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35. Etappensieg bei der Tour: Cavendish jagt Merckx Rekord ab

5. Etappe, Saint-Jean-de-Maurienne - Saint-Vulbas (177,4 km)

35. Etappensieg bei der Tour: Cavendish jagt Merckx Rekord ab

Mark Cavendish bejubelt seinen Rekordsieg.

Mark Cavendish bejubelt seinen Rekordsieg. AFP via Getty Images

Die belgische Radsportlegende und Cavendish lagen mit jeweils 34 Tagessiegen an der Spitze der Etappensieger bei der Tour de France. Seit diesem Mittwoch ist Cavendish nun alleiniger Rekordhalter: Der 39-Jährige setzte sich nach 177,4 Kilometern von Saint-Jean-de-Maurienne nach Saint-Vulbas im Sprint vor Jasper Philipsen und Alexander Kristoff durch und ist nun mit 35 Etappensiegen alleiniger Rekordhalter.

111. Tour de France

Bereits im vergangenen Jahr wollte er Merckx überflügeln, doch nachdem er ohne Sieg bei der Tour 2023 nach einem Sturz vorzeitig aussteigen musste, änderte er seinen Plan. Für die Aussicht, sich diesen Rekord noch zu holen, hatte Cavendish demnach sein Karriereende um ein Jahr verschoben - mit Erfolg, wie sich nun gezeigt hat.

"Das ist unglaublich, ein Traum ist wahr geworden. Ein großer Moment", sagte Cavendish, nachdem er beim Massensprint der fünften Etappe in Saint-Vulbas souverän triumphiert hatte. Dabei war er am Samstag fast schon raus aus der Tour gewesen, nachdem er sich in der Hitze Italiens leidend nur knapp im Zeitlimit ins Ziel gequält hatte: "Da habe ich mich wirklich elend gefühlt."

Zugleich war es für "King Cav" der 165. Karrieresieg in der höchsten Radsportklasse. Hier liegt er als Zweiter noch hinter Merckx - und zwar deutlich. Denn der "Kannibale" genannte Belgier fuhr zwischen 1966 und 1978 sagenhafte 275 Siege ein.

Ackermann bestätigt starke Form - Pogacar weiterhin in Gelb

Das Gelbe Trikot trägt weiter der Slowene Tadej Pogacar (UAE Emirates), der wie die weiteren Favoriten mit dem Hauptfeld das Ziel erreichte. Geschichte geschrieben hat auch Biniam Girmay. Der Eritreer vom Team Intermarche-Wanty wird als erster Afrikaner in der Geschichte der Tour das Grüne Trikot des punktbesten Sprinters tragen dürfen.

Debütant Pascal Ackermann (Israel-PremierTech) deutete im Massensprint an, dass er mit den weltbesten Sprintern mithalten kann, am Ende ging im aber die Luft aus. "Ich war ganz gut dabei, aber dann kam der Gegenwind durch", sagte der 30-Jährige vom Team Israel - PremierTech.

Auch auf der sechsten Etappe der 111. Tour de France sind die Sprinter wieder gefragt, die Klassementfahrer können dagegen eine weitere Verschnaufpause einlegen. Die 163,5 Kilometern zwischen Macon und Dijon bieten am Donnerstag nur wenige und kleinere Hürden. Beste Voraussetzungen also für die endschnellen Männer.

Jörg Wieserner, SID

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