Wolfsburgs Trainer Felix Magath musste nach der 0:3-Niederlage in Freiburg auf Stammtorwart Benaglio (Daumenverletzung) verzichten. Hitz stand für den Schweizer im Tor. Zudem fanden Neuzugang Jönsson sowie Lakic für den verletzten Hitzlsperger und Helmes den Weg in die Startelf.
Schalkes Coach Ralf Rangnick stellte nach dem 1:0-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach nur einmal um und brachte auf der Rechtsverteidigerposition Höger für Uchida.
Die Partie begann vor ausverkauftem Haus verhalten. Die Kontrahenten gingen nur wenig Risiko und legten ihr Hauptaugenmerk auf eine sichere Defensive. Wie der Regen plätscherte auch das Spiel die ersten zehn Minuten so dahin.
Schalke war den "Wölfen" technisch und zunächst auch läuferisch überlegen und lieferte dafür alsbald beim Führungstreffer den Beweis: Raul schickte Huntelaar in die Gasse. Der Goalgetter nahm rechts Farfan mit, und dann wurde es brillant: Der Peruaner lupfte aus halbrechter Strafraumposition in den Lauf des heranrauschenden Raul, der volley mit links die Führung markierte (13.).
Der VfL wurde nun etwas aktiver. Fährmann rettete vor dem Strafraum vor Lakic (16.), die erste echte Möglichkeit hatte der früh verwarnte Kyrgiakos per Kopf nach einem Eckball (20.). Diese Aktionen konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass S04, das mit variablem Positionsspiel aufwartete, die Partie weiterhin unter Kontrolle hatte.
Vor allem im Mittelfeld zeigten sich die "Königsblauen" mit ihrer individuellen Klasse dem Gegner überlegen, Träsch & Co. hatten zunächst keinen Zugriff. Einziges Manko der Rangnick-Schützlinge: Sie verstanden es nicht, daraus weitere Möglichkeiten zu kreieren.
Über Ansätze war der VfL lange nicht hinausgekommen, der Ausgleich fiel so überraschend: Schäfer passte zum sich freilaufenden Jönsson nach halblinks in den Strafraum. Der linke Flügelspieler flankte sofort, in der Mitte köpfte Mandzukic vor Fuchs ein (33.).
Plötzlich war Wolfsburg drin im Spiel, antizipierte die Kombinationen des Kontrahenten besser und kam dadurch zu schnellen Ballgewinnen. Träsch scheiterte an Fährmann (36.), bei einem Kopfball des einsatzfreudigen Mandzukic rettete Raul auf der Linie (42.). S04 überstand die Drangphase der Hausherren und hatte kurz vor der Pause noch einen im Köcher: Nach Traumkombination über Holtby und Draxler traf Farfan halbrechts frei vor Hitz mit einem Querpass ins Niemandsland die falsche Entscheidung (44.).
Der 5. Spieltag
Ohne Personalwechsel begann der zweite Abschnitt, der Himmel hatte seine Schleusen mittlerweile wieder geschlossen. Nahezu eine Viertelstunde passierte kaum etwas. Viele Ballverluste auf beiden Seiten prägten das Geschehen.
Marica kam für Draxler (57.). Zwischenzeitlich nahm die Partie wieder Fahrt auf: Huntelaar verzog nach Farfans Antritt und Zuspiel knapp (59.), auf der anderen Seite flog das Leder nach Lakics gewonnenem Luftduell gegen Fährmann über die Latte (62.).
Die beiden Chancen waren aber nur ein Strohfeuer in einer im zweiten Durchgang äußerst zähen Angelegenheit. Der VfL hatte mit seiner Kampfkraft Vorteile, Schalke fand nie mehr zur Stärke der Anfangsphase zurück. Chancen blieben aber Mangelware. Lakic vergab eine gute per Kopf (72.), ebenso Huntelaar in seiner letzten Szene vor seiner Auswechslung, als er aus zehn Metern an Hitz scheiterte (79.).
Dies sollte sich rächen: Jurado, soeben eingewechselt, foulte Mandzukic und sah Gelb. Den fälligen Freistoß trat Schäfer aus 28 Metern wuchtig aufs Tor, Mandzukic hielt den Fuß hin und fälschte unhaltbar für Fährmann zum 2:1 ab (82.).
Die "Königsblauen" hatten in der Schlussphase nichts mehr zuzulegen. Wolfsburg geriet nicht mehr in Gefahr und verabschiedet sich mit dem zweiten Heimsieg ins Tabellenmittelfeld.
Am 6. Spieltag muss Wolfsburg samstags (15.30 Uhr) in Hoffenheim ran. Der FC Schalke 04 emfängt am Sonntag (17.30 Uhr) Spitzenreiter Bayern München.