HSV-Trainer Markus Gisdol wechselte bei seiner Elf im Vergleich zur 0:8-Klatsche beim FC Bayern auf fünf Positionen: Papadopoulos und Wood kehrten nach überstandenen Verletzungen wieder ins Team zurück. Der Grieche ersetzte den krankheitsbedingt fehlenden Djourou, Wood verdrängte Gregoritsch auf die Bank. Zudem rutschten Ostrzolek, Ekdal und Hunt in die Startformation, dafür mussten Douglas Santos, Walace und Kostic (alle Bank) weichen.
Gladbachs Coach Dieter Hecking tauschte nach dem 2:0-Sieg in Ingolstadt dreimal: Raffael kehrte nach knapp einem Monat wieder ins Team zurück, zudem durften Dahoud und Herrmann von Beginn an ran. Drmic, Johnson und Strobl nahmen auf der Bank Platz. Hazard wurde nach seiner Blessur aus dem Florenz-Spiel nicht rechtzeitig fit.
Verzögerter Anpfiff - Fans im Stau
Kein Schnee- dafür Verkehrschaos sorgte vor der Partie für Aufregung. Rund 9000 Fans steckten im Stau fest - die Folge: Schiedsrichter Marco Fritz pfiff die Begegnung zehn Minuten später an. Als es dann endlich losging, fiel der HSV durch aggressives Pressing auf - das Offensivquartett um den eifrigen Wood lief die Gladbacher schon früh in deren eigener Hälfte an.
Insgesamt machten die Hamburger einen gefestigten Eindruck - in puncto defensiver Ordnung und Laufbereitschaft wussten sie zu überzeugen. Gladbach agierte in der Defensive zwar ruhig und überlegt, wirkte aber im Offensivspiel zunächst plan- und drucklos.
DFB-Pokal, Viertelfinale
Hamburg aggressiv
Hamburg drängte zwar früh, generierte bis auf eine Flanke des umtriebigen Hunt (4.) und einen Wood-Abschluss (12.) aber keine Abschlüsse. Gladbach meldete sich in der 15. Minute in Person von Kapitän Stindl das erste Mal in der Offensive an. Die größte Chance in Durchgang eins hatte allerdings erneut Wood, dessen Flachschuss Sommer stark aus dem Eck fischte (18.).
Mit zunehmender Spielzeit ließ das dominante Auftreten der Hausherren ein wenig nach, die Gäste vom Niederrhein kamen immer besser in die Partie und setzten vermehrt auf die Außen. Gegen Ende des ersten Durchgangs sorgte die Borussia dann zweimal über die rechte Seite für Gefahr: Stindl fand allerdings mit seiner Hereingabe keinen Mitspieler (35.) und wurde nach einem Kramer-Zuspiel aus aussichtsreicher Position von Papadopoulos abgeblockt (38.).
Gladbach wird stärker und trifft vom Punkt
Nach der Pause waren es die Fohlen, die mit mehr Elan agierten - und sich, unter freundlicher Mithilfe von Hamburgs Mavraj, auch dafür belohnten: Herrmann machte über rechts Tempo, drang in den Strafraum ein und wurde vom Albaner von den Beinen geholt - Elfmeter. Stindl übernahm die Verantwortung und wurde ihr gerecht - 1:0 für Gladbach (53.).
Der Treffer zeigte Wirkung bei den Gastgebern: Abspielfehler häuften sich, die Gisdol-Elf schien immer einen Schritt zu spät am Ball zu sein. Und so sollte auch das zweite Tor fallen: Stindl zog im Strafraum ab, Adler reagierte glänzend. Der Abpraller rollte auf Ostrzolek zu, der zu lang zögerte und den dazwischengesprinteten Hofmann zu Fall brachte. Schiedsrichter Marco Fritz zeigte erneut auf den Punkt. Diesmal trat Raffael an und erhöhte auf 2:0 (61.).
Hausherren wollen den Anschlusstreffer
Nach dem zweiten Gegentreffer suchte die Gisdol-Elf den Weg in die Offensive und hatte durch Mavraj (63.), Müller (65.) und Hunt (69.) die Gelegenheiten zum schnellen Anschlusstreffer. Gladbach ließ es mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken ruhiger angehen, verpasste allerdings die endgültige Vorentscheidung durch Raffel (67.). Den Schlusspunkt setzte Wood in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als er den Ehrentreffer für die Hausherren erzielte. Das Tor kam jedoch zu spät, denn unmittelbar darauf war Schluss - der HSV schied aus, Gladbach steht im Halbfinale.
Der Hamburger SV muss jetzt am nächsten Sonntag (17.30 Uhr) zuhause gegen Hertha BSC ran. Mönchengladbach empfängt zum Samstagabendspiel (18.30 Uhr) den FC Schalke 04 im heimischen Borussia-Park.