Sandhausens Trainer Uwe Koschinat vertraute auf die Startelf, die schon beim 1:1 in Kiel von Beginn an auf dem Rasen gestanden hatte.
Osnabrücks Coach Daniel Thioune tauschte nach dem 1:3 gegen Heidenheim dagegen zweimal Personal: Für den Gelb-Rot-gesperrten Wolze und Amenyido (Bank) fingen Schmidt und Heider an.
Die Partie, in die beide Teams mit durchaus geöffnetem Visier gestartet waren, wartete mit der ersten Großchance bereits nach drei Minuten auf: VfL-Stürmer Girth wurde von Ouahims Flanke im Sechzehner freigespielt, seinen Kopfball setzte er ein wenig überhastet aber neben den Kasten. Nur zwei Zeigerumdrehungen später schlug Heyer am zweiten Pfosten über den Ball (5.) - einen Blitzstart verpasste der aktivere VfL. Den nächsten Abschluss gab der in der Anfangsphase auffällige Schmidt nach einem Antritt über 40 Meter ab, bei seinem Flachschuss von der Strafraumkante fehlte nicht viel (12.).
Aus dem Spiel heraus machte es der SVS nicht viel schlechter, seine Chancen ließen allerdings auf sich warten. Die erste ergab sich nach einem Aussetzer von Schmidt: Zenga, der auf Körber zulaufen durfte, schoss diesem jedoch in die Arme (18.). Selbiges galt für den aus noch besserer Position abschließenden Engels, von Gislason clever eingesetzt (21.). Die Hausherren hätten in dieser Phase wohl in Führung gehen müssen. Was auch nicht gelang, als Behrens das Runde in Minute 29 im Eckigen unterbringen konnte - er stand beim Zuspiel von Förster nämlich in der verbotenen Zone. Auch die Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts gehörte eher dem SVS, der sich keinen weiteren Hochkaräter erspielen konnte. Dies gelang auch Osnabrück, keineswegs inaktiv, nicht. 0:0 zur Pause.
Körber bügelt seinen Fehler aus - verspäteter Jubel
Sandhausen behielt nach dem Seitenwechsel die Oberhand. Engels' 18-Meter-Schuss konnte von Heyer geblockt werden (47.), in der Folge stand der VfL noch stabiler. So mühten sich die Hausherren wieder und wieder, ohne wirklich durchzukommen. Der eingewechselte Friesenbichler klopfte dagegen wieder einmal für die Gäste an (63.). Sie schenkten dem Gastgeber in Person von Schlussmann Körber kurz darauf beinahe das 1:0: Der Keeper ließ eine Diekmeier-Flanke fallen, konnte aber den Hackenschuss von Behrens entschärfen und seinen Fehler ausbügeln (66.).
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Das klar überlegene Sandhausen drückte weiter und wollte den Deckel möglichst zeitig drauf machen. Doch Förster zielte zu genau und traf lediglich den Pfosten (70.). Dann witterte plötzlich die Thioune-Elf Morgenluft. Zunächst wehrte der liegen gebliebene Agu unfreiwillig eine exzellente Heider-Chance ab (75.), dann stach ein kurz zuvor ins Spiel gebrachter Joker: Alvarez zog einen direkten Freistoß mit Zug über die Mauer - in der Nauber noch leicht abfälschte - und traf von der Unterkante der Latte ins Tor. Allerdings kam der Ball so knapp hinter der Linie auf, dass sich die Jubeltraube erst nach einem Hinweis des Schiedsrichtergespanns bildete (78.).
Aus großer Distanz überlistete Alvarez Fraisl kurz darauf beinahe ein zweites Mal (82.), dann begann die stumpfe Schlussoffensive der Sandhäuser. Die große Ausgleichschance sollte in der Nachspielzeit nach einer Ecke zwar noch kommen, Kapitän Diekmeier sie aus kürzester Distanz aber fahrig liegen lassen (90.+3). Somit belohnte sich der Aufsteiger aus Osnabrück im zweiten Zweitliga-Auftritt mit Zählbarem - sogar mit einem Auswärtsdreier.
Sandhausen empfängt am kommenden Freitag (18.30 Uhr) im DFB-Pokal Borussia Mönchengladbach. Für Osnabrück geht es am Sonntag (15.30 Uhr) im Pokal gegen Leipzig weiter.