Wehen Wiesbadens Trainer Rüder Rehm hatte bereits unter der Woche mit einem Torwartwechsel geliebäugelt, und in der Tat stand Bartels für Watkowiak im Tor (Bank). Außerdem begannen nach dem 2:5 gegen Bielefeld Niemeyer, Lorch, Mockenhaupt und Dams für Mrowca, Franke, Kyereh und den Rot-gesperrten Röcker.
Osnabrücks Trainer Daniel Thioune wechselte zweimal Personal im Vergleich zum 1:1 gegen St. Pauli: Heider und Schmidt starteten für Alvarez und Klaas.
Aufreger - Langeweile Teil 1
Der größte Aufreger der Anfangsphase ereignete sich bereits nach wenigen Sekunden: Der neu ins Team gekommene Torwart Bartels verletzte sich bei einem langen Ball am Oberschenkel. Nach einer Behandlungspause ging es nicht weiter für den Schlussmann und Watkowiak kam so zurück ins Team. Danach folgte die große Langeweile. Wehen Wiesbaden war merklich geschockt ob des frühen Wechsels, der VfL wartete erst einmal ab. In dieser Phase gab es keine nennenswerten Torszenen. So durfte sich Watkowiak sich beim Abfangen von Flanken weiter aufwärmen. Seine Vorderleute setzten zumindest einen Wunsch ihres Trainers um: Sie waren die aggressivere Mannschaft und hielten in den Zweikämpfen dagegen. Dem VfL fiel offensiv ebenso wenig ein wie den Hausherren.
Aufreger - Langeweile Teil 2
Nach rund 20 Minuten nahm das Spiel Fahrt auf. Dams nahm im Fünfmeterraum einen Eckball von Aigner an und drückte ihn zur überraschenden Führung über die Linie (23.). Osnabrück reklamierte ein Handspiel. Schiedsrichter Benjamin Cortus war in Kontakt mit Köln und entschied, dass bei der Ballannahme von Dams die Hand nicht im Spiel war - der Treffer zählte. Kurz darauf hätte Aigner erhöhen müssen: Am langen Pfosten setzte der Routinier den Ball aus kurzer Distanz aber über den Querbalken (33.). Noch knapper war es bei einem schönen Freistoß-Versuch von Kuhn aus knappen 25 Metern - die Latte rettete für den geschlagenen Kühn im Osnabrücker Tor (37.). Der VfL kam ebenfalls nach einem Freistoß zu seiner besten Gelegenheit. Heider setzte einen Kopfball völlig alleinstehend an den Pfosten. Der Treffer hätte aber nicht gezählt - Heider stand im Abseits (40.). Zum Ende der ersten Halbzeit schalteten beide Mannschaften wieder ein paar Gänge zurück und es zeigte sich das Bild vom Anfang der Partie: Lange Bälle, viele Zweikämpfe, keine Torchancen.
2. Bundesliga, 8. Spieltag
Die schwächste Defensive steht sicher
Zu Beginn des zweiten Abschnitts machte Wehen Wiesbaden den besseren Eindruck, wenngleich auch bei den Hessen offensiv viel Stückwerk blieb. Vom VfL war nahezu nichts zu sehen. Ungenauigkeiten und harmlose Flanken, mehr brachten die Mannen von Daniel Thioune nicht auf den Rasen. Gefahr brachte danach wieder eine Aigner-Ecke. Der erste Versuch wurde geklärt, wie auch die erneute Hereingabe des Außenbahnspielers. Den erneuten Klärungsversuch nahm Niemeyer an der Strafraumkante direkt - knapp vorbei (57.). Der einschussbereite Girth wurde auf der Gegenseite im letzten Moment vom Torschützen Dams am Einschuss gehindert (63.).
Als selbst ein Doppelwechsel mit neuen offensiven Kräften, Alvarez und Friesenbichler, keine Osnabrücker Schlussoffensive entfachte, nahm der erste Sieg im 18. Zweitliga-Auftritt von Rüdiger Rehm immer mehr Konturen an. Sein Kapitän Schäffler beruhigte kurz vor Schluss mit dem 2:0 die Nerven seines Trainers (83.). Vom VfL kam nichts mehr. Sie hatten sogar noch Glück, dass Kyereh und Titsch Rivero binnen Sekunden nur den Pfosten trafen (89.). Trotzdem reichte es zum ersten Sieg des SVWW in dieser Saison.
Wiesbaden gastiert am Freitag (18.30 Uhr) beim VfB Stuttgart. Für Osnabrück geht es am Montag (20.30 uhr) gegen Bielefeld weiter.