kicker

Platz 4 für Manchester United ein "Wunder"? José Mourinho rudert zurück - und "beruhigt", Premier League

Kein Kommentar zur angeblichen Kabinenpredigt für Pogba

"Wunder" Platz 4? Mourinho rudert zurück - und "beruhigt"

Weihnachtsstimmung sieht anders aus: José Mourinho ist mit Manchester United nur Siebter.

Weihnachtsstimmung sieht anders aus: José Mourinho ist mit Manchester United nur Siebter. imago

Manchester United in der Premier League Anfang Dezember nur Siebter? Das war vor nicht allzu langer Zeit noch undenkbar. Ein United-Trainer, der es drei Wochen vor Weihnachten als "Wunder" bezeichnet, unter den ersten Vier zu landen? Ebenfalls. "So viele Punkte wie möglich holen und versuchen, fast ein Wunder zu vollbringen und Vierter zu werden" - das hatte José Mourinho am Samstag nach dem 2:2 in Southampton dem brasilianischen Fernsehsender "RedeTV" gesagt, als er nach den Zielen für den weiteren Saisonverlauf gefragt wurde.

Vor dem 0:0 im Heimspiel gegen Crystal Palace hatte Mourinho noch verkündet, United könne Ende Dezember unter den ersten Vier stehen. Zwei Unentschieden später haben sich die Perspektiven beim englischen Rekordmeister bei acht Punkten Rückstand auf Platz vier geändert. "Nun müssen wir versuchen, sehr nah an diesen Plätzen dran zu sein", meinte Mourinho: "Dafür müssen wir weniger Pech haben mit den Problemen, die wir haben. Und einige Spieler müssen performen."

Wobei der Portugiese, der im Heimspiel gegen das formstarke Arsenal am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de und im Stream bei DAZN ) erneut auf zahlreiche Akteure verzichten muss, bei seiner Pressekonferenz am Dienstag schon wieder zurückruderte: "Was soll ich gesagt haben? Nein. Ich weiß nicht, ob ich dieses Wort (Wunder, d.Red.) benutzt habe oder nicht. Aber wenn ich es benutzt habe, ist es überhaupt nicht das, was ich fühle. Ich denke nicht, dass wir ein Wunder brauchen. Wir brauchen ein paar gute Ergebnisse und wir dürfen keine Punkte mehr verschenken."

Bezeichnete Mourinho Pogba als "Virus"?

Nach dem Auftritt in Southampton, wo United nach einem schnellen 0:2-Rückstand immerhin noch einen Punkt holte, hatte Mourinho sein Mittelfeld scharf kritisiert ("Wir haben so viele Bälle verloren"). Namen hatte der United-Coach keine genannt. Allerdings war es klar, dass sich seine Kritik auch an Paul Pogba richtete, der in einem schwachen Mittelfeld der schwächste Akteur gewesen war. Der Weltmeister leistete sich acht Ballverluste, gewann nur die Hälfte seiner 30 Zweikämpfe und brachte weniger als 85 Prozent seiner Pässe an den Mann.

Der "Daily Star" berichtete daraufhin mit Bezug auf eine "Quelle aus der Kabine", Mourinho habe Pogba vor versammelter Mannschaft zusammengestaucht und ihn dabei als "Virus" bezeichnet. "Du spielst nicht. Du respektierst Mitspieler und Fans nicht. Und du tötest die Mentalität der guten, ehrlichen Leute um dich herum", zitierte die Boulevardzeitung Mourinho.

Dieser wollte dazu erwartungsgemäß nichts sagen: "Es ist die eine Sache über ein Interview im brasilianischen Fernsehen zu sprechen, das ihr sehen konntet. Es ist eine andere, wenn ich von jemand anderem zitiert werde. Darüber rede ich nicht. Dieses Spiel mache ich nicht mit."

Am Saisonende vor Everton?

Dass Platz sieben den Ansprüchen von Manchester United nicht genüge, musste dann aber auch Mourinho eingestehen: "Da stimme ich zu, auch wenn Everton (derzeit Sechster, d.Red.) viel investiert und sein Team im Vergleich zur letzten Saison stark verbessert hat. Aber ich denke nicht, dass Everton am Saisonende noch vor United stehen wird." Dann können die United-Fans ja beruhigt sein...

ski