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Sevilla verurteilt Schiedsrichter-Video von Real Madrid TV "aufs Schärfste"

Andalusier legen Beschwerde bei Wettbewerbskommission ein

Sevilla verurteilt Schiedsrichter-Video von Real Madrid TV "aufs Schärfste"

Auf einmal im Fokus: Referee Isidro Diaz de Mera, hier beim Spiel von Real Madrid im Dezember 2023.

Auf einmal im Fokus: Referee Isidro Diaz de Mera, hier beim Spiel von Real Madrid im Dezember 2023. Getty Images

Eigentlich stand die Partie am Sonntag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) ganz im Zeichen der Rückkehr von Sevilla-Abwehrchef Sergio Ramos an alte Wirkungsstätte, doch seit Samstagfrüh bewegt ein weiteres Thema die Massen. Sevilla veröffentlichte eine Erklärung, in der es mitteilte, dass es ein Video des TV-Senders von Real Madrid über den Schiedsrichter des morgigen Spiels, Isidro Diaz de Mera, und auch gegen VAR-Referee Pablo Gonzalez Fuertes beim Wettbewerbsausschuss des spanischen Fußballverbands RFEF angezeigt habe.

La Liga, 26. Spieltag

Im Laufe der Woche hatte Real Madrid TV wie üblich beide Schiedsrichter unter die Lupe genommen und dabei ihre Auftritte gegen die Königlichen bewertet. Nicht sehr wohlwollend allerdings: "Diaz de Mera hat bei der Ahndung von Fouls und der Vergabe von Gelben Karten nicht die gleichen Kriterien angewandt und ein hartes Tackling gegen Brahim im Strafraum von Alaves nicht gesehen", zitiert die Marca Real Madrids TV-Sender, der dabei auf das letzte Ligaspiel des Jahres 2023 einging. Die Partie im Dezember endete mit einem 1:0-Sieg für Madrid.

Auch Gonzalez Fuertes wurde an den Pranger gestellt. Im Video wurde ein Tackling von Alaves-Verteidiger Victor Laguardia gegen Marcelo in der Saison 2020/21 thematisiert, Real verlor damals mit 1:2 im Bernabeu. Auch ein Foul an Ferland Mendy bei einem Spiel gegen Real Sociedad wurde als Fehlentscheidung gewertet.

Sevilla spricht von "orchestrierten Kampagnen"

Sevilla sieht darin eine Beeinflussung des Schiedsrichtergespanns - und zog seine Konsequenzen. "Der FC Sevilla möchte den vorliegenden Sachverhalt formell bei den Verbandsorganen anzeigen, um zu prüfen, ob dieser Sachverhalt als Verstoß gegen das Allgemeine Reglement des RFEF oder gegen andere geltende Vorschriften betrachtet werden kann", hieß es in einer offiziellen Pressemitteilung der Andalusier.

Die Handlungen würden "die Integrität des Wettbewerbs in Frage" stellen. "Der Klub möchte außerdem seine schärfste Verurteilung dieser Verhaltensweisen und orchestrierten Kampagnen zur Untergrabung des Images des Schiedsrichterberufs bekräftigen, die dem spanischen Fußball schweren Schaden zufügen und die Integrität des Wettbewerbs in Frage stellen."

Klar ist: Der Wirbel hat die Arbeit der Referees am Sonntag sicherlich nicht erleichtert. Sie werden nun umso mehr im Fokus stehen.

las