit Atanga zum 1:0 ein (17.).
Treffer beflügelt die Störche
Mit dem Selbstvertrauen der Führung übernahmen die Hausherren das Kommando, hielten den Ball besser in den eigenen Reihen und wirkten im Spielaufbau ruhiger und strukturierter. Doch Serra schlug bei einem Zuspiel von Baku über den Ball (24.), Meffert konnte einen Eckball von Lee nicht verwerten (25.) und so verpasste es Holstein, den zweiten Treffer nachzulegen.
2. Bundesliga, 9. Spieltag
Das sollte sich rächen, denn nach einer halben Stunde wurde ein als Flanke gedachter Ball von George länger und länger und schlug letztlich im Kieler Tor zum 1:1 ein - auch, da Keeper Gelios damit rechnete, dass der eigentliche Adressat Grüttner das Zuspiel noch erreichen würde (30.). Wie schon die Führung der Kieler hatte auch der Ausgleich Auswirkungen auf die Kräfteverhältnisse auf dem Platz. Denn das Tor beflügelte die Gäste, die in der Folge Kiel besonders durch frühes Gegenpressing immer mehr unter Druck setzten. Da Gelios ein Zuspiel auf Grüttner gerade noch abfangen konnte (34.) und die Defensive der Regensburger bei den seltenen Vorstößen der Gastgeber sicher stand, blieb es zur Pause allerdings beim 1:1.
Kaum Struktur nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel lief bei beiden Teams wenig nach Plan. Fehler im Spielaufbau, unsaubere Ballannahmen und Pässe, Fouls - die Partie bot ordentlich "Rumpelfußball", aber wenig Unterhaltung. Symbolisch für diese Phase: Der eigenwechselte Albers (61., für Wekesser) setzte seinen Schuss freistehend im Strafraum meterweit neben das Tor (64.).
Das Spiel blieb auch in der Folge Magerkost. Werner reagierte mit der Hereinnahme von Khelifi (69., für Baku) und Özcan (75., für Atanga), doch auch wenn Kiel die Schlussphase etwas aktiver anging als die Gäste, konnten die frischen Akteure kaum Akzente setzen. Stattdessen brachte ein Joker auf der Gegenseite die Entscheidung zugunsten der Gäste: Bei einem hohen Ball von Grüttner konnten weder Schmidt noch der herausgeeilte Gelios den Ball klären. Albers reagierte und spitzelte den Ball zum 2:1-Siegtreffer ins leere Tor (87.).
Die Zweite Liga geht in die Länderspielpause. Anschließend gastiert Holstein Kiel am Sonntag, den 20. Oktober (13.30 Uhr) in Stuttgart. Für den Jahn geht es bereits einen Tag früher (13 Uhr) gegen Sandhausen weiter.