Int. Fußball

Vitolo & Co. kontern Villarreals Wutausbruch

28. Spieltag: Mustafi darf nicht jubeln - seine Kollegen schon

Vitolo & Co. kontern Villarreals Wutausbruch

Hörte nach seinem 1:0 ganz genau hin: Sevillas Kapitän Coke.

Hörte nach seinem 1:0 ganz genau hin: Sevillas Kapitän Coke. Getty Images

Den ersten Höhepunkt am Sonntag lieferte der Schlagabtausch zwischen den Champions-League-Anwärtern Villarreal und Sevilla. Leicht favorisiert gingen die Gäste aus Andalusien in die Partie: Im Europa-League-Achtelfinale schalteten die Sevillanos das "Gelbe U-Boot" mit zwei Siegen aus (3:1, 2:1), dazu lagen sie als Fünfter drei Zähler vor Villarreal. In der Anfangsviertelstunde regierte noch die Europa-Müdigkeit, ehe Sevillas Top-Torjäger Bacca erst Musaccios Aussetzer nicht nutzte und das Leder anschließend knapp über den Querbalken setzte (16., 20.).

Dann brach die angestaute Wut aus Villarreal nur so heraus: Der Versuch von Giovani Dos Santos war für Keeper Sergio Rico noch kein Problem (26.), gegen Moreno musste sich der 21-Jährige eine Minute später schon deutlich mehr strecken. Die erste richtig dicke Gelegenheit verzeichnete dann der Costa Ricaner Campbell, seinen Schuss aufs leer Tor kratzte aber Pareja von der Linie (36.). Und im Minutentakt ging es weiter, der erst 20-jährige Moises Gomez knallte das Leder aus sieben Metern an den Innenpfosten.

Ohne Tore verabschiedeten sich die beiden Teams in die Kabinen. Dass Villarreal mit Fortuna an diesem Tage nicht im Bunde war, verdeutlichte sich zu Beginn des zweiten Abschnitts. Als sich Sevilla die erste Chance bot, schlugen die Andalusier direkt eiskalt zu: Figueiras legte per Hacke auf Rechtsverteidiger Coke, der ohne Nerven vollendete (50.). Nur 15 Zeigerumdrehungen später war die Entscheidung dann gefallen - und wieder hatte Coke seinen rechten Fuß im Spiel. Seine Flanke fand in der Mitte Vitolo, der am Freitag erstmals für die spanische Nationalmannschaft berufen wurde und per feiner Direktabnahme vollendete (65.). In der Folge rannte Villarreal noch einmal mit letzter Kraft an, blieb aber bis zum Ende komplett glücklos - einem weiteren Pfostenkracher inklusive. Damit ist nur noch Sevilla als Atleti-Verfolger übrig.

Torres trifft, Gimenez rettet

Erleichterung: Nach Toren in der Copa traf Fernando Torres gegen Getafe auch erstmals in der Liga.

Erleichterung: Nach Toren in der Copa traf Fernando Torres gegen Getafe auch erstmals in der Liga. Getty Images

Dass Valencia am Freitag dreifach gepunktet hatte, kam den madrilenischen Klubs nicht gerade gelegen: Atletico trennten damit bereits vier Punkte auf Rang drei - und sollte Real im Clasico verlieren, würde der Vorsprung der Königlichen auf die Mustafi-Elf nur noch vier Zähler betragen. Doch den Sieg des Kontrahenten um einen CL-Rang nahm der amtierende spanische Meister tags darauf als Ansporn. Atleti gewann das kleine Derby und schlug den FC Getafe mit 2:0.

Fernando Torres köpfte bereits nach drei Minuten einen Freistoß wuchtig aus zwölf Metern ins Netz - der allererste Ligatreffer von "El Niño". Auf der Gegenseite hatte Fredy Hinestroza den Ausgleich auf dem Fuß, doch José Maria Gimenez warf sich heldenhaft auf der Grasnarbe mit dem Kopf voraus in den Schuss und blockte diesen mit dem Oberkörper in höchster Not ab. Kurz vor der Pause legte dann Tiago für die Simeone-Elf nach, natürlich wieder nach ruhendem Ball drückte der Portugiese die Kugel am langen Pfosten aus kurzer Distanz über die Linie (44.).

Im zweiten Durchgang ließen es die Rojiblancos gemächlicher angehen, während Getafe bemüht um den Anschluss war, aber nicht durchkam. Highlights waren Mangelware, erst zum Ende hin näherte sich der Meister dem Tor wieder an: Torres verpasste per Flugkopfball sein zweites Tor, ehe auch Tiago kurz vor Schluss von der Strafraumkante verzog. So blieb es bei der 2:0-Pflichtübung, durch die sich Atleti wieder bis auf einen Zähler auf Platz drei heranpirschte.

4:0! - Fledermäuse machen weiter Druck

Gruß zum 4:0: Valencias Nicolas Otamendi (re.) dreht nach seinem Treffer zum Jubeln ab.

Gruß zum 4:0: Valencias Nicolas Otamendi (re.) dreht nach seinem Treffer zum Jubeln ab. imago

Alles blickte natürlich auf den Clasico, doch selbstverständlich gab's in "La Liga" auch andere Partien. Am Freitagabend etwa eröffnete der FC Valencia beim Derby in Elche den Spieltag.

"Los Che" waren bei den abstiegsgefährdeten Hausherren am Drücker, Feghouli verpasste per überlegtem Volley das Gehäuse nur knapp. Dann erzielte Mustafi eigentlich seinen fünften Saisontreffer, doch die Führung hatte wegen einer vermeintlichen Abseitsposition von Alcacer nicht Bestand. Kurz vor der Pause war es dann aber doch soweit: Feghouli nahm eine weite Flanke aus spitzem Winkel direkt, Tyton ließ nach vorne prallen, sodass André Gomes abstaubte - 1:0 (44.).

Auch nach der Pause hatte Valencia alles im Griff und legte nach: Erst bugsierte Alcacer per Fluggrätsche die Kugel über die Linie (57.), dann missglückte Roco ein Klärungsversuch, das Eigentor bedeutete die entgültige Entscheidung (71.). Für den 4:0-Schlusspunkt sorgte Otamendi per Kopf nach einer Ecke (90.+2).

atr/msc