WM

Englische Zeitung "Guardian" belastet Katar

Vorwurf: Zwangsarbeit auf WM-Baustellen?

Baustellen in Katar zur Errichtung der WM-Stadien für 2022.

Baustellen in Katar zur Errichtung der WM-Stadien für 2022. Getty Images

Mit schweren Vorwürfen sehen sich die Organisatoren der WM 2022 in Katar konfrontiert. Wie der englische "Guardian" berichtet, seien zwischen dem 4. Juni und dem 8. August insgesamt 44 nepalesische Gastarbeiter auf den WM-Baustellen wegen Herzversagens oder Arbeitsunfällen aufgrund katastrophaler Bedingungen gestorben. Die indische Botschaft habe zudem von ähnlichen Fällen berichtet.

Die Vorwürfe gehen von angeblicher Zwangsarbeit bei Temperaturen von 50 Grad über die Verweigerung von Trinkwasser und unhygienische Bedingungen in den überfüllten Unterkünften. Außerdem hätten die Gastarbeiter, deren Pässe eingezogen worden seien, keinen Lohn erhalten.

Rund 30 nepalesische Gastarbeiter waren jüngst offenbar in die Botschaft ihres Heimatlandes geflüchtet und hatten dort von den Zuständen auf den WM-Baustellen berichtet. Dabei handelt es sich scheinbar nicht um Einzelfälle. Die indische Botschaft in Katar vermeldet 82 getötete indische Gastarbeiter in den ersten fünf Monaten dieses Jahres und 1460 Beschwerden über unwürdige Arbeitsbedingungen.

Bis zur Fertigstellung der mit rund 87 Milliarden Euro veranschlagten Großprojekte wird mit einer Zahl von etwa einer halben Million benötigter Gastarbeitern gerechnet.

Auch die FIFA zeigte sich über die Berichte zumindest "besorgt" und kündigte an, die Verantwortlichen aus dem Wüstenstaat zu kontaktieren. "Diese Berichte werden beim Treffen des Exekutivkomitees am 3./4. Oktober diskutiert", teilte die FIFA auf Twitter mit.