Ajax-Coach Peter Bosz wechselte im Vergleich zum 3:1-Auswärtserfolg bei Willem II Tilburg, der aber nicht mehr zum Titelgewinn reichte , auf fünf Positionen: Veltman, Schöne, Ziyech, Younes und Traoré durften von Beginn an ran, Tete, de Jong, van de Beek, Kluivert und Neres mussten dafür auf der Bank Platz nehmen.
United-Trainer José Mourinho wirbelte seine Startelf nach dem 2:0-Sieg über Crystal Palace zum Saisonfinale mit zehn Veränderungen ordentlich durch. Einzig Pogba blieb aus der Startaufstellung gegen die Londoner übrig.
ManUnited begann druckvoll und hatte nach wenigen Sekunden die erste Torchance: Im Strafraum prallten Ajax-Keeper Onana und Abwehrspieler Veltman zusammen, das Leder sprang zu Pogba. Der versuchte es aus der Distanz, links vorbei. Ajax war nervös und fand nicht gut in die Partie. Zwar hatten die Niederländer im ersten Durchgang viel Ballbesitz, aber die Red Devils standen defensiv sehr sicher und ließen fast nichts zu. Einzige Ausnahme: In der 15. Minute kam Traoré aus spitzem Winkel zum Abschluss, Romero war auf dem Posten.
Pogba trifft mit etwas Glück
Die Engländer waren etwas spritziger und präsenter in den Zweikämpfen. Nach einem Ajax-Einwurf klaute sich Mata den Ball, über Rashford und Fellaini kam das Leder zu Pogba. Der Franzose zog aus etwa 18 Metern ab, Sanchez fälschte den Schuss unhaltbar für Keeper Onana ab - 1:0 United (18.). Die Elf von Mourinho war das Team mit den besseren Chancen vor der Pause, auch wenn es nicht viele waren. Valencia marschierte über die rechte Seite mit nach vorne und prüfte Onana aus spitzem Winkel (24.). Anschließend passierte vor der Pause vor beiden Toren nicht mehr viel, Amsterdam wurde zwar mutiger, konnte sich aber keine Torchancen erarbeiten. So ging es mit einer verdienten Führung für ManUnited in die Kabinen.
Mkhitaryan erhöht artistisch
Der zweite Durchgang begann traumhaft für die Red Devils und mit einem Schock für Ajax: Eine Ecke von Mata verlängerte Smalling per Kopf und fand Mkhitaryan, der artistisch im Fallen mit dem Rücken zum Tor traf (48.). Damit stand Ajax mit dem Rücken zur Wand. Aber viel kam nicht von Amsterdam, die Mourinho-Elf hatte alles im Griff. Fellaini hätte gar auf 3:0 stellen können, sein Kopfball war aber zu unplatziert (65.). Die Angriffsversuche der Niederländer waren ohne Ideen, so versuchte es Ziyech mal aus der Distanz und verzog deutlich (66.).
United holt sich ohne Probleme den Titel
Eine große Schlussoffensive von Ajax gab es nicht. Zwar lief die Mannschaft von Coach Bosz an und hatte weiterhin viel Ballbesitz, aber im Offensivbereich fehlten die Ideen, zu viel ging über das Zentrum und zu wenig über die Flügel. Das einzige Mittel waren Distanzschüsse, nach 83 Minuten verzog Sanchez. So tickten die Sekunden für Ajax dahin, die Red Devils verteidigten den Vorsprung ohne große Mühe über die Zeit. Auch die eingewechselten van de Beek (87.) und Neres (90.+4) konnten Romero nicht überwinden. Damit holte sich Manchester United verdient die Europa League und darf in der kommenden Saison in der Champions League starten. Auch Schweinsteiger darf sich Europa-League-Sieger nennen, er hatte in der Zwischenrunde bei St. Etienne, als er in der 62. Minute eingewechselt wurde, einen Einsatz. Superstar Ibrahimovic hat nun endlich auch einen europäischen Titel.