Schalke-Trainer Ralf Rangnick setzte nach dem 5:1-Heimsieg gegen den 1. FC Köln auf drei Veränderungen in seiner Startelf. Uchida, Papadopoulos sowie Marica ersetzten den daheimgebliebenen Raul, den gesperrten Fuchs und den verletzten Metzelder.
Sein Gegenüber Antti Muurinen vertraute in der Startelf auf alte Bekannte. Der ehemalige Lauterer Riihilahti zog im Mittelfeld die Fäden, Sadik, ein Ex-Bielefelder, stürmte von Beginn an. Mit Ring stand zudem ein Deutsch-Finne in der Startformation. Altstar Litmanen saß zunächst noch auf der Bank.
Schalke begann im finnischen Spätsommer schwungvoll. Vor knapp 10.000 Zuschauern, darunter etliche mitgereiste Anhänger der „Königsblauen“. Nach knapp zehn Minuten besaß der Japaner Uchida eine erste gefährliche Schussmöglichkeit, der Verteidiger scheiterte an Helsinkis Schlussmann Wallen (11.). Nur Sekunden später traf auch Stürmer Marica das gleiche Schicksal. Aus wenigen Metern Tordistanz zog er gegen Wallen den Kürzeren (12.).
Pukkis erster Streich trifft Schalke hart
Das Mittelfeld überließ Helsinki weitgehend den Gästen – die Finnen warteten tief in der eigenen Hälfte auf die Kontermöglichkeiten nach Ballbesitz, verließen sich dabei auf ihre schnellen Offensivkräfte Bah, Pukki und Sadik. Zweimal war es der Gambier Bah, der von Stellungsfehlern auf der linken Schalker Abwehrseite profitierte, aber er ließ beide Hochkaräter liegen (14., 16.). Und als die Reihe an Pukki kam, war Fährmann doch geschlagen – der junge Angreifer ließ erst Papadopoulos aussteigen und schlenzte dann traumhaft aus der Distanz in die Maschen (18.).
Schalke blieb eine Antwort auf den Geniestreich Pukkis schuldig. Im Grunde genügte es den Hausherren bis zur Pause auf weitere Kontergelegenheiten zu lauern, um den Bundesligisten unvermindert vor Probleme zu stellen. Die Rangnick-Elf kam bis auf einen weiteren Schuss Uchidas (42.) nicht mehr gefährlich auf, hatte zugleich mehrfach Glück, dass Pukki (24.), Kansikas mit einem strammen Fernschuss (30.) und abermals der Torschütze (33.) nicht den zweiten Treffer für HJK besorgten.
Die Europa-League-Play-offs
Durchgang zwei begann mit einer deutlichen Warnung – Sorsa war der Schalker Abwehr entwischt, die aber nach einem schwachen Abschluss noch einmal durchatmen durfte (47.). Doch die „Knappen“ knüpften weiter an die uninspirierten ersten 45 Minuten an und mussten dann vor der Leidenschaft der Hausherren kapitulieren. Etwas glücklich kam Pukki in Position, diesmal saß der Schuss perfekt im rechten Eck (54.). Es stand 2:0 für den Außenseiter, das Publikum in Helsinki feierte euphorisch und als dann auch noch Suomi-Fußball-Legende Litmanen mitspielte (67.), war das finnische Fußballherz restlos glücklich.
Schalker Aufbäumen? Fehlanzeige!
Ausschließlich das finnische wohlgemerkt – denn den Schalker Fans konnte und durfte nicht gefallen, was ihre Mannschaft ihnen weiterhin bot. Jurado und Gavranovic, für Marica und Moravek eingetauscht (60.), brachten nicht wirklich neuen Schwung, auch Huntelaar bewies nicht die Treffsicherheit vom vergangenen Wochenende und vergab zweimal aussichtsreich (71., 72.).
Das war es dann auch gewesen für die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet - mehr kam nicht vom letztjährigen Chmapions-League-Halbfinalisten und Helsinki verteidigte den Vorsprung gegen sichtlich resignierende Schalker locker nach Hause. Die "Knappen" liessen in Finnland alles vermissen - Zielstrebigkeit, Torhunger und Motivation waren schlicht Fremdwörter. Am Ende feierte Helsinki einen auch in der Höhe verdienten Erfolg im Hinspiel der Europa-League-Qualifikation.
Am kommenden Sonntag tritt Schalke 04 um 15:30 Uhr beim 1. FSV Mainz 05 in der Bundesliga an. HJK Helsinki spielt am Sonntag in der Veikkausliiga gegen Rovaniemi PS.