Europa League

Streich: "Dann fliegen dir eh alle Blumen zu"

Nach dem 0:0 im Hinspiel hofft Freiburg auf Achtelfinaleinzug gegen Lens

Streich: "Dann fliegen dir eh alle Blumen zu"

Könnte am Donnerstag schon wieder in der Anfangsformation stehen: Matthias Ginter.

Könnte am Donnerstag schon wieder in der Anfangsformation stehen: Matthias Ginter. IMAGO/Sportfoto Rudel

In der vergangenen Saison zog der SC Freiburg direkt über die Gruppenphase ins Achtelfinale der Europa League ein, in dem für den Sport-Club gegen Juventus Turin Endstation war. Diesmal wollen sich die Freiburger über die Zwischenrunde wieder einen Platz unter den besten 16 sichern. Dass sie mit einem Erfolg auch dazu beitragen würden, dass die Bundesliga eventuell in der kommenden Saison einen weiteren europäischen Startplatz erhält, ist dabei für SC-Trainer Christian Streich zweitrangig. In die nächste Runde einzuziehen, sei schon "Motivation genug", findet er. "Ich weiß um das andere. Aber es bringt nichts, sich damit zu beschäftigen. Wenn wir das Achtelfinale schaffen würden, fliegen dir eh alle Blumen zu - und dann fliegt die halt auch noch mit."

Freiburg braucht einen "besonderen Tag"

Die Ausgangsposition der Freiburger ist nicht schlecht, nach dem torlosen Remis im Hinspiel beim RC Lens, dem Tabellensechsten der französischen Ligue 1. Allerdings ärgert sich Streich noch immer darüber, dass sein Team in Nordfrankreich nicht gewonnen hat. "Wir hatten die besseren Chancen", betonte er. Um sich im Rückspiel gegen eine "sehr starke Mannschaft" durchzusetzen, brauche der Sport-Club "einen besonderen Tag" und eine Topleistung.

In Lens haben die Freiburger sehr diszipliniert gespielt, und das erwartet der SC-Coach auch im Rückspiel: "Wir müssen an das Maximum unseres Leistungsvermögens und des Vermögens des Leidens kommen, und wir müssen im Ballbesitz Ruhe haben." Nach dem Remis im Aufeinandertreffen in der Europa League holten beide Kontrahenten in der Liga am vergangenen Wochenende ebenfalls ein Unentschieden. Lens spielte in Reims 1:1, Freiburg kam gegen Eintracht Frankfurt nach dreimaligem Rückstand zurück, und sicherte sich durch ein Tor des eingewechselten Michael Gregoritsch den späten 3:3-Ausgleich. "Es kam viel Energie auf den Platz", lobte Streich die Einwechselspieler der beiden jüngsten Spiele, und fügte mahnend hinzu: "Das erwarte ich in jedem Spiel in den letzten drei Monaten - egal wie jemand heißt, und egal was er geleistet hat."

Neben ihm saß dabei Offensivspieler Vincenzo Grifo auf dem Podium der internationalen Spieltags-Pressekonferenz, der im Hinspiel erst in der Schlussphase auf den Platz kam, gegen Frankfurt aber von Beginn an spielte. "Es ist ein besonderes Spiel. Jeder weiß, was er zu tun hat", sagte der Standardspezialist der Breisgauer vor dem Heimspiel gegen Lens. "Im Hinspiel waren wir sehr kompakt, und hatten trotzdem Chancen. Jetzt müssen wir noch effizienter werden."

Ginter direkt in der Startelf? - Keitel wird wohl nicht fit

In der Defensive kann möglicherweise schon wieder Verteidiger Matthias Ginter helfen. Der 30-Jährige stand nach einer Achillessehnenreizung und einer Pause von nur drei Pflichtspielen schon wieder auf dem Trainingsplatz. "Es kann sein, dass er auf der Bank ist", sagte Streich. "In Absprache mit den Ärzten versuchen wir den kurzen Weg." Für Yannik Keitel, der in Lens in ungewohnter Rolle als zentraler Verteidiger in der Dreierkette überzeugte, stehen die Zeichen dagegen nicht so gut. Der oft von Verletzungen geplagte Mittelfeldspieler musste gegen Frankfurt wegen Rückenproblemen ausgewechselt werden, und hat nun zusätzlich Probleme mit der Wade, die laut Streich möglicherweise zusammenhängen. Sein Einsatz sei deshalb "eher unwahrscheinlich". Lens muss auf den Gelb-gesperrten Verteidiger Kevin Danso verzichten, der im Hinspiel eine Großchance von Maximilian Eggestein auf der Linie klärte.

Nach dem lauten und stimmungsvollen Spiel in Lens hofft Grifo auf eine ähnliche Atmosphäre im ausverkauften Europa-Park Stadion. "Wir wünschen uns, dass unsere Fans uns so anpeitschen, wie sie es immer machen, das gibt dir ganz viel Kraft", sagte der 30-Jährige, der in dieser Saison mehrfach als Kapitän aufgelaufen ist. "Wir Spieler genießen das bis zu einem gewissen Punkt, aber dann sind wir fokussiert aufs Spiel."

Daniela Frahm

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