Handball

Quali-Spiel des DHB-Teams steht auf der Kippe

"Müssen improvisieren": Große Personalsorgen in Bosnien

Quali-Spiel des DHB-Teams steht auf der Kippe

Muss sich was einfallen lassen: Bosniens Trainer Bilal Suman.

Muss sich was einfallen lassen: Bosniens Trainer Bilal Suman. imago images

Laut Angaben des bosnischen Verbands kamen am Montag lediglich 15 Spieler in Sarajevo zusammen, zwölf Akteure mussten wegen positiver Coronatests oder Quarantänemaßnahmen passen. Bosniens Nationaltrainer Bilal Suman wertete die Situation als sehr ernst. "Wir haben nur 15 Spieler da, auch weil zehn Spieler gar nicht kommen konnten. Einige sind positiv, einige in Isolation, andere verletzt."

Suman macht kein Geheimnis daraus, dass er "defensiv und offensiv improvisieren" wird müssen. Für das Spiel gegen Deutschland rechnet sich Suman gar nichts aus. "Deutschland ist Favorit. Fast alle spielen in der Bundesliga - und wir haben sogar zwei Spieler dabei, die noch kein Spiel in dieser Saison bestritten haben. Wir werden sehen, in welcher Verfassung wir sein werden." Ob es zum Spiel überhaupt kommt, ist fraglich. "So wollen wir nicht gegen Deutschland spielen", sagte Bosniens Torhüter Benjamin Buric vom deutschen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt am Montagabend der dänisch-deutschen Tageszeitung "Flensborg-Avis". Der bosnische Verband hat inzwischen auch reagiert und bei der Europäischen Handball-Föderation die Verlegung der Partie beantragt. Eine Entscheidung stand zunächst aus.

Aktuell sieht es also danach aus, dass die Partie stattfinden wird - aber eine Absage wäre aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage auch nicht undenkbar. "Wenn das Spiel nicht stattfinden könnte, müssten wir das akzeptieren", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer am Montagabend, betonte aber: "Wir gehen davon aus, dass alles klappen wird."

Wegen der Coronavirus-Pandemie musste die EHF bereits zehn in dieser Woche geplante Qualifikationsspiele für die EM 2022 in Ungarn und der Slowakei verschieben. Davon betroffen sind unter anderem der WM-Zweite Norwegen und der WM-Dritte Frankreich. Eine Komplett-Absage der Länderspielwoche kam für den Kontinentalverband aber nicht in Betracht. "Die Spiele sind von größter Bedeutung für die Nationalverbände", betonte EHF-Generalsekretär Martin Hausleitner.

Coronabedingte Personalsorgen gibt es aber auch im deutschen Lager.

drm/dpa