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Wirbel um Auswechslung: Guardiolas doppeltes Kunststück mit De Bruyne

ManCity-Trainer staunt über Liverpool-"Tsunami"

Wirbel um Auswechslung: Guardiolas doppeltes Kunststück mit De Bruyne

Eine Szene, die den Liverpool-Fans gefiel: Kevin De Bruyne diskutiert mit Pep Guardiola bei seiner Auswechslung.

Eine Szene, die den Liverpool-Fans gefiel: Kevin De Bruyne diskutiert mit Pep Guardiola bei seiner Auswechslung. imago images (2)

Man muss sich erst einmal trauen, Kevin De Bruyne in einem Topspiel nach 68 Minuten auszuwechseln. Und man muss es erst einmal schaffen, damit richtig zu liegen. Pep Guardiola ist dieses doppelte Kunststück am Sonntag in Liverpool gelungen.

Nicht obwohl, sondern weil Manchester Citys Trainer unpopulär eingriff, rettete der Titelverteidiger das 1:1-Remis bei den Reds - da waren sich die Beobachter im Nachgang einig. Insofern konnte Guardiola auch ganz gelassen mit den Bildern umgehen, die seine Entscheidung zunächst hervorgerufen hatte: De Bruyne klatschte seinen Trainer zwar korrekt ab, fing aber umgehend eine lautstarke Diskussion mit ihm an, die der Liverpool-Anhang schadenfroh bejubelte, ehe er sich missgelaunt auf die Bank setzte.

"Ich bin froh, das zu sehen. Ich mag es, wenn er verärgert ist, das ist gut", kommentierte Guardiola die Szene nach dem Schlusspfiff. Inzwischen sei De Bruyne auch schon wieder "glücklich". Vielleicht hatte er da bereits eingesehen, dass seine Auswechslung ManCitys Spiel ausnahmsweise nicht schlechter, sondern besser gemacht hatte.

Guardiola: Ohne De Bruyne "haben wir es besser gemacht"

Nach dem Ausgleich durch Alexis Mac Allisters Elfmeter (50.) habe es sich nämlich für rund 20 Minuten "wie ein Tsunami" angefühlt, was die Reds mit seiner Mannschaft anstellten, staunte Guardiola. "Oh mein Gott!" Vor allem an dieser Phase lag es, dass ManCity die Partie mit nur 47 Prozent Ballbesitz und einer nach eigenen Maßstäben unterirdischen Passquote von 82,1 Prozent beendete - schlechter waren beide Werte letztmals am 12. Spieltag der Vorsaison beim 1:3 gegen Arsenal (36 und 72,3 Prozent).

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Doch nachdem Guardiola De Bruyne und Julian Alvarez durch Mateo Kovacic und Jeremy Doku ersetzt hatte, flaute der Tsunami zumindest ein wenig ab. "Ich habe die Entscheidung getroffen, weil ich wusste, was uns gefehlt hat. Ich wollte etwas tun, um das Spiel wieder ein wenig auf unsere Seite zu ziehen", erklärte Guardiola. "Mit Mateo, John (Stones, Anm. d. Red.) und Rodri hatten wir dann die Qualität, den Ball zu spielen und zu halten" - gegen "die beste Pressing-Mannschaft, die ich je gesehen habe".

Kurzum: "Danach", also ohne De Bruyne "haben wir es besser gemacht. Aber", fügte Guardiola schnell an: "Was soll ich zu Kevin sagen ... wir brauchen ihn und er ist wichtig." Das hatte der Spielgestalter nicht zuletzt untermauert, als er ManCitys Führung mit einem genialen Eckball vorbereitet und damit seinen 13. Scorerpunkt in den letzten zwölf Spielen gesammelt hatte. Ein Umstand, der Guardiolas Entscheidung in jener 69. Minute nur noch beachtlicher machte.

jpe

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