Bundesliga

Phänomen Petersen: Freiburgs Torjäger baut zwei Rekorde aus

Freiburgs Torjäger baut zwei Rekorde aus und lobt die Fans

Phänomen Petersen: Von Svensson schnell erklärt

"Er weiß, wo das Tor steht": Nils Petersen, hier jubelnd nach seinem Tor gegen Mainz.

"Er weiß, wo das Tor steht": Nils Petersen, hier jubelnd nach seinem Tor gegen Mainz. imago images/Langer

Eine im Dreisamstadion über Jahre etablierte Tradition lebte nun auch in Freiburgs neuer Heimstätte auf. Von vielen der immerhin 10.000 zugelassenen Zuschauer im Europa-Park-Stadion waren nach gut einer Stunde bei der Samstagspartie gegen Mainz die Petersen-Rufe deutlich zu hören. Er kenne das seit einiger Zeit, sagt Christian Streich: "Wenn Nils draußen saß und wir im Rückstand waren, sind die Fans natürlich auch auf die Idee gekommen, dass der Nils jetzt eingewechselt werden könnte. Für Nils ist das sicher absolute Motivation, wenn er auf den Platz kommt."

Nicht nur für ihn, auch durch die Freiburger Mannschaft scheint ein Ruck zu gehen, im Stadion entfaltet sich in solchen Momenten eine spezielle Wucht. Was löst das eigentlich beim Gegner aus? "Das ist schnell beantwortet", findet Bo Svensson: "Seine Qualitäten sind bekannt, du weißt schon, was da kommt. Er weiß, wo das Tor steht. Wenn die Bälle vor seine Füße fallen, klingelt es sehr wahrscheinlich. Das hat er über so viele Jahre bewiesen, das war nicht so überraschend."

"Es hat mich nicht überrascht, dass Nils ein Tor macht, weil er halt richtig läuft"

Der Mainzer Trainer und sein Team waren diesmal trotz entsprechender Vorbereitung die Leidtragenden des Phänomens Petersen, das nach längerer Zeit mal wieder in typischer Manier zugeschlagen hat. Einwechslung in der 67. Minute, Tor in der 69. Minute mit dem ersten Ballkontakt. Eine von Höfler am ersten Pfosten verlängerte Grifo-Ecke schob Petersen, umringt von vielen Mainzern, ins Netz.

"Es hat mich nicht überrascht, dass Nils ein Tor macht, weil er halt richtig läuft, er weiß von der Wahrscheinlichkeit her, wo die Bälle hinkommen. Das ist in ihm drin", verteilte Streich ein Sonderlob an den Mann, der mit seinem 85. Bundesliga-Tor zwei Rekorde ausbaute: bester Joker der Ligahistorie (31 Treffer) und bester SC-Schütze (97 Pflichtspieltore).

Petersen freut sich über "großen Push" der Fans

Petersen, der wegen zwei Verletzungspausen, aber auch aus Leistungsgründen vor dem Mainz-Spiel in dieser Saison nur auf 135 Liga-Minuten kam, freute sich "wahnsinnig, dass ich persönlich mal wieder Erfolg hatte". Bislang hatte er nur den 2:1-Siegtreffer bei Hertha BSC im Oktober erzielt - auch zwei Minuten nach Einwechslung in Folge eines Eckstoßes. Auch wenn vier gesicherte Punkte auf die Minutenanzahl bezogen eine starke Quote sind, will Petersen wieder mehr spielen und befindet sich laut Streich nach einem guten Testspiel-Auftritt samt Doppelpack zuletzt gegen Sandhausen "körperlich wieder in einer ganz guten Verfassung".

Spannend, ob der letztmals im Mai 2021 gestartete Stürmer demnächst wieder in der Anfangsformation gefragt sein wird. Petersen würde aber sicher auch eine erhöhte Frequenz solcher Jokererlebnisse wie am Samstag begrüßen und gibt ein Lob an die Fans zurück: "Diesen großen Push nimmt man mit auf den Platz, und vielleicht hat das auch den Ausschlag gegeben, dass man den Ball über die Linie drückt."

Carsten Schröter-Lorenz

Erfolgreichste Bundesliga-Joker: Petersen baut Vorsprung aus