Schalkes Coach David Wagner musste nach dem 2:1 in Bremen einen Wechsel vornehmen: McKennie ersetzte den angeschlagenen Uth (Adduktorenprobleme).
Auf der anderen Seite tauschte Union Berlins Trainer Urs Fischer im Vergleich zum überraschenden 2:0 gegen Mönchengladbach zweimal: Andrich kehrte nach Gelb-Sperre zurück und verdrängte Kroos aus dem Mittelfeld, während Bülter anstelle von Ujah stürmte.
Union Berlin erwies sich auf Schalke als der erwartet schwere Gegner für Königsblau. Die Eisernen begannen forsch, waren vor allem kämpferisch und läuferisch voll da und stellten S04 vor Probleme. Unterstützt von Schalker Unzulänglichkeiten kam der Aufsteiger über Ingvartsen (4., Fehler Nübel) und Bülter (6., Fehler Mascarell) sogar zu ersten vielversprechenden Chancen, ließ diese aber liegen.
Raman hat zu viel Raum - Schlotterbeck im Pech
Bundesliga, 13. Spieltag
Es war ein ordentliches Auswärtsspiel der Berliner, die besonders durch ihre Raumaufteilung glänzten. Union verschob stark und schaffte es so, gegnerische Überzahlsituationen nicht zuzulassen. Und dennoch geriet die Fischer-Elf in dieser umkämpften Partie in Rückstand, weil die Abwehr einmal nicht aufpasste - und bei Kabaks Kopfball Raman an der Strafraumlinie zu viel Raum ließ. Diesen nutzte der Belgier, um sehenswert aus 16 Metern per Volley unter die Latte zu treffen (23.).
Kurz danach musste Union den nächsten schweren Treffer einstecken: Schlotterbeck hatte sich kurz vor dem Treffer bei einem eigenen Foul an Kenny am rechten Knie verletzt und musste nun raus. Hübner kam rein (26.).
Andrich holt einen Elfmeter heraus
Hier gab es Elfmeter: Robert Andrich und Matija Nastasic (r.) im Duell. imago images
Die Eisernen ließen sich weder vom Rückstand noch von Schlotterbecks Ausfall aus der Bahn werfen und spielten weiter mutig mit - und rissen durch konsequentes Flügelspiel immer wieder Lücken in die gegnerische Deckung. Andersson scheiterte noch an Nübel (29.), ehe Andrich im Zweikampf mit Nastasic sehr früh abhob und einen Elfmeter herausholte. Eine Fehlentscheidung, da es zwar einen minimalen Kontakt zwischen Andrich und Nastasic gab, der Berliner allerdings da schon längst im Fallen war. Ingvartsen war es egal, er schnappt sich das Leder und jagte es wuchtig ins linke Kreuzeck (36.).
So unberechtigt der Treffer auch war, sportlich verdient war der Ausgleich allemal. Beim 1:1 blieb es auch zur Pause, auch weil Andersson (45.) und auf der Gegenseite Caligiuri per direktem Freistoß (45.+2) sowie Kabak nach Ecke (45.+3) das nötige Abschlussglück fehlte.
Schalke erhöht den Druck - Subotics teurer Patzer
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein etwas anderes Bild, was auch an einer veränderten Herangehensweise der Köpenicker lag. Union zog sich stärker zurück, lauerte auf Konter und überließ den Schalkern mehr Räume. Und die Knappen nutzten diese, erhöhten den Druck und kamen über Raman (51., 59.), Serdar (63.) und Harit (73.) zu erstklassigen Gelegenheiten, ließen aber diese ebenso ungenutzt wie die Berliner ihre nach sporadischen Entlastungsangriffen (Bülter, 61., Andersson, 77.).
Ein Treffer lag dennoch in der Luft - und fiel dann auch in der 86. Minute. Subotic patzte bei der Ballannahme und verlor den Ball. Die Schalker spielten es dann schnell: Über den kurz zuvor eingewechselten Kutucu und Harit kam das Leder zu Serdar, der aus 15 Metern gekonnt ins rechte Eck vollendete und so doch noch den vielumjubelten 2:1-Siegtreffer markierte.
Schalke ist wieder am Samstag, den 7. Dezember, gefordert, dann im Topspiel bei Bayer Leverkusen (18.30 Uhr). Eisern Union ist tags darauf daheim gegen den 1. FC Köln an der Reihe (15.30 Uhr).