Nach 19 Minuten saß Marvin Ducksch erstmals auf dem Hosenboden, griff sich an seinen hinteren linken Oberschenkel. Zwar raffte sich der Angreifer des SV Werder Bremen dann noch einmal auf und kehrte in die Partie zurück, die seine Mannschaft letztlich mit 4:0 gewinnen sollte. Doch kurz darauf war zumindest der Einsatz des 29-Jährigen vorzeitig beendet, Nick Woltemade wurde in der 23. Minute für Ducksch eingewechselt. Am Montag gaben die Bremer eine erste Entwarnung, es handelt sich lediglich um eine "leichte Muskelverletzung".
Bis zum nächsten Ligaspiel in Heidenheim am Sonntag, den 17. September (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), bleibt dem Angreifer aufgrund der nun begonnenen Länderspielpause zwar vergleichsweise mehr Zeit zur Regeneration - knapp werden könnte es aber womöglich trotzdem. In den kommenden Tagen werde Ducksch vorerst individuell trainieren, hieß es.
Ducksch: "Haben den ersten Schritt gemacht"
Nach dem Abgang von Niclas Füllkrug zu Borussia Dortmund müsste Werder im Auswärtsspiel beim Aufsteiger dann vielleicht erstmals auf beide Angreifer verzichten, die in der Vorsaison das erfolgreichste Duo in der Bundesliga gebildet hatten. Dass die Bremer den Wechsel des Torschützenkönigs zumindest beim 4:0 erst einmal kompensieren konnten, stimmte Ducksch jedenfalls "zufrieden: Wir hatten turbulente Tage. Zu null gewonnen, besser geht es nicht."
Dass ihm Sturmpartner Füllkrug künftig fehlen wird, sei indes nur logisch: "Natürlich", so Ducksch: "Wir haben einen Topspieler verloren." Deshalb müsse die Bremer Mannschaft nun "noch enger zusammenwachsen" - und gegen Mainz "haben wir dafür den ersten Schritt gemacht". Außerdem habe Werder mit Rafael Borré ja auch einen Nationalspieler Kolumbiens dazubekommen, betonte Ducksch: "Er freut sich und wir freuen uns, ihn kennenzulernen."
Werner adelt Führungsspieler Ducksch
Mit Dawid Kownacki wird der Neuzugang von Eintracht Frankfurt dann voraussichtlich um den Platz neben dem gesetzten Ducksch konkurrieren. Gegen Mainz demonstrierte der mit neun Treffern erfolgreichste Angreifer der vergangenen Bundesliga-Rückrunde trotz kurzer Einsatzzeit seinen Wert als Führungsfigur. Ducksch stimmte seine Mitspieler im Mannschaftskreis vor Anpfiff ein, er holte den Strafstoß raus - und übernahm selbst die Verantwortung beim Treffer vom Punkt zum 1:0.
Auch Ole Werner befand, dass "Marvin vorneweg marschiert ist, nicht nur durch das Tor", erklärte der Werder-Coach: "Die Art und Weise, wie er die Mannschaft von Beginn an mitgeführt hat, ist schon wichtig für uns." Umso größer wird am Montag die Erleichterung am Osterdeich gewesen sein, dass Ducksch den Bremern wohl nicht länger fehlen wird.