Nach dem kräftezehrenden Ausscheiden bei Borussia Dortmund im DFB-Pokal (0:3 n.E.) rotierte Unions Trainer Jens Keller kräftig. Busk, Hosiner, Skrzybski, Kreilach, Fürstner und Daube ersetzten Mesenhöler, Kroos, Redondo (alle Bank), Zejnullahu (nicht im Kader), Quaner (verletzt) und Parensen (Fraktur im Mittelfuß).
Auch die Gäste aus Düsseldorf waren am vergangenen Mittwoch im Pokalwettbewerb ausgeschieden, allerdings mit einer für die Schützlinge von Friedhelm Funkel peinlichen 1:6-Schlappe in Hannover . Der 62-Jährige wechselte daraufhin viermal Personal, drei Veränderungen waren aber erzwungen: Madlung (Sperre), Sobottka, Ngombo (beide verletzt) und Ferati (Bank) wurden durch Bormuth, Kiesewetter, Bellinghausen und Hennigs ausgetauscht.
Der Tabellenzweite aus der Hauptstadt wurde seiner Favoriterolle schon in der Anfangsphase gerecht. Die Keller-Schützlinge hatten mehr Ballbesitz und durch Kreilach (8.) Hedlund (13., 17.) auch die ersten Möglichkeiten. Die Fortuna präsentierte sich nur selten vor dem gegnerischen Tor, stand aber dafür defensiv gut geordnet.
Herbst-Blues an der Alten Försterei
Nach der Anfangsviertelstunde erhöhte Union den Druck, doch es haperte nach wie vor an der Präzision im letzten Drittel. Phasenweise setzten sich die Köpenicker deutlich in der gegnerischen Hälfte fest, doch bei den vielen Flanken - ob nach Standards oder aus dem Spiel heraus - stand die F95-Abwehr weiterhin sicher.
Erst nach über einer halben Stunde löste die Funkel-Elf ihre defensiven Ketten ein kleines bisschen. Bebou wirbelte in manch Situation die FCU-Abwehr ein bisschen durcheinander, konnte Busk im Tor aber nicht wirklich prüfen. Da auf der anderen Seite Kreilachs Kopfball neben das Tor flog (39.), war der torlose Pausenstand nur folgerichtig.
2. Bundesliga, 11. Spieltag
An diesem Zwischenstand änderte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs auch nichts, dafür aber am Personal. Trimmel, von Ayhan gefoult, musste mit Schulterproblemen ausgewechselt werden. Quiring kam neu ins Spiel (52.). Sekunden später kamen die Köpenicker zu ihrer bis dato besten Tormöglichkeit, Innenverteidiger Leistner verzog jedoch um wenige Zentimeter. Auf der Gegenseite klingelte es dafür wenig später. Aus dem absoluten Nichts schob Bebou die Kugel ins leere Tor, nachdem Busk zuvor noch stark gegen Hennings pariert hatte (56.).
Union drückt, aber F95 steht sicher
Der Zwischenstand spielte den Gästen natürlich in die Karten, konnten sie fortan weiterhin defensiv tief stehen und sich auf die Verteidigung konzentrieren. Doch den Eisernen fiel nicht wirklich viel ein, weshalb Keller mit Redondo (für Hedlund, 65.) frisches Blut für die Offensive brachte. Allerdings schafften es die Hauptstädter weiterhin nur selten, sich schnell und direkt durch die Fortuna-Kette zu kombinieren. Skrzybski wurde bei einer solchen Situation noch rechtzeitig von Bormuth geblockt (73.). Auf der Gegenseite verpasste Bebou gegen den glänzend reagierenden Busk die Vorentscheidung (75.).
Natürlich riskierten die Berliner in der Schlussviertelstunde noch einmal alles. Mit Brandy (für Fürstner) wechselte Keller gar einen weiteren Angreifer ein, der noch einmal für Unruhe und Torgefahr im gegnerischen Strafraum sorgen sollte. Doch die gefährlichste Aktion lieferte Kreilach, der einen Daube-Freistoß knapp am Tor vorbeiköpfte (81.). Auch Ayhans dumme Gelb-Rote Karte (87.) half Union in der Schlussphase nicht mehr - die Fortuna fügte der Keller-Elf ihre erste Heimniederlage zu.
Union Berlin muss am Samstag (13 Uhr) nach Kaiserslautern, auf Düsseldorf wartet am Freitag (18.30 Uhr) Dynamo Dresden.