Münchens Sport-Bürgermeisterin Verena Dietl ist genervt vom leidigen Stadion-Thema. "Langsam geht unsere Geduld zu Ende", wurde die 43-Jährige im AZ-Interview deutlich: "Ich werde wirklich ungeduldig." Viele Fragen seien offen, eine langfristige Lösung nicht in Sicht, obwohl die Stadt schon länger eine sehr große Modernisierung samt Erweiterung auf 18.105 Plätze beschlossen hat.
In dieser Angelegenheit gab es also keine Neuigkeiten, eine interessante Information steckte Dietl, die schon im 1860-Verwaltungsrat saß, dann aber doch durch: Der TSV 1860 München habe der Stadt eine Erhöhung der Kapazität von 15.000 auf insgesamt 17.000 Zuschauer vorgeschlagen. "Aktuell reden wir mit Sechzig übrigens schon konkret - darüber, wie wir die Zuschauerkapazität schon vor einem Umbau erweitern könnten", sagte die 43-Jährige. "Wir versuchen das."
Es braucht eine Machbarkeitsstudie
Ob es tatsächlich kurzfristig mit einer Kapazitätserweiterung klappt, ist offen. "Wir haben signalisiert, dass wir uns das gerne anschauen, es braucht aber eine Machbarkeitsstudie zu den Auswirkungen", erklärte Dietl und meinte: "Ich werde versuchen, es zu beschleunigen, unsere städtische Lokalbaukommission ist da ja auch beteiligt."
Die Maßnahme würde sich vor allem auf die Stehblöcke in der Westkurve beziehen. Bislang durfte die Tribüne hinter dem Tor nicht komplett besetzt werden, um die erlaubte Maximalkapazität von 15.000 Fans nicht zu überschreiten.
"Wir brauchen klare Signale, wohin die Reise gehen soll"
Dietl betonte aber auch die Notwendigkeit einer Sanierung des in die Jahre gekommenen Stadions. "Wir brauchen klare Signale, wohin die Reise gehen soll", sagte die eingefleischte Sechzgerin. Der Verein habe immer wieder neue Themen aufgemacht: "Wollen sie doch einen anderen Standort? Wollen sie doch mehr Kapazität?" Fragen, die es zu beantworten gilt.
