Bundesliga

Orbans Ziele nach der Verlängerung: Leitwolf, Titel und ein Haus in Leipzig

Verteidiger will mit Leipzig Titel gewinnen

Orbans Ziele nach der Verlängerung: Leitwolf, Titel und ein Haus in Leipzig

Leipzigs Willi Orban will mit RB Titel gewinnen.

Leipzigs Willi Orban will mit RB Titel gewinnen. picture alliance

Als der damals 22-jährige Willi Orban im Juli 2015 seinen Dienst in Leipzig antrat, steckte RB in der 2. Bundesliga fest, mussten sich die Profis am Cottaweg noch in einer provisorischen Containeranlage neben dem im Bau befindlichen Leistungszentrum umziehen. Und er wurde von den Fans seines Heimatklubs 1. FC Kaiserslautern mit einer Flut von Beleidigungen verabschiedet, weil er den im Niedergang befindlichen Traditionsverein aus der Pfalz ausgerechnet zum polarisierenden Emporkömmling aus Sachsen verließ.

Orban: "Leipzig war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte"

Alles richtig gemacht, lautet Orbans Erkenntnis sechs Jahre später. "Leipzig war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte", betont der Abwehrspieler: "Ich habe langfristig gedacht, mir waren die Perspektive und die Entwicklungsmöglichkeiten wichtig." Und da der Pfälzer mit deutsch-ungarischen Wurzeln diese noch immer in Leipzig gegeben sieht, verlängerte er vergangenen Freitag seinen Vertrag bis 2025 und ließ sich zudem einen Anschlussvertrag nach der Karriere einbauen.

Damit ist Orban der erste von den noch sieben im Kader stehenden Aufstiegshelden von 2016, der sein Karriereende in Leipzig vertraglich fixiert hat. "Die letzten sechs Jahre waren schon sehr bewegend, wir haben einiges erreicht. Aber die Motivation ist bei mir immer noch riesig", nennt er seine Beweggründe: "Ich hoffe, dass die nächsten vier Jahre genauso aufregend werden. Meine Mission ist noch nicht beendet."

Nachdem er mit RB schon Vizemeister war, im DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern und im Champions-League-Halbfinale gegen Paris St, Germain stand, liegt es auf der Hand, was er als Mission versteht: "Etwas gewinnen und damit etwas Historisches zu schaffen in Leipzig, das ist das Ziel, darauf arbeiten wir hin." Wie genau es nach der aktiven Laufbahn weitergehen soll, ob im Trainerbereich oder im Management, lässt sich der 20-malige ungarische Nationalspieler offen: "Da ist noch nichts Genaues definiert. Es gibt viele Themenfelder, die mich interessieren."

Orban: "Ich kann schon ein bisschen Leitwolf sein"

Bis dahin ist noch ein weiter Weg. Mit jetzt 28 Jahren und 190 Pflichtspielen für RB sieht sich Orban als "Stabilitätsfaktor" gefragt: "Gerade auf dieser Position wirst du im Alter immer besser." Zudem will als Führungsspieler eine ähnliche Rolle spielen wie es in seiner Leipziger Anfangszeit der ihn leitende Marvin Compper tat. "Ich kann schon ein bisschen Leitwolf sein und die Jungen heranführen an die Dreifach-Belastung. Das wird für viele Neuland sein", so Orban mit Blick auf den Franzosen Mohamed Simakan (20/Racing Straßburg) und den Kroaten Josko Gvardiol (19/Dinamo Zagreb), die im Sommer als Neuzugänge kommen und in die Abwehr eingebaut werden sollen. Klar ist für das Duo aber nach Orbans Vertragsverlängerung auch: Sie stoßen auf starke und bewährte Konkurrenz.

Oliver Hartmann