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NFL 2019 - Vorschau NFC East: Cowboys, Eagles, Redskins, Giants

NFL 2019: Holt Philly sich die Krone zurück? Wird Eli gestürzt?

Vorschau NFC East: Cowboys, Eagles, Redskins, Giants

Beide wollen einen neuen Vertrag: Dak Prescott und Ezekiel Elliott.

Beide wollen einen neuen Vertrag: Dak Prescott und Ezekiel Elliott. Getty Images

Dallas Cowboys (Vorjahresbilanz 10:6)

In Dallas geht es seit Beginn des neuen NFL-Jahres weniger ums Sportliche als vielmehr um drei Verträge. Die Cowboys, die zweifelsohne einen der talentiertesten Kader der Liga aufweisen, stecken ein bisschen in der Klemme: Sowohl Quarterback Dak Prescott als auch Running Back Ezekiell Eliott und Wide Receiver Amari Cooper wollen einen neuen (teuren) Vertrag, und alle drei sind zentrale Bausteine der Offense. Doch während Prescott und Cooper immerhin weiter Argumente liefern wollen, ist Elliott noch nicht zum Training erschienen und streikt. Die Gefahr besteht, dass Head Coach Jason Garrett, der selbst um eine Weiterbeschäftigung bangt (Vertrag endet im nächsten Jahr), zum Auftakt gegen die Giants auf seinen besten Spieler verzichten muss.

In der Defense ist die Lage schon entspannter: Jaylon Smith, gemeinsam mit Linebacker-Kollege Leighton Vander Esch einer der Lichtblicke der Vorsaison, hat einen frischen Fünfjahresvertrag unterschrieben. Sowieso verfügt kaum ein Team in der Liga über derart starke Positionsgruppen: Die Cowboys sind in der Offensive- und Defensive-Line herausragend gut aufgestellt, haben ein starkes Receiving-Corps, eine starke Secondary und den vielleicht besten Running Back der Liga - wenn er denn spielt. Finden beide Seiten eine Lösung (Dallas ziert sich wohl, Elliott zum bestbezahlten Back zu machen), ist diesem Team einiges zuzutrauen. Die Play-offs sind Pflicht, wohl sogar mehr.

Philadelphia Eagles (Vorjahresbilanz 9:7)

Carson Wentz

Bleibt er gesund? Philadelphia hofft auf Carson Wentz. Getty Images

"Saint Nick" Foles ist weg, Carson Wentz wieder fit: Die Eagles haben frühzeitig die Entscheidung getroffen, die Zügel der Franchise in die Hände von Wentz zu legen, jetzt will der einstige MVP-Kandidat das Vertrauen zurückzahlen. Wentz, der in der Super-Bowl-Saison wegen eines Kreuzbandrisses und im Jahr darauf mit einer Rückenverletzung lange ausgefallen war, hat dafür sogar seinen Ernährungsplan umgestellt und abgenommen. Die einzige Frage, die den vielleicht breitesten Kader der Liga vor der neuen Saison begleitet: Bleibt Wentz endlich fit? Er hat 2017 bewiesen, was für ein großartiger Quarterback er sein kann. In dieser Offseason haben die Eagles auch noch Speedster DeSean Jackson zurückgeholt und die Offense im Draft mit Running Back Miles Sanders und Receiver J.J. Arcega-Whiteside aufgerüstet (die Tight Ends Zach Ertz und Dallas Goedert kommen noch dazu). Die Voraussetzungen für Wentz sind also gegeben.

Auf defensiver Seite wurde der Verlust von Michael Bennett durch Defensive Tackle Malik Jackson kompensiert. Hier ist die Mitte des Feldes die einzige Schwachstelle, das Linebacker-Corps keinesfalls so stark wie die Line oder die Secondary. In der Vorsaison waren es die Defensive Backs, die Head Coach Doug Pederson Kopfschmerzen bereitet hatten, einer nach dem anderen war in der entscheidenden Saisonphase ausgefallen. Für Philly muss das Championship-Game in der NFC mindestens wieder das Ziel sein - dafür wurde dieser Kader zusammengestellt.

Washington Redskins (Vorjahresbilanz 7:9)

Case Keenum, Dwayne Haskins und Colt McCoy

Drei Anwärter, ein Job: Case Keenum, Dwayne Haskins und Colt McCoy. Getty Images

Er wird es also (erst mal) nicht: Redskins-Coach Jay Gruden hat kürzlich mitgeteilt, dass Rookie-Quarterback Dwayne Haskins, an Position 15 gedraftet, sowie Backup Colt McCoy die Saison auf der Ersatzbank beginnen werden. Routinier Case Keenum (nach einem durchwachsenen Jahr aus Denver gekommen) ist vorerst der Starting-Quarterback in der US-Hauptstadt. Doch damit ist die schwierigste Personalie noch nicht geklärt: Washingtons Left Tackle Trent Williams, einer der besten der Liga, will weg und streikt bis dahin. Die Redskins arbeiten dem Vernehmen nach an einem Trade, bisher hat sich nichts ergeben. Und selbst wenn: Wie würde das kompensiert werden? Bricht die ohnehin instabile Line dann völlig zusammen?

Die Stimmung bei den Redskins scheint angeknackst zu sein, das Team blickt einer ganz schwierigen Saison und potenziell sogar dem letzten Platz in der Division entgegen. Coach Gruden sitzt auf einem heißen Stuhl, ist bei den Buchmachern sogar der "Favorit" auf die erste Trainer-Entlassung der Saison.

New York Giants (Vorjahresbilanz 5:11)

Zukunft und Gegenwart: Daniel Jones und Eli Manning

Zukunft und Gegenwart: Daniel Jones und Eli Manning. Getty Images

Eli Manning einfach mal kurz ausgeklammert: Die Giants sind nicht so schlecht, wie sich das zuletzt oft anhörte. Nur weil sie (unverständlicherweise) Odell Beckham verscherbelt und im Draft (unverständlicherweise) Quarterback Daniel Jones anstatt Dwayne Haskins gedraftet haben, muss der blaue Teil New Yorks noch nicht den Kopf in den Sand stecken. Denn: Die Offensive Line hat sich durch den Beckham-Trade (im Gegenzug kam OG Kevin Zeitler) erheblich verbessert - und von einer guten Line profitiert? Genau, der Running Back. Und da hat Saquon Barkley schon im Vorjahr für runterklappende Kinnladen gesorgt. Der Rookie of the Year erreichte in seinem ersten NFL-Jahr über 2000 Scrimmage-Yards (Giants-Rekord) und hat bislang nicht den Eindruck erweckt, auch nur ein Prozent nachzulassen.

Dann bleibt aber trotzdem die Frage nach dem Quarterback: Daniel Jones hat in der Preseason einen überraschend guten Eindruck hinterlassen, starten wird trotzdem weiter Eli Manning, der in den vergangenen Jahren immer mehr und immer deutlicher abgebaut hat. Schlägt er mit seinen 38 Jahren nochmal zurück? Oder übernimmt Jones schon in dieser Saison das Zepter? Möglich wäre es, denn die Giants werden eher kein Play-off-Kandidat sein und können deshalb "experimentieren".

mkr

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