Im Vergleich zum 2:1 in Nürnberg änderte Hoffenheim-Coach Marco Pezzaiuoli sein Team auf einer Position. Jaissle erstzte in der Innenverteidigung den Ghanaer Vorsah.
Wolfsburgs Trainer Felix Magath musste der 1:2-Niederlage gegen Kaiserslautern auf den Brasilianer Diego verzichten. Der Edeltechniker sorgte im Vorfeld der Partie für einen veritablen Skandal, reiste gar nicht erst mit ins Stadion. Grund war die Nichtnominierung für die Startelf. Kahlenberg ersetzte den Mittelfeldspieler. Zudem spielten Madlung und Grafite für Helmes (Fußprobleme) und Dejagah.
Der VfL änderte nach dem Eklat um seinen Spielmacher nichts an der taktischen Ausrichtung und trat in Sinsheim mit einer Raute im Mittelfeld an. Schon nach wenigen Minuten schien sich Riethers Versetzung ins Mittelfeld auszuzahlen, doch Grafite köpfte die Traumflanke vom rechten Flügel nur knapp rechts neben das Tor (3.). Vorausgegangen war ein früher Ballgewinn im Mittelfeld: Wolfsburg spielte von Anfang an konsequent Pressing und ließ die Gastgeber kaum einmal kombinieren. Die Folge waren vermehrt lange Bälle in die Spitze – dort verloren sich die TSG-Offensiven um Babel und Sigurdsson dann in der VfL-Abwehr.
Der 34. Spieltag
Das Manko der Magath-Elf bestand in der Folge weitestgehend darin, mit den frühen Ballgewinnen viel zu wenig anzufangen. Nach Schäfers Hereingabe verpasste Grafite in der Mitte knapp (11.), Madlung köpfte die folgende Ecke rechts vorbei (12.). Dann stand erneut Grafite im Fokus: Gleich zweimal konnte er seinen Gegenspieler geschickt abschütteln, zunächst geriet sein Abspiel zu Josué zu unpräzise (26.), dann scheiterte er freistehend mit der besten Chance in Durchgang eins an TSG-Keeper Starke (29.). Im direkten Gegenzug verpasste es Mlapa bei der besten Hoffenheimer Gelegenheit auf den Führungstreffer, den Ball aus der Nahdistanz im Tor unterzubringen.
Das war es dann aber auch in Durchgang eins, Tore sollten keine mehr fallen. Mit lautem Entsetzen quittierten die mitgereisten Wolfsburger Fans kurz vor dem Kabinengang noch die Führung der Gladbacher Kontrahenten in Hamburg, dann pfiff Referee Thorsten Kinhöfer spannende, aber weitgehend niveauarme erste 45 Minuten ab.
Nach der Pause wurde es schnell lebhaft. Hoffenheim trug einen ersten Angriff konzentriert vor, Rudy spielte Firmino maßgerecht frei und der Brasilianer überlistete Benaglio – es stand 1:0 für die Hausherren, der VfL war auf einen Abstiegsplatz gerutscht! Und die Kraichgauer drehten jetzt auf, sichtlich geschockte Gäste wankten nun, Firmino verpasste aus der Distanz den Doppelpack (58.), Sigurdsson durfte sich Sekunden später eine Ecke aussuchen, schoss zu schwach in Richtung Benaglio (59.). Und Joker Cicero verschaffte der Magath-Elf dann wieder Selbstvertrauen: Sein geschicktes Zuspiel landete bei Mandzukic, der trickreich zum Ausgleich einschob (60.). Wolfsburg war noch nicht geschlagen!
Die Gäste stürmten nun verzweifelt. Auch Dejagah war für den defensiven Madlung zwischenzeitlich gekommen (61.) und auch der zweite Wolfsburger Joker stach als Vorbereiter. Dejagahs Eckstoß geriet zur perfekten Vorlage für Mandzukic, der Kroate avancierte so zum Wolfsburger Helden (73.). Den Klassenerhalt dann endgültig perfekt machte schließlich Grafite, der einen Schuss von Riether entscheidend zum 3:1 für Wolfsburg ablenkte (78.).
Der Zwei-Tore-Vorsprung hielt auch bis zum Ende der Schlussphase, Hoffenheim hatte nichts mehr zuzusetzen und der VfL machte die Schotten konsequent dicht. Der Lohn des Aufbäumens: Auch im nächsten Jahr spielt Wolfsburg in der Bundesliga, während die Kontrahenten aus Gladbach (in die Relegation) und Frankfurt (Abstieg) auf Distanz gehalten wurden.