Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz setzte von seinen drei Winterneuzugängen nur den Polen Swierczok ein. Wagner durfte gegen seinen alten Verein aufgrund einer Vereinbarung im Vertrag nicht teilnehmen, Jörgensen nahm mit Sprunggelenkproblemen auf der Bank Platz.
Bremens Coach Thomas Schaaf musste da schon weitaus mehr in die Aufstellungsplanung investieren. Wolf befand sich auf dem Sprung in die Sonne Monacos, Naldo hatte es am Knie, Mielitz fehlte mit Schulterprellung, Hunt war weiterhin Rotgesperrt und Marins Leiste machte Beschwerden. So kam Youngster Trybull zu seinem Bundesligadebüt, auf der Bank fanden sich nur fünf Spieler wieder.
Kaiserslautern begann stürmisch. Werder musste bereits nach zwei Minuten einmal kräftig durchatmen, als Wiese sich nach einer Flanke verschätzte und Kouemaha einen Kopfball knapp über die Latte setzte. Es war der Auftakt für emotionale erste 45 Minuten, die zunächst Vorteile für die Gastgeber vorgesehen hatten. Der FCK versuchte es vor allem über die Außen, doch Kouemaha (6.) und Swierczok (10.) verpassten im Zentrum knapp.
Die Hanseaten wussten sich erst nach und nach dem Druck der Hausherren zu entziehen. Erst nach einer knappen Viertelstunde kam die Schaaf-Elf besser ins Spiel und auch zu eigenen Vorstößen. Derweil prüfte Swierczok Wiese vergebens noch einmal aus der Distanz (19.).
Der 18. Spieltag
In der Folge dann der Aufreger in Durchgang eins. Rosenberg setzte nach butterweicher Ekici-Flanke einen Kopfball an den rechten Pfosten, verpasste auch die zweite Chance aus aussichtsreicher Position und den nachsetzenden Prödl traf dann das Schicksal in Form von Kouemahas Fuß mitten im Gesicht (22.). Blutend blieb der Österreicher im Strafraum liegen und musste dann gegen Routinier Silvestre ausgetauscht werden (28.).
Es dauerte aber nicht lang, ehe die ruppig geführte Partie wieder an Fahrt aufnahm. Vor der Pause hatte sich Lautern wieder auf die Offensive besonnen, Swierczok (42.) und Kouemaha (43.) wirbelten fast nach Belieben im Sechzehner des Gegners, aber als Dick Tifferts Freistoß tückisch verlängerte musste sich Wiese schon sehr arg strecken. Bremens Keeper lenkte den Ball mit Glück noch an den Pfosten und von dort sprang er wieder zurück in Wieses Arme (44.). Die Schaaf-Elf unternahm auch noch einmal einen Anlauf – Ignjovski zog alleine vor Trapp den Kürzeren gegen Lauterns Schlussmann (45.).
De Wit trifft die Latte - Werders Konter sitzen nicht
Auch nach der Pause blieb das Spiel völlig offen und ausgeglichen. Lautern setzte voll auf Kampf und Einsatz, Bremen versuchte es mit flachen Pässen und Technik. Spannend blieb es allemal. Denn Chancen blieben keine Raritäten. Vor allem die Pfälzer glänzten nun aber im Auslassen der eigenen Möglichkeiten. Simunek nach Ecke (51.), de Wit mit einem Schlenzer an die Latte (59.) und einem unplatzierten Nachschuss aus vollem Lauf verpassten klarste Möglichkeiten ebenso wie Kouemaha, der nach einer Flanke nur um Haaresbreite verfehlte (61.). Was war mit Werder? Vereinzelt setzen die Bremer Nadelstiche, ohne aber wirklich Torgfahr auszustrahlen. Erst als Pizarro Rosenberg perfekt einsetzte hatte der Schwede einmal freie Bahn, schoss aber direkt auf Trapp, der mühelos parierte (69.).
Swierczok verpasst Traumeinstand um Zentimeter
In der Schlussphase kamen die Gäste dann auch noch einmal auf. Pizarro trudelte nach einer Ecke etwas glücklich der Ball vor die Füße, doch sein Drehschuss blieb am aufmerksamen Trapp hängen (79.). Lautern besaß durch de Wits Schuss, der an Wiese aber nicht vorbeikam, ebenfalls noch eine Möglichkeit (88.). Den Sieg auf dem Fuß aber hatte Swierczok, der in der Nachspielzeit die Kugel um Zentimeter rechts vorbeisetzte. Dann war die Punkteteilung amtlich.
Kaiserslautern muss nun am kommenden Samstag (28. Januar, 15.30 Uhr) in Augsburg beim Abstiegskonkurrenten antreten. Für Bremen geht es zeitgleich mit einem Heimspiel gegen Leverkusen weiter.