2014, 2017 und 2019 hat Michael van Gerwen die Darts-Weltmeisterschaft gewonnen und sich in diesen Jahren mit seinen kraftvollen Gesten, lauthalsigen Jubelarien und seinem hochrotem Glatzkopf den Ruf als gefürchteter Darts-Gegner erarbeitet.
Mit erst 33 Jahren befindet sich "MVG" außerdem noch im jungen Alter dieser Sportart, die man bei dem Können und Talent des Holländers getrost bis in die 50er spielen könnte.
Krisen kennt van Gerwen aber auch: Gerade in den letzten Jahren hatte "Mighty Mike" doch zu kämpfen gehabt. Kurzer Rückblick oder besser Auszug: In der Premier League 2020 verpasste van Gerwen zum ersten Mal bei seiner achten Teilnahme die Play-offs, er verlor damals am letzten Spieltag mit 2:8 gegen Daryl Gurney. Beim World Grand Prix erreichte "MVG" zudem nur das Viertelfinale, ehe bei den European Darts Championship nur das Achtelfinale drin war.
"Ich hätte mehr WM-Titel gewinnen können"
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2022 ist die allseits gefürchtete Version von van Gerwen aber wieder zurück. Aus dem ersten Terminator mit seinen drei WM-Titeln und der anschließenden Transformation zu einem nur noch mit kleineren Waffen bestückten Roboter ist nun die weiterentwickelte Terminator-Form entwachsen - ganz in bester James-Cameron-Manier mit seinen beiden starken Kultfilmen mit Arnold Schwarzenegger.
Große Töne werden ebenfalls gespuckt. "Ich muss nicht beweisen, dass ich besser bin als alle anderen", stellte van Gerwen vor seinem Auftaktmatch am Mittwoch (ab 20 Uhr) gegen Außenseiter Lewy Williams in seiner typischen Art klar und verriet damit auch dem letzten Beobachter unmissverständlich, dass er nur wegen seines vierten WM-Triumphes hier sei. "Sie alle wissen, dass ich der Beste bin, wenn ich mein bestes Spiel abliefere." Und das hat der 33-Jährige zuletzt eindrucksvoll bewiesen, "Mighty Mike" befindet sich in Bestform.
World Matchplay, World Grand Prix und die WM-Generalprobe, die Players Championship Finals: Drei Major-Titel riss van Gerwen in diesem Jahr an sich. Dazu triumphierte er in der prestigeträchtigen Premier League. Der dreimalige Weltmeister wird gefürchtet, sein letzter Sieg im Alexandra Palace datiert aber eben aus 2019 - und das nervt van Gerwen: "Ich hätte mehr WM-Titel gewinnen können."
"Ich muss einfach tun, was ich liebe"
Sollte van Gerwen am 3. Januar den Titel holen, springt er mit dem Preisgeld in Höhe von 500.000 Euro wieder an die Spitze. "Das wäre unglaublich, aber ich kann mir mich so oft mit der Trophäe auf den Schultern vorstellen wie ich will. Ich muss einfach tun, was ich liebe - und das ist, Spiele auf der großen Bühne gewinnen", sagte "MVG".
Das tat der Darts-Experte in diesem Jahr zur Genüge - und selbst eine komplizierte Verletzung warf ihn nicht um. Unmittelbar nach seinem Sieg in der Premier League im Juli hatte sich van Gerwen einer Operation aufgrund eines Karpaltunnelsyndroms, das seine Wurfhand kribbeln ließ, unterzogen. Für die Team-WM sagte der Niederländer daraufhin ab, das folgende World Matchplay gewann er.
Eine Warnung an die Gegner der Zukunft gab van Gerwen obendrein ab: "Ich will mindestens fünf WM-Titel gewinnen."