Bundesliga

Brightons Rückkaufoption blockiert Undavs Wechsel

Der kicker lüftet das Geheimnis um die stockende Verpflichtung des VfB-Torjägers

Brightons Rückkaufoption blockiert Undavs Wechsel

Bleibt er beim VfB oder bleibt er nicht? Deniz Undav.

Bleibt er beim VfB oder bleibt er nicht? Deniz Undav. IMAGO/eu-images

Seit Wochen schon beschäftigen sich die Stuttgarter mit dieser Personalie. Nur weitergekommen sind sie nicht beim Versuch, Deniz Undav fest zu verpflichten. Was so einfach klingt, ist ganz offensichtlich kompliziert. Und das alles wegen einer kleinen, aber alles blockierenden Vereinbarung im Leihvertrag zwischen den Stuttgartern und Brighton & Hove Albion. Neben der Kaufoption für die Schwaben ist nach kicker-Informationen auch eine Rückkaufoption ausgehandelt.

Wohlgemuth: "Sitzen nicht alleine am Tisch"

Mit dieser hatte sich der Premier-League-Klub abgesichert, sollte Undav beim VfB durchstarten. Wie jetzt  geschehen. Für rund 20 Millionen Euro kann der deutsche Vizemeister den Angreifer zwar an sich binden. Doch für eine etwas höhere Summe kann Brighton kontern und den 27-Jährigen rückverpflichten. Um den Neu-Nationalspieler doch zu behalten oder bei Gelegenheit noch teurer zu verkaufen.

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Je länger sich der Wunschtransfer der Schwaben hingezogen hat, desto häufiger kam die Frage auf, was denn so schwer daran sein könnte, einen Leihspieler per vereinbarter Kaufoption an sich zu binden. Was auch die vielen auffällig unverbindlichen Aussagen aller Beteiligten erklärt. Fabian Wohlgemuth, Stuttgarts Sportdirektor, der am 1. Juli zum Sportvorstand aufsteigt, meinte vor Wochen schon, man wolle den Torjäger, der in 30 Bundesligaspielen 18 Treffer und 10 Assists für sich verbuchen konnte, unbedingt halten. "Allerdings sitzen wir nicht alleine am Tisch."

Undav will beim VfB bleiben

Angesichts der bisher öffentlich bekannten Kaufmodalitäten eigentlich keine große Sache. Sollte man annehmen. Ein Ja-Wort zwischen VfB und Stürmer, ein paar Unterschriften, eine Überweisung nach England und die Sache wäre geritzt. Zumal Undav längst seinen Bleibe-Wunsch überdeutlich hinterlegt hat. Zuletzt nach dem letzten Spieltag der Saison. "Ich habe allen klipp und klar gesagt, was ich möchte: Ich möchte hierbleiben", so der 27-Jährige, der auf die Frage, was denn dann das Problem sein könnte, im Graubereich bleibt. "Ich habe nicht so viel Ahnung, wie die anderen. Das müssen die oben entscheiden." Der aber mit dem letzten Satz allerdings hellhörig macht: "Mal sehen, was passiert. Ob sie mich gehen lassen oder nicht."

Offensichtlich ist das nicht der Fall. Brightons Besitzer und Präsident Tony Bloom sieht die Chance, mehr als die bisher genannte Transfersumme herausholen zu können. Der auch als britischer Pokerspieler bekannte Klubchef hat mit der Rückkaufoption ein Ass aus dem Ärmel gezogen. Es wird gezockt. Seit Wochen ohne Ergebnis. Brighton machte in den bisherigen Gesprächen klar, dass man gewillt ist, die Kaufoption des VfB mit der eigenen Rückkaufoption zu kontern.

Stuttgart würde zwar mit einem finanziellen Gewinn den Tisch verlassen. Aber ohne den Spieler, auf dessen Wertsteigerung bei der Europameisterschaft Bloom offensichtlich wettet. Das kontinentale Kräftemessen endet am 14. Juli. Bis zum 30. Juni sind die Klauseln noch befristet. Bis dahin werden noch viele Pokerrunden stattfinden. Das letzte Wort ist nicht gesprochen und die letzte Karte noch nicht ausgespielt.

George Moissidis, Benni Hofmann

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