Eine Erklärung brauchte Max Eberl nicht suchen, als er am Dienstag nach dem 2:2 beim FC Arsenal auf die erneut starke Leistung von Serge Gnabry angesprochen wurde. "Serge hat schon in Heidenheim für mich als einer der wenigen herausgeragt mit seiner Leistung", sagte der Sportvorstand. Auf einen Treffer und eine Vorlage bei jenem 2:3 ließ Gnabry in seiner alten Heimat London ein weiteres Tor folgen. Und den nächsten Rückschlag.
Über die vergangenen Wochen hat sich die Nummer 7 des FC Bayern nach einer Muskelverletzung im Oberschenkel zurückgekämpft, als Joker gegen Mainz (8:1) und in Darmstadt (5:2) getroffen und anschließend wieder in der Startelf überzeugt. Gnabry näherte sich seinem fast schon üblichen Formhoch zum Ende einer Saison. Auch in der vergangenen Spielzeit hatte der 28-Jährige mit wichtigen Toren im April und Mai entscheidenden Anteil an der elften Meisterschaft in Serie.
Ähnliches wird sich in diesem Jahr nicht wiederholen. Nicht nur, weil die Bayern den Titel nicht mehr verteidigen werden. Sondern auch, weil Gnabry in der Schlussphase im Emirates Stadium verletzt ausgewechselt wurde und sich einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zuzog. "Es ist unglaublich ärgerlich, dass er jetzt wieder raus ist", urteilte Eberl bereits am Dienstag ahnend.
Gnabry ist jedoch längst kein Einzelfall, eher im Gegenteil. An der Säbener Straße türmen sich seit Monaten die verschiedensten Faser- oder Muskelbündelrisse. Längst hat der Rekordmeister eine interne Überprüfung zur Ursachenforschung eingeleitet.
Keine Empfehlung für den EM-Kader möglich
Immer wieder mussten vor allem Youngster Tarek Buchmann, Raphael Guerreiro, Dayot Upamecano oder der erst im Winter geholt Sacha Boey pausieren. Der französische Außenverteidiger kuriert aktuell einen Muskelbündelriss aus und ist in dieser Woche wieder ins Lauftraining eingestiegen, wird in der Endphase der Saison aber wohl keine Rolle mehr spielen.
Ähnlich wie Gnabry, der zwar noch zurückkommen könnte, sich nun aber "vorerst" nach der Nicht-Nominierung im März wieder nicht empfehlen kann für den EM-Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann.