Hamburgs Coach Thorsten Fink drehte nach dem 1:4 auf Schalke notgedrungen kräftig am Personalkarussell und brachte nicht weniger als sieben Neue. Für Adler (Gelbsperre) hütete Drobny das Tor. Für Sala, Mancienne (Probleme am Hüftbeuger), Jansen (Magen-Darm-Infekt), Aogo (Sprunggelenksverletzung) sowie Arslan (Kreuzbandzerrung) und Skjelbred kamen Diekmeier, Rajkovic, Lam, Rincon, Badelj und Rudnevs zum Zug.
VfL-Trainer Dieter Hecking beließ es bis auf einen Personaltausch - Medojevic ersetzte Träsch - bei der Startelf, die zuletzt 3:1 gegen Mönchengladbach gewonnen hatte.
Mit einer guten Chance durch van der Vaarts Volleyschuss startete die Partie in Hamburg (4.). Dies blieb allerdings für lange Zeit der einzige Aufreger. Während Wolfsburg sehr verhalten agierte und tief stand, fiel dem ohne großes Tempo angreifenden HSV in der gegnerischen Hälfte kaum etwas ein.
So spielte sich das Geschehen in einer unansehnlichen Partie bis zur 20. Minute hauptsächlich im Mittelfeld ab, ehe es nach einem Zusammenspiel zwischen Rudnevs und Son endlich einmal schnell ging. Der Koreaner umkurvte Benaglio und kam zu Fall, Referee Dr. Drees zeigte dem Stürmer "Gelb" für eine Schwalbe und lag richtig.
Es kam nun mehr Leben in die Partie, weil die "Wölfe" sich nun mehr aus der Abwehr lösten. Vieirinha (24.) und Diego (26.) feuerten Warnschüsse ab, zwischenzeitlich blockte Naldo Rudnevs' Schuss aus halblinker Strafraumposition (25.).
Während es dem Liga-Dino deutlich an Abstimmung fehlte, brachte der VfL immer mehr Struktur in sein Spiel, ließ gegen einen offensivschwachen Gegner nichts zu - und stand dicht vor dem 1:0, das Olic allerdings nach Westermanns katastrophalem Fauxpas frei vor Drobny kläglich liegenließ (31.).
Danach verfiel das Duell wieder in Tristesse, bis kurz vor dem Kabinengang blieben Strafraum- und Torszenen Fehlanzeige. Nach einem Standard glückte den Hanseaten Sekunden vor der Pause die Führung wie aus dem Nichts: Van der Vaart brachte den Ball von halbrechts hoch ins Zentrum, wo Westermann Knoche übersprang und aus elf Metern mit dem Hinterkopf ins rechte untere Eck traf (45.).
Der 32. Spieltag
Beide Teams starteten unverändert in den zweiten Abschnitt. Der HSV eröffnete mit einer Großchance Diekmeiers, der aus sieben Metern über den Balken knallte (47.), ehe die "Wölfe" ihre Offensivbemühungen verstärkten und sich durch Vieirinhas Kopfball dem Tor gefährlich annäherten (55.). Die Hausherren verlegten sich aufs Kontern, Son rief Benaglio auf den Plan (58.).
Hecking schickte frisches Personal auf den Rasen, Perisic und Dost ersetzten Arnold und Olic (64.). Sofort mit Folgen: Perisic tanzte links Diekmeier aus und flankte in den Fünfer, wo Hasebe im Tiefflug vor Jiracek am Ball war und das Leder per Kopf über die Linie bugsierte (65.).
Wie reagierte der HSV, für den ein Punkt im Kampf um Europa zu wenig war? Zunächst gar nicht, der VfL hatte Rückenwind und durch Dost und Naldo binnen zwei Minuten die Führung auf Fuß und Kopf (72., 73.). Von den Fink-Schützlingen kam zunächst gar nichts mehr, Dost zog zweimal binnen kürzester Zeit mit Riesengelegenheiten frei vor Drobny (75., 76.) den Kürzeren gegen den Keeper, der sein Team im Spiel hielt.
Zehn Minuten vor dem Ende blies dann Hamburg zur Schlussoffensive. Van der Vaart rief zweimal noch Benaglio auf den Plan (81., 82.), Son scheiterte in der Nachspielzeit vom linken Fünfereck an Benaglio (90.+3) - dann war Schluss.
Nächsten Samstag muss der HSV am 33. Spieltag (15.30 Uhr) bei der TSG aus Hoffenheim antreten, die "Wölfe" haben zeitgleich den BVB zu Gast.