RB-Coach Ralf Rangnick schickte im Vergleich zur 1:4-Auftaktpleite in der Bundesliga in Dortmund sechs neue Akteure ins Rennen: Europa-League-Keeper Mvogo stand für Gulacsi zwischen den Pfosten, außerdem spielten Orban, Laimer, Ilsanker, Cunha und Werner anstelle von Saracchi, Upamecano, Demme, Forsberg und Augustin.
Luhansks Trainer Jurij Vernydub veränderte seine Startelf aus dem Hinspiel auf zwei Positionen: Lednev fehlte nach seiner Roten Karte gesperrt, auch Khomchenovskyi stand kurzfristig nicht im Aufgebot. Neu ins Team rückten dafür Gordiyenko und Kabayev.
Ratao kontert Werner - Leipzig unter Zugzwang
Die Pläne der Ukrainer, erneut lange die Null zu halten, waren schnell Makulatur. Werner hielt seinen Fuß in einen Distanzschuss von Cunha und fälschte so entscheidend ab - das frühe 1:0 für Leipzig (7.). Das 1:0 gab den Sachsen zunächst Auftrieb, RB agierte im Angriff variabel und hatte durch den Unruheherd Werner zwei gute Möglichkeiten auf das zweite Tor (18., 20.).
Ab Mitte des ersten Durchgangs ließen sich die Leipziger aber immer weiter fallen und überließen den Gästen häufig den Ball. So kamen auch die Ukrainer etwas besser ins Spiel und zu Abschlussaktionen. Laimer blockte einen gefährlichen Versuch von Gordiyenko (26.), dann war es Stürmer Ratao, der nach einer abgefälschten Flanke in Konatés Rücken entwischte und per Kopf das 1:1 markierte (34.). Leipzig war nun wieder gefordert und wurde prompt aktiv. Der agile Werner hatte Pech, dass sein abgefälschter Distanzschuss nur an der Latte landete (42.).
Das Hin- und Rückspiel
Der zweite Durchgang startete dann mit dem nächsten Schock für Leipzig: Ein einfacher Befreiungsschlag der Ukrainer brachte die schlecht sortierte RB-Defensive in die Bredouille. Ratao legte per Kopf in den Lauf von Karavaev, dessen Querpass Gordiyenko über die Linie grätschte (48.). Leipzig benötigte nun zwei Tore zum Weiterkommen und antwortete mit wütenden Angriffen, doch wie im Hinspiel brachten die Ukrainer in vorderster Front immer wieder ein Körperteil in die Schüsse und Flanken der Rangnick-Elf.
Augustin und Forsberg drehen die Partie
Rangnick reagierte und brachte in Forsberg und Augustin zwei Offensivkräfte, die sofort für neuen Schwung sorgten. Zentrale Figur des Leipziger Offensivspiels blieb jedoch Werner, der zunächst nach einer Einzelaktion das Tor nur knapp verfehlte (64.), den Ausgleich dann aber auf herrliche Art und Weise vorbereitete: Nach einer schnellen Kombination chippte der Nationalstürmer den Ball perfekt in den Lauf von Augustin, der die Kugel zum 2:2 ins Tor legte (69.).
Leipzigs Druck erhöhte sich daraufhin quasi minütlich, Luhansk verbarrikadierte sich mit allen Spielern am eigenen Strafraum, in den eine Hereingabe nach der anderen segelte. Eine davon führte dann zur entscheidenden Aktion der Partie: Sabitzers Flanke von rechts rutschte durch in die Mitte und landete am ausgestreckten Arm von Vernydub, Schiedsrichter Danny Makkelie (Niederlande) zeigte auf den Punkt. Forsberg übernahm in dieser Drucksituation Verantwortung und verwandelte präzise ins rechte Eck - das Tor zur Europa-League-Gruppenphase in letzter Minute (90.).
Leipzig kann durch den Last-Minute-Erfolg durchatmen und trifft am Sonntag (15.30 Uhr) in der Bundesliga auf Fortuna Düsseldorf, Luhansk spielt am selben Tag um 18.30 Uhr bei Arsenal Kiew.