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Valorant Premier: Der Weg vom Hobby zum eSport?

Nächste Revolution aus dem Hause Riot

Valorant Premier: Der Weg vom Hobby zum eSport?

Valorant Premier soll der erste Schritt auf dem Weg zum eSportler werden.

Valorant Premier soll der erste Schritt auf dem Weg zum eSportler werden. Stefan Wisnoski

Derzeit ist es mal wieder so weit: In Los Angeles hat sich die Valorant-Elite versammelt. Vor den Toren der Riot-Games-Studios geht es um nicht weniger als die Valorant Champions, die Weltmeisterschaft des Hero-Arena-Shooters. Wer hier teilnehmen darf, der hat es im Valorant-Kosmos wahrlich zu etwas gebracht. Doch wie sieht der Weg an die Spitze eigentlich aus und wie beginnt man ihn? 

Premier-Premiere bereits am 29. August

Riot Games hat darauf eine frische Antwort parat: "Premier" lautet das Zauberwort. Die neu geschaffene Spielklasse befand sich jüngst in der Beta und wird bereits am 29. August vollständig veröffentlicht, ehe ab dem 7. September offizielle Matches absolviert werden können. 

In der Hackordnung der Valorant-Wettbewerbe findet sich Premier unter den Challengers und den internationalen Ligen wieder, die in ihrer Form erst letztes Jahr eingeführt worden waren. Ziel der neuen Spielklasse ist es, ambitionierten Hobby-Teams eine semiprofessionelle Bühne zu bieten, von der aus sie in die Challenger-Serie aufsteigen können. Daher werden Profis der beiden höchsten Spielklassen explizit von Premier ausgeschlossen.

Höhere Durchlässigkeit dank häufigerer Qualifier 

Eine der größten Änderungen zum bisherigen System ist zudem, dass es nicht mehr nur ein Challenger-Qualifikationsturnier zu Saisonbeginn geben wird. Stattdessen sind "mehrere Einstiegspunkte" in den eSport angedacht, welcher dadurch "zugänglicher" gestaltet werde. So erklärte es Leo Faria, Global Head of Valorant Esports, im Zuge des Media Day anlässlich der Valorant Champions.

Leo Faria Global Head of Valorant Esports

Riots Global Head of Valorant Esports Leo Faria strebt einen offeneren Wettbewerb an.  Stefan Wisnoski

Allerdings steht nicht gleich jedes Team, das sich in Premier versucht, an der Schwelle zum eSport. Fünf Level wird es nämlich in der neuen Spielklasse geben, von denen nur das höchste den Sprung unter die Challengers ermöglicht: Open, Intermediate, Advanced, Elite (alle in fünf weitere Unterkategorien unterteilt) und Contender. Der Wettbewerbsmodus ist jedoch auf allen Ebenen identisch: In zwei wöchentlichen Matches müssen Teams über die Gesamtdauer einer Premier-Phase insgesamt 675 Premier-Punkte erspielen, um sich für ein Play-off-Event zu qualifizieren, in dem es um den jeweiligen Aufstieg geht. 

Plan für 2024 steht - eine Frage bleibt

Geplant ist, im ersten Quartal 2024 Open Qualifikationsturniere abzuhalten, ehe im zweiten Quartal erstmals Contender gegen Challenger antreten sollen, um Letztgenannte im eSport-Zirkus möglicherweise abzulösen. Ende 2024 will Riot schlussendlich einen ganzjährigen Spielbetrieb auf die Beine stellen, aus dem mehrmals pro Jahr Contender hervorgehen, die es mit Challenger-Teams aufnehmen.

Wie sinnvoll dieser Vergleich allerdings ist, kann hinterfragt werden. Bei Challenger-Teams handelt es sich immerhin um professionelle Mannschaften mit ganz anderen Mitteln als denen der fünf Schulfreunde, die sich mehrmals die Woche zum Spielen verabreden. Inwieweit ambitionierte Freizeitspieler in der Lage sind, die nötige Trainingszeit für das höchste Level aufzubringen, ohne entsprechend dafür kompensiert zu werden, treibt Riot dabei nicht zum ersten Mal um

Premier soll ein Ort werden, an dem Leute sein wollen.

Robert Schuster

"Verlässlich und stabil" wolle einer der federführenden Verantwortlichen, Robert Schuster, die Premier-Ökonomie daher gestalten. Er gibt gegenüber kicker eSport aber auch offen zu, dass dies nicht auf einen Schlag funktionieren könne. "Wir wollen, dass Premier zu spielen und zu gucken, eine Gewohnheit wird", verrät er Riots Herangehensweise, die auf ein klares Ziel ausgerichtet ist: "Premier soll ein Ort werden, an dem Leute sein wollen."

Um das nachhaltige Interesse zu gewinnen und zu sichern, will Schuster einen "integren Wettbewerb" garantieren und allen Beteiligten "die Werkzeuge, um ihre Premier-Erfahrung zu teilen", zur Verfügung stellen. Soll heißen: Wie bereits zu diversen Valorant-Großereignissen üblich sieht Riot nicht nur über Streams von anderen Content Creatorn hinweg, sondern begrüßt diese Co-Streams sogar.

Auf dem Weg in die finanziell stabile Zukunft kann die dadurch maximierte mediale Aufmerksamkeit ein relevanter Faktor werden. Dass sich Schuster und Riot diesem bedienen, ist dabei nur folgerichtig, sprechen die Ansprüche an die eigene Arbeit doch für sich: "Bei uns steht immer an erster Stelle, wie wir den besten eSport machen. Gefolgt von der besten Spielerfahrung."

mja

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