Bundesliga

Mainz 05 | "Schlecht, naiv": Zentner kritisiert Abwehrverhalten

Schiedsrichter Ittrich greift bei Guilavoguis Zusammenprall schnell ein

"Schlecht, naiv": Zentner kritisiert Mainzer Abwehrverhalten

Keeper Robin Zentner versuchte im Spiel seine Defensive zu ordnen - ohne Erfolg.

Keeper Robin Zentner versuchte im Spiel seine Defensive zu ordnen - ohne Erfolg. IMAGO/Eibner

Auch nach dem 25. Spieltag wird der FSV Mainz 05 das einzige Team der laufenden Saison bleiben, das weiter auf den ersten Auswärtssieg wartet. Der 13. Versuch, diesmal in München, ging krachend schief. Vor der Reise zum Rekordmeister hatten die Nullfünfer zwar nur sechs Punkte in der Fremde gesammelt, dort aber auch nur 22 Gegentore kassiert - nur zwei weniger als beispielsweise der FC Bayern auf fremden Platz. Nach 90 ernüchternden Minuten kamen weitere acht dazu, so viele wie in den vergangenen sechs Liga-Spielen in Summe. In der Bundesliga verloren die Rheinhessen nur in der Saison 2019/20 bei RB Leipzig (0:8) höher.

"Das ist eine krasse Geschichte. Das tut sehr, sehr weh", gab ein total bedienter FSV-Sportdirektor Martin Schmidt bei Sky Einblick in das Mainzer Seelenleben nach der Abreibung. Zwar hatten die Gäste aus Rheinhessen selbst immer wieder Phasen, in denen sie nach vorne spielten und in Minute 31 durch einen herrlichen Treffer von Nadiem Amiri auch kurzzeitig auf 1:2 verkürzten, am Ende war aber genau das das Problem, wie Schmidt ausführte: "Wir wollten mutig sein, wir waren glaube ich zu mutig, am Ende zu übermütig ... und haben eine Watsche gekriegt gegen ein maximal effizientes Bayern."

"Lehre gekriegt, wie man bei Bayern nicht spielt"

Der Rekordmeister stellte durch einen späten Treffer in Hälfte eins und einen frühen in Durchgang zwei auf 4:1. Es folgte wieder eine gute Mainzer Phase mit ein paar Distanzschüssen - ehe die Münchner mit schnellen Vorstößen das Spiel zumachten und den Gästen noch vier weitere Treffer einschenkten. "Heute haben wir eine Lehre gekriegt, wie man bei Bayern nicht spielt", lautete Schmidts abschließendes Fazit.

Zentner wird deutlich

Robin Zentner fand gleich eine Reihe an Gründen für die deutliche Niederlage - der offensichtlichste war: "Weil wir viel zu schlecht verteidigt haben." Den Bayern habe man schlicht "oft in Kontersituationen die Möglichkeit gelassen, sich zu drehen und dann mit Tempo auf uns zu kommen". Zudem wurden bei den Chipbällen des Rekordmeisters hinter die Mainzer Kette die Laufwege nicht aufgenommen. "Wir waren einfach nicht am Mann in den entscheidenden Momenten", haderte der Keeper, der schon damals in Leipzig zwischen den Pfosten stand.

Für die Defensivleistung fand Zentner deutliche Worte: "Schlecht, naiv, man kann da verschiedene Adjektive für finden. Es war auf jeden Fall nicht annähernd so, dass man hier was mitnehmen hätte können."

Ittrich kümmert sich um Guilavogui

Eine gute Nachricht gab es nach der Partie aber auch. Kurz nach Amiris Anschlusstreffer hatte Joshua Guilavogui unfreiwillig für eine Schrecksekunde gesorgt. Der zentrale Teil der Dreierkette war im Fallen mit dem Kopf gegen das Knie seines Mitspielers Anthony Caci geprallt und regungslos liegengeblieben.

Schiedsrichter Patrick Ittrich reagierte sofort, eilte wie einige von Guilavoguis Mitspielern herbei. Der Referee habe den Mainzer in die stabile Seitenlage gebracht und sich um die Zunge des Verteidigers gekümmert, damit dieser wieder Luft bekomme. "Ich habe ja schon viele Situationen erlebt, man muss halt schnell handeln und da gibt's auch kein Lob", sagte Ittrich. Nach der Unterbrechung konnte Guilavogui gestützt selbst das Feld verlassen.

Schmidt gab nach dem Spiel Entwarnung. Zwar bestehe der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung, sonst ginge es dem Franzosen nach eigener Aussage aber gut. "Ein Horn" am Kopf habe er aber davongetragen.

sts

Bilder zur Partie FC Bayern München gegen 1. FSV Mainz 05