Stuttgarts Coach Hannes Wolf schickte nach dem 2:0-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf erstmals seit seiner Amtsübernahme eine unveränderte Startformation auf den Rasen.
Sandhausens Trainer Kenan Kocak dagegen drehte im Vergleich zum 1:4 im DFB-Pokalspiel gegen den FC Schalke 04 viermal am Personalkarussell: Für Kister, Roßbach, Linsmayer (alle Bank) sowie Vunguidica (Kapselverletzung im Knie) standen Gordon, Paqarada, Lukasik und Stiefler in der Anfangself.
Wie erwartet, ergriff der VfB sofort die Initiative, traf bei seinen Offensivbemühungen aber schon im Mittelfeld auf ein engmaschiges Abwehrnetz des tief postierten Gegners. Die Suche nach einer Lücke gestaltete sich schwierig, aus viel Ballbesitz der Schwaben resultierte oft kaum Raumgewinn. Wie es gehen könnte, zeigte eine Szene nach fünf Minuten, als Insua Asano steil schickte, Terodde das Zuspiel des Flügelflitzers aber im Zentrum verpasste.
Green ballert aus der Distanz
Die Wolf-Elf baute über ihre beiden Innenverteidiger immer wieder geduldig auf. Wenn die erste Defensivreihe der Gäste überspielt wurde und Halbräume gefunden wurden, wurde es ansatzweise gefährlich (11., 12.). Oder aber durch Einzelaktionen, Green bewies zweimal aus der Distanz seine Schussstärke (13., 22.).
Entlastung blieb für den SVS zunächst ein Fremdwort, der Glück hatte, dass Baumgartl nach einer Ecke hart bedrängt aus fünf Metern vorbeischoss (23.). Das war es im ersten Durchgang dann aber fast schon mit der Offensiv-Herrlichkeit des VfB, der zu wenig Tempo und Ideen entwickelte, um die Kompaktheit des SVS in Unordnung zu bringen.
Mané dribbelt, Terodde trifft vom Punkt
Wie sich Kocak vorher angekündigte Nadelstiche seiner Schützlinge vorgestellt hatte, zeigte eine vielversprechende Aktion in der 35. Minute: Pledl zog rechts das Tempo an und flankte - etwas zu hoch für Höler, der am zweiten Pfosten gelauert hatte. Es war die beste Offensivszene der Sandhäuser im ersten Durchgang gegen zunehmend ratlosere Hausherren.
Der VfB führte nach einer Einzelaktion Manés dann zur Pause doch: Der Portugiese umdribbelte drei Gegenspieler und wurde von Paqarada im Strafraum von den Beinen geholt - Elfmeter, den Terodde sicher verwandelte (45.+2).
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Der SVS verschob sich mit Wiederanpfiff weiter nach vorne, Stuttgart agierte abwartend und lauerte auf Konter. Mané und Green veranschaulichten, wie man mit sich bietenden Räumen umgehen könnte (47.). Doch es stand eher Defensivarbeit auf dem Plan, denn die Gäste hatten deutlich mehr Spielanteile. Dem SVS fehlte gegen äußerst vorsichtige Wolf-Schützlinge Präzision wie Durchsetzungsvermögen, vor beiden Toren tat sich nichts.
Wie beim 1:0: Pledl mit Einzelaktion Wegbereiter
Kocak reagierte mit einem Offensivwechsel - Sukuta-Pasu kam für Striefler (61.). Und stand gleich goldrichtig: Pledl setzte sich rechts gegen drei Gegenspieler durch und flankte ins Zentrum, wo Langerak auf der Linie verharrte und der Joker mit dem zweiten Ballkontakt aus drei Metern einnetzte (62.).
Großkreutz trifft nur den Balken
Sollte ein Sieg her, musste Stuttgart wieder die Initiative ergreifen. Nach Zimmer für Green (58.) sollte auch Ginczek anstelle von Asano (65.) frischen Wind bringen. Fast hätte es trotz mauem spielerischen Vortrag geklappt mit der neuerlichen Führung, Großkreutz traf nur die Latte (68.), der durchgebrochene Zimmer scheiterte frei vor dem Tor an Knaller (74.).
Doppelpack? Terodde, nicht Sukuta-Pasu
Das Duell nahm nun richtig Fahrt auf, die Schlussphase war packend. Sukuta-Pasu vergab nach einem Konter freistehend den Doppelpack (77.), den auf der anderen Seite Terodde schnürte: Der Goalgetter verwandelte per Seitfallzieher Manés Hereingabe sehenswert - 2:1 (85.).
Weil Baumgartl Lukasiks 16-Meter-Schuss Zentimeter neben den Pfosten abfälschte (87.) und Langerak Pledls Scharfschuss parierte (88.), blieb es beim glücklichen 2:1 für den VfB.
Der VfB Stuttgart hat als nächstes das Schwaben-Duell mit dem FC Heidenheim (Freitag, 18.30 Uhr) vor der Brust. Die Sandhäuser sind zur selben Zeit gegen den 1. FC Kaiserslautern gefragt.