Erstmals seit 2006 betrat Eintracht Frankfurt wieder internationales Parkett. Im Play-off-Hinspiel ging es zunächst ins 3000 Kilometer entfernte Baku. Dort musste Qarabag Agdams Trainer Qurban Gurbanov mit Reynaldo auf den bislang besten Europa-League-Torschützen (4 Treffer) verzichten. Auf der Gegenseite nahm Eintracht-Trainer Armin Veh nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Bayern in der Bundesliga zwei Wechsel vor. Der etatmäßige Kapitän Schwegler war gar nicht erst mit nach Baku gereist. Zudem saß Jung-Ersatz Schröck nur auf der Bank. Dafür durften Celozzi auf der linken Außenbahn und Lakic im Sturm ran.
Die Partie hatte noch gar nicht richtig begonnen, beide Teams schienen sich noch im üblichen Abtast-Modus zu befinden, da hallten schon die Jubelschreie der weitgereisten Hessen durch das Tofik-Bakhramov-Stadion. Celozzis Flanke wusste Ersatz-Kapitän Meier mit einem Volleyschuss besten zu verwerten. Der 30-Jährige versenkte die Kugel schon nach sechs Minuten in den Maschen - 1:0!
Europa-League-Qualifikation, Play-off
So sollte es aus Sicht der Frankfurter weitergehen. Qarabag leistete zunächst nicht viel Widerstand. Aber auch dem Bundesligisten gelang in der Folge lange keine zwingende Aktion mehr. Der Ball lief gut durch die Reihen der Veh-Schützlinge, ohne den entscheidenden Weg Richtung Tor zu finden. Erst nach 22 Minuten war die zweite Möglichkeit für die Eintracht zu verzeichnen: Inui traf den rechten Pfosten. Wenig später sah sich Schiedsrichter Szymon Marciniak erstmals einer kniffligen Situation gegenüber, als Keeper Varvodic außerhalb den Sechzehnmeterraums Lakic im Luftkampft zu Fall brachte. Der Unparteiische entschied auf Weiterspielen (30.). Flums Distanzschuss sauste zudem noch knapp über die Latte, sein Kopfball um einen Meter am Ziel vorbei (41., 45.). So blieb es bei der knappen Führung.
Trapp hat Glück und Meier macht's erneut
Ohne Wechsel und ohne Änderungen im Spielverlauf begann der zweite Durchgang. Frankfurt kam wacher aus der Kabine. Lakic prüfte sogleich Varvodic, der die Aufgabe gut meisterte (46.). Dann allerdings verfiel die Eintracht wieder in endlose Ballstaffetten, ohne den entscheidenden Punsch in der Offensive zu suchen.
Wirbelt auf der linken Außenbahn: Frankfurts Takashi Inui (re.), hier gegen Maksim Medvedev. Picture Alliance
Celozzis Schuss war lange der einzige Versuch der Gäste (61.). Durch Fehlpässe und Inkonsequenz im Mittelfeld bauten die Hessen ihre Gegner zudem zusehens auf. Rode verlor die Kugel, sodass Georges auf Muarem flanken konnte. Der Mittelfeldmann stand fünf Meter vor dem Tor völlig frei, köpfte Trapp aber direkt in die Arme (63.). Es war die erste Gelegenheit der Hausherren und machte ihnen spürbar Mut. George verfehlte nach 72 Minuten sein Ziel nur knapp.
Dann jedoch war es erneut Meier, der seine Eintracht jubeln ließ: Aigners Flanke erreichte den Ersatz-Kapitän, der stramm zum 2:0 ins rechte Toreck vollstreckte (75.). Damit war den Aserbaidschanern endgültig der Zahn gezogen. Wie aus dem Nichts erzielten die Hausherren in der 84. Minute dann aber doch noch fast den Anschlusstreffer: Der eingewechselte Nadyrov zirkelte das Leder an den Querbalken. Trapp war schon geschlagen, da rettete das Aluminium. Mit einem 2:0 trat der Bundesligist damit die Reise nach Hause an.
Qarabag trifft in der heimischen Liga am Sonntag (15 Uhr) auswärts auf den FK Qäbälä. Die Eintracht reist am selben Tag zum Aufsteiger nach Braunschweig. Anstoß in der Bundesliga ist um 15.30 Uhr. Zum Rückspiel empfängt Frankfurt die Aserbaidschaner in einer Woche am Donnerstag, 29. August, um 20.30 Uhr in der heimischen Commerzbank-Arena.