Kaiserslauterns Coach Franco Foda reagierte auf die 1:3-Niederlage im Relegations-Hinspiel und ließ Heintz, Weiser und Hoffer zunächst auf der Bank. Dafür begannen Zellner, Drazan (Startelfdebüt) und Kapitän Bunjaku. Orban rückte aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung.
Hoffenheims Trainer Markus Gisdol änderte seine erfolgreiche Startelf nur im defensiven Mittelfeld und ersetzte Rudy durch Weis. Die angeschlagenen Vestergaard und Casteels konnten nach ihrem unglücklichen Zusammenprall im ersten Duell beide auflaufen. Angreifer Schipplock, immerhin Torschütze beim 3:1-Hinspielsieg , blieb nur die Reservistenrolle.
Privatduell: Salihovic gegen Sippel
Privatduell II: Alexander Baumjohann (unten) und Eugen Polanski lieferten sich hitzige Zweikämpfe. picture alliance
Die TSG ließ sich nicht von der Gänsehautatmosphäre am Betzenberg verunsichern und gab stattdessen vom Anpfiff weg Vollgas. Die Gäste aus dem Kraichgau drängten nach vorne und störten die Roten Teufel mit aggressiven Pressing tief in der gegnerischen Hälfte erfolgreich beim Aufbauspiel. Salihovic gab einen ersten Warnschuss ab: Sein zentraler Freistoß aus 20 Metern zischte knapp am rechten Winkel vorbei (6.).
Mit fortschreitender Spieldauer konnte sich der FCK mit Hilfe von vielen Kurzpässen und enormem Laufeinsatz immer besser aus dem Würgegriff befreien. Vor dem Kasten von Casteels blieb es aufgrund fehlender Präzision im Offensivspiel aber dennoch lange ruhig. Nicht so in den Zweikämpfen, die von beiden Seiten leidenschaftlich und mit vollem Einsatz geführt wurden. So entwickelte sich ein spannendes und kurzweiliges Fußballspiel.
Abraham drückt ihn rein
Relegation
Da im Mittelfeld kaum ein Durchkommen war, brauchte es eine Einzelaktion, um zur nächsten Torchance zu gelangen. Salihovic hebelte die Lauterer Hintermannschaft mit einem feinen Pass aus. Volland tauchte frei vor Sippel auf. Der Torwart ging volles Risiko, grätschte dazwischen und erwischte nur den Hoffenheimer. Schiedsrichter Florian Meyer entschied auf Elfmeter (27.). Salihovic trat zum Strafstoß an und zielte auf das linke Eck. Verursacher Sippel tauchte ab und lenkte die Kugel an die Latte, von wo sie ins Toraus sprang (28.).
Nun kochte das mit knapp 50.000 Zuschauern ausverkaufte Fritz-Walter-Stadion über. Die Pfälzer versuchten, das Momentum schnell zu nutzen und starteten einige Angriffe. Ein Torabschluss blieb dabei allerdings aus. Stattdessen wurde Sippel erneut geprüft: Der Torwart entschärfte einen Salihovic-Kopfball mit einem Blitz-Reflex (42.). Nur wenige Sekunden später schepperte es dann doch: Nach einem Rudy-Freistoß von links - fast eine Kopie der vorangegangenen Szene - kam Salihovic zum Kopfball, Sippel lenkte das Spielgerät an die Latte. Abraham setzte nach und drückte das Leder mit dem Kopf über die Linie (44.).
Baumjohann lässt die Roten Teufel hoffen
Tooor! David Abraham drückt den Ball zum 1:0 über die Linie. Getty Images
Fast schon trotzig kam Kaiserslautern aus der Pause und drängte nach vorne. Zwar starteten die Roten Teufel haufenweise Angriffe, setzten dabei aber immer wieder auf lange und hohe Bälle. Dies war nicht zielführend, denn die Hausherren kamen partout nicht zum Abschluss. Die TSG verteidigte clever und setzte hin und wieder Nadelstiche durch Konter (Volland und Rudy, beide 58.).
Als Idrissou einen Freistoß 25 Meter zentral vor dem Tor herausholte, keimte plötzlich wieder Hoffnung auf: Baumjohann drosch das Spielgerät knapp an der Fünf-Mann-Mauer vorbei und überraschte den schlecht postierten Casteels, sodass die Kugel neben dem Pfosten im Torwarteck einschlug (65.).
Vestergaard macht den Deckel drauf
Nun entwickelten die Pfälzer eine Drangphase und spielten offensiv nach vorne. Idrissou köpfte eine Hereingabe in die Maschen, doch der Treffer zählte wegen einer Abseitsstellung zu Recht nicht (67.). Der Glaube an die Bundesliga hielt aber nur neun Minuten: Salihovic trat eine Ecke von links in die Spielertraube, wo Vestergaard Orban übersprang und wuchtig zum 2:1 ins linke Eck einköpfte (74.).
Nun benötigte der FCK vier Treffer für den Aufstieg - ein schier unmögliches Unterfangen. Trotzdem drängten die Roten Teufel weiter nach vorne und gaben sich nicht auf. Am Spielverlauf änderte sich aber nichts: Wie ein Sieb fing die TSG-Abwehr sämtliche Bälle ab. Es blieb beim 1:2.
Damit verabschieden sich beide Mannschaften in die Sommerpause. Der erste Spieltag der Bundesliga-Saison 2013/14 findet vom 9. bis 11. August mit Hoffenheim statt. Die 2. Liga und Kaiserslautern starten schon drei Wochen früher vom 19. bis 22. Juli.