Der erste Angriff sitzt
Frankfurts Trainer Armin Veh hatte bei der 0:5-Niederlage beim FC Bayern Zambrano und Rode wegen einer drohenden Gelb-Sperre geschont, um sie im so wichtigen Duell gegen Braunschweig bringen zu können. Das Duo stand auch in der Startelf, ebenso wie Aigner und Kadlec. Dafür mussten Madlung, Barnetta, Rosenthal und Joselu (alle Bank) weichen. Taktisch agierten die Hessen in einem 4-4-2-System mit Raute. Löwen-Dompteur Torsten Lieberknecht ließ sein Team im 4-4-2 auflaufen und tauschte im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund zweimal Personal: Kratz und Bellarabi standen für Boland und Ademi (beide Bank) in der Startelf.
Beide Mannschaften ließen sich von Anfang an nicht viele Räume im Mittelfeld. Kombinationsfußball war daher vorerst nicht möglich. Trotzdem nahmen die Hessen das Heft des Handels in die Hand, hatten mehr Ballbesitz und gingen mit der ersten gelungenen Offensivaktion prompt in Führung: Jung flankte vom rechten Flügel nach innen. Der Ball rutschte durch bis zum völlig freistehenden Flum am zweiten Pfosten, der die Nerven behielt und das Spielgerät an Davari vorbei ins Tor spitzelte (7.).
Meier und Aigner: Doppelschlag binnen zwei Minuten
Der 20. Spieltag
Dieser Schock fuhr den Braunschweigern tief in die Knochen. Frankfurt wollte deshalb sofort nachlegen. Der Torschrei hallte auch kurz darauf durch die Commerzbank-Arena, doch Aigners Treffer zählte nicht: Russ legte einen Freistoß nach innen ab, wo Kadlec zum Flugkopfball ansetzte. Kurz vor Davari fälschte Aigner die Kugel noch unhaltbar ab. Dabei stand der Angreifer aber auch im Abseits. Schiedsrichter Markus Schmidt und sein Assistent bewerteten die Szene richtig und gaben das Tor nicht (12.). Wenig später prüften auch noch Meier und Jung (beide 16.) den Gäste-Keeper. Bellarabi verbuchte die erste Möglichkeit für die Gäste (23.).
Nach einer längeren Verschnaufpause, in der beiden Mannschaften nur wenig gelang und die Partie immer mehr verflachte, entwickelte sich zumindest eine packende Schlussphase in der ersten Halbzeit: Erst ließ Bellarabi eine Großchance zum Ausgleich liegen (40.), dann scheiterte Meier an einer Fußabwehr von Davari (42.). Kurz vor dem Pausenpfiff entschied Frankfurt die Partie schon vorzeitig mit einem Doppelschlag in zwei Minuten: Erst landete ein Schussversuch von Flum vor den Füßen von Meier, der plötzlich freie Bahn hatte und aus zehn Metern lässig einschob (43.). Dann spielte Jung flach in die Spitze auf Aigner, der den Ball ungestört annahm und aus 15 Metern halbrechter Position zum 3:0 traf (44.).
Kessel trifft die Latte
Gleich knallt's: Frankfurts Stefan Aigner (2.v.r.) nimmt Maß und trifft zum 3:0. picture alliance
Nach dem Seitenwechsel brachte Lieberknecht mit Kumbela einen zusätzlichen Stürmer. Die Gäste hatten nun eine bessere Raumaufteilung, deutlich mehr Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte und zumindest einige Halbchancen durch Nielsen (46.), Kumbela (52.) und Bellarabi (61.). Die Hausherren schalteten hingegen einen Gang zurück und verwalteten den komfortablen Vorsprung.
In einer mittlerweile dürftigen Partie gab es trotzdem vereinzelnde Höhepunkte: So parierte Davari einen Kadlec-Kopfball aus elf Metern (64.), und Kessel köpfte einen Hochscheidt-Freistoß an die Latte (67.). Ansonsten plätscherte die Partie aber meist ereignislos vor sich hin. Bis zum Schlusspfiff passierte nichts mehr.
Frankfurt trifft nun zweimal auf Borussia Dortmund: Am Dienstag (20.45 Uhr) empfängt die Eintracht den BVB im DFB-Pokal-Viertelfinale, am Samstag (15.30 Uhr) kommt es in Dortmund zum Liga-Duell. Braunschweig hat am nächsten Samstag zweitgleich den Hamburger SV zu Gast.