Union Berlins Coach Urs Fischer tauschte nach dem 0:2 in Leverkusen gleich auf vier Positionen: Statt Lenz (Probleme mit dem Hüftbeuger), Keven Schlotterbeck, Becker und Ingvartsen begannen Subotic (nach Gelb-Rot-Sperre), Reichel, Schmiedebach und Gogia. Mit im Schnitt 29,47 Jahren stellten die Eisernen damit die älteste Startelf der bisherigen Bundesliga-Saison. Auch in der Saison 2018/19 war nur eine Anfangsformation älter - die von Fortuna Düsseldorf am 27. Spieltag (29,51).
Frankfurts Trainer Adi Hütter tauschte nach dem 2:2 gegen Dortmund zweimal: Für Kohr und Paciencia (beide Bank) standen Kamada und Dost in der Startelf, für den Niederländer war es sein erster Einsatz für die SGE in der Bundesliga von Beginn an. Kurzfristig nicht im Kader standen die beiden angeschlagenen Abraham und da Costa.
Trapp mit Glück - Silva zögert zu lange
Union startete engagiert, störte die Hessen früh im Aufbau und spielte schnörkellos nach vorne. In der 6. Minute kam Friedrich nach flacher Eckball-Variante in den Strafraum zur Direktabnahme, doch Trapp klärte mit Glück und Geschick mit dem Absatz. Die Eintracht fand nur langsam besser in die Partie, hatte aber in der 16. Minute seinerseits eine erste Gelegenheit. Der nach gutem Nachsetzen von Dost etwas glücklich durch einen abgefälschten Ball steilgeschickte André Silva zögerte im Strafraum indes etwas zu lange, sodass Gikiewicz die Situation bereinigen konnte.
Bundesliga, 6. Spieltag
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte übernahmen die Hessen nach und nach das Kommando. Zumeist fehlte der SGE beim letzten Pass oder Abschluss aber Präzision. Erst kurz vor der Pause prüfte Silva Keeper Gikiewicz noch einmal aus kurzer Distanz per Kopf (43.). Sekunden vor der Halbzeit rauschte ein Schuss aus 20 Metern von Kostic nur knapp am Tor vorbei (45.+1). So blieb es zur Pause beim torlosen Remis.
Dost staubt ab - Silva legt gekonnt nach
Kurz nach der Pause ging die Eintracht prompt in Führung: Die Hessen verlagerten das Spiel schnörkellos von rechts nach halblinks, wo Kostic sofort flach abzog. Gikiewicz parierte zwar, konnte den Nachschuss von Dost aus kurzer Distanz jedoch nicht verhindern - 1:0 für Frankfurt (48.). Union versuchte zu reagieren, bekam jedoch keinen richtigen Zugriff auf das Spiel. Im Gegenteil: Nachdem Kostic im eigenen Strafraum noch kurz zuvor aufmerksam vor dem für Gogia (am Knie verletzt) eingewechselten Becker geklärt hatte (60.), erhöhte die Eintracht wenig später nach einem Konter auf 2:0: Sow hatte Silva per gefühlvoller Flanke in Szene gesetzt, der Portugiese gekonnt per Kopf gegen den Lauf von Gikiewicz vollstreckt (62.).
Fischer erhöhte bei den Köpenickern mit der Hereinnahme von Mees und Ujah für Schmiedebach und Bülter das Risiko (66.). In der Tat hatten die Hausherren offensiv nun ihre beste Phase im Spiel. Ujah prüfte Trapp nach Becker-Flanke (74.), eine Minute später zwang Becker Eintracht-Keeper Trapp mit einem Schlenzer vom Strafraumrand zu einer Glanzparade (75.). Als die Drangphase der Eisernen schon wieder abzuflauen schien, traf Ujah nach Zusammenspiel mit Becker doch noch per Direktabnahme zum Anschlusstreffer (86.). Dabei blieb es jedoch, sodass Union die dritte Niederlage in Folge hinnehmen musste. Die SGE dagegen holte ihre ersten Auswärtspunkte der Saison.
Die Berliner gastieren am Sonntag (15.30 Uhr) kommender Woche in Wolfsburg. Für Frankfurt geht es schon am Donnerstag (21 Uhr) am zweiten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase bei Vitoria Guimaraes weiter. In der Bundesliga erwartet die SGE anschließend am Sonntagabend (18 Uhr) Werder Bremen.