Gut gemacht: Fürths Sailer (re.) und Mauersberger (li.) beglückwünschen den Torschützen Nehrig. picture-alliance
Unions Trainer Uwe Neuhaus gab der Elf, die zuvor mit 1:3 in Duisburg untergangen war, das Vertrauen und nahm keine Wechsel vor. Sein Gegenüber, Fürths Coach Benno Möhlmann musste, im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Düsseldorf auf seinen Kapitän Biliskov (Gelb-Rot-Sperre) sowie Mokhtari (Blockade der Rückenmuskulatur) verzichten. Mauersberger und Sailer waren ihre Vertretung, ferner spielte Nehrig an Stelle von Nöthe.
Von Beginn an entwickelte sich eine hochklassige Zweitligapartie, die durch intensive Zweikämpfe und ein hohes Tempo gekennzeichnet war. Die Fürther zeigten die reifere Spielanlage und wirkten anfangs deutlich gefälliger. Sie rochierten viel und zogen ein recht ansehnliches Kurzpassspiel auf. Allerdings durften die Eisernen die erste Gelegenheit der Partie für sich verbuchen, doch Dogan zielte links daneben (9.).
Der 9. Spieltag
Nur Sekunden später klingelte es jedoch auf der Gegenseite: Bei einer Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld stimmte bei Berlin die Zuordnung nicht. Mauersberger durfte unbedrängt aus elf Metern köpfen und ließ Glinker mit einem platzierten Kopfball ins linke untere Eck keine Chance. Die Franken bekamen dadurch Oberwasser, mit aggressivem Pressing erzwangen sie Ballverluste der Gastgeber und kamen somit zu weiteren Möglichkeiten. Zunächst scheiterte Allagui jedoch im Eins-gegen-Eins an Unions Schlussmann Glinker (19.), ehe es Nehrig besser machte: Der 23-Jährige verwertete eine Fürstner-Flanke von rechts mustergültig und netzte mit einem strammen Direktschuss vom linken Fünfereck ein (20.).
Über den Kampf fanden die Eisernen aber zurück ins Spiel. Um jeden Zentimeter Rasen wurde hüben wie drüben erbittert gekämpft. Dabei blieb das Tempo unheimlich hoch, allerdings gaben sich die jeweiligen Abwehrreihen kaum eine Blöße, so dass Torraumszenen größtenteils ausblieben. Lediglich einmal setzte sich Mosquera durch, seine scharfe Hereingabe konnte Younga-Mouhani allerdings nicht verwerten. Der Kongolese schoss rechts vorbei (34.).
Union Berlin setzt zur Aufholjagd an
Das 2:0: Nehrig (li.) überwindet Unions Schlussmann Glinker. picture-alliance
Nach Wiederanpfiff legten die Berliner noch eine Schippe drauf, mit aller Kraft drängten sie auf den Anschluss. Doch zunächst fanden sie kein Mittel gegen eine souveräne Deckung der Kleeblätter, die nach 54 Minuten die große Chance zur Vorentscheidung hatten. Doch Sailer schoss aus glänzender Position haarscharf links vorbei. Kurz darauf scheiterte Caligiuri per Kopf an Gebhart, der auf der Linie klärte (55.).
Unions Coach Uwe Neuhaus reagierte und brachte mit Biran und Sahin frische Offensivkräfte. Wie sich zeigen sollte, ein guter Tausch: Sahin benötigte gerade einmal 37 Sekunden, um zu verkürzen. Dogan vernaschte auf der rechten Seite Falkenberg und brachte den Ball in die Mitte zu Younga-Mouhani. Dessen Kopfball aus kurzer Distanz konnte Loboué nur nach vorne abwehren, dort stand Sahin einschussbereit (57.).
Nun wollte Union noch mehr und hatte durch Biran gleich zweimal den Ausgleich vor Augen. Der 30-Jährige zog aber zunächst gegen Loboué den Kürzeren (63.), um kurz darauf vorbei zu köpfen (64.). Etwas später hatte Mosquera die bis dato beste Chance, der Kolumbianer jagte die Kugel aber aus vier Metern drüber (74.). Auf der anderen Seite schafften es die Franken kaum mehr für Entlastung zu sorgen, aus Sicht der Gäste avancierte das Match zu einer Abwehrschlacht. Unions Sturmlauf hingegen dauerte weiter an, nur die Zeit stand nicht auf Seiten der Eisernen.
Kurz vor Schluss hätte der zuvor eingewechselte Hrgovic alles klar machen können, bei einem Konter tauchte der Bosnier plötzlich frei vor Glinker auf. Zuerst zog er aber gegen den Berliner Schlussmann den Kürzeren, um mit dem Nachschuss am auf der Linie liegenden Göhlert erneut zu scheitern (89.). Diese Fahrlässigkeit wurde aber nicht mehr bestraft, so dass die SpVgg Greuther Fürth am kommenden Freitagabend zu Hause gegen Koblenz den dritten Sieg in Serie einfahren kann. Union Berlin hingegen gastiert am Sonntag in Aachen.