DFB-Pokal

Watzke: "Die Bayern werden uns nicht los"

Dortmund-Boss gibt Favoritenrolle im Finale ab

Watzke: "Die Bayern werden uns nicht los"

"Wir lassen uns nicht abschütteln": BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.

"Wir lassen uns nicht abschütteln": BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. picture alliance

Ob Supercup, DFB-Pokal oder gleich die Champions League: An Borussia Dortmund kam der FC Bayern zuletzt in kaum einem Endspiel vorbei. "Die Bayern", lacht Hans-Joachim Watzke im dpa-Interview, "werden uns einfach nicht los." Dass man sich am Samstagabend (20 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Berlin erneut gegenübersteht, zeigt dem BVB-Boss, "dass diese Rivalität, in der Bayern München die Führungsrolle hat, weiter besteht und dass wir uns nicht abschütteln lassen".

Respekt? Klar. Demut? Niemals! In dieser Rolle fühlt sich die Borussia wohl. "In den vergangenen Jahren haben wir zumindest eines bewiesen", so Watzke: "dass wir uns wehren können und dass wir nicht diese Demutshaltung haben, die in der Bundesliga mittlerweile häufig festzustellen ist". Es sei nicht die Aufgabe, "jeden Tag Ergebenheitsadressen nach München zu schicken". Denn "das ist nicht die geistige Grundhaltung, aus der Erfolge erwachsen. Wir wollen Bayern München immer schlagen."

DFB-Pokal - Finale in Berlin
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Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

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Gründungsdatum

27.02.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Im Moment habe ich den Eindruck, dass die Bayern nicht so viel Tolles an uns finden.

Hans-Joachim Watzke

Das gelang zuletzt am 12. April beim 3:0-Ligasieg in München, als die Bayern längst Meister waren. Und trotzdem: Zusammen mit den Niederlagen gegen Real Madrid ist seitdem fraglos der Eindruck entstanden, dass dieser FCB keineswegs unverwundbar ist, dass er Schwächen hat, die eine konterstarke Elf wie der BVB auch in einem Endspiel ausnutzen könnte. 60:40, befand Franz Beckenbauer kürzlich, sei die Chancenverteilung in Berlin - zugunsten von Schwarz-Gelb.

Bayern außer Form? Watzke findet das Gerede "skurril"

"Bei aller Wertschätzung für Franz Beckenbauer als gängiges Spielchen vor solch einer Partie", widerspricht Watzke: "Wenn ich als deutscher Meister und Champions-League-Sieger in ein Finale gehe, bin ich Favorit." Die Diskussion um die Formprobleme der Bayern hält er ohnehin für "skurril": "Ende März haben alle geschrieben, dass die Bayern das beste Team der Welt sind. Und dass es 20 Jahre so weiter gehen wird. Vier Wochen später soll auf einmal alles schlecht sein. Über was reden wir hier eigentlich?"

Auch dem Spannungsabfall des Rekordmeisters ist es zu verdanken, dass der BVB in der Endabrechnung "nur" 19 Punkte hinter den Bayern einlief, 2012/13 waren es noch 25 gewesen. "Normalerweise sind 19 Punkte zu viel. Aber man muss das analytischer sehen: Zwischenzeitlich war die komplette Viererkette unserer Champions League-Finalelf verletzt - dazu noch die beiden Sechser. Und das alles gleichzeitig! In der kommenden Saison", prophezeit Watzke, "werden die Karten neu gemischt."

"... da können wir in NRW nicht mal im Ansatz mithalten"

Dann hat allerdings Robert Lewandowski (Watzke vor dem Pokalfinale: "Von allen Fußballspielern auf der Welt wird Robert damit am gelassensten umgehen") die Fronten gewechselt. Und auch wenn er es nicht direkt sagt: Natürlich beneidet Dortmund die Bayern um den Weltklasse-Torjäger.

Doch Watzke fällt, wenngleich er grundsätzlich "keinen Neid" empfinde, da noch etwas anderes ein: "In einem Bundesland beheimatet zu sein, in dem du den gesamten wirtschaftlichen und politischen Support hast, das ist schon großartig. Da können wir in NRW nicht mal im Ansatz mithalten." Ob die Bayern umgekehrt gerne etwas vom BVB hätten? "Im Moment", meint Watzke illusionslos, "habe ich den Eindruck, dass die Bayern nicht so viel Tolles an uns finden."

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