FCN-Coach Michael Köllner musste nach dem 1:1 im fränkischen Duell bei den Würzburger Kickers ordentlich durchwechseln: Kammerbauer (nach Rotsperre) ersetzte den angeschlagenen Brecko, Bulthuis rückte für Margreitter (fehlte aus privaten Gründen) in die Innenverteidigung. In der Offensive ersetzten Salli, Hufnagel und Teuchert (Startelf-Premiere als Profi) den verletzten Kempe (Muskelfaserriss), den gesperrten Möhwald und Sturmspitze Ishak (nicht im Kader). Dafür saß der länger verletzte Sabiri erstmals wieder auf der Bank.
Stuttgarts Trainer Hannes Wolf verzichtete nach dem überzeugenden 3:1-Sieg im Topspiel gegen Union Berlin auf Veränderungen.
Behrens überwindet Langerak
Zu Beginn zeichnete sich schnell der Nürnberger Matchplan ab, Köllner ließ seine Mannschaft tief stehen und dann blitzschnell umschalten. Das brachte erstmal keine Gefahr, der Hintermannschaft aber auch wenig Probleme ein. Ein Standard half: Kammerbauer fand Behrens am ersten Pfosten, der Langerak zu einer ersten Glanzparade zwang (10.). Die Stuttgarter taten sich gegen den kompakten Gegner richtig schwer, waren also auch auf ruhende Bälle angewiesen. Nach 23 Minuten prüfte Maxim Schäfer, doch der FCN-Schlussmann reagierte gut. Dann der Paukenschlag: Teuchert führte einen Freistoß schnell aus, der VfB war nicht sortiert - und Behrens brachte den Club in Front (25.).
15.000 VfB-Fans warten vergeblich
Mit dem 1:0 im Rücken spielte es sich für die Franken einfacher, die Gäste waren unter Zugzwang. Doch aus dem Spiel heraus gelang Stuttgart fast nichts, auch Maxims nächster Freistoß brachte Schäfer nicht in Verlegenheit (28.). Im direkten Gegenzug hatte Salli die Großchance aufs 2:0, scheiterte aber frei vor Langerak. Die Szene der ersten Hälfte gehörte dann Teuchert: Der Club-Stürmer bekam die Kugel in der eigenen Hälfte, ließ mehrere VfB-Verteidiger wie Fahnenstangen stehen und netzte am gegnerischen Strafraum sehenswert ein - 2:0 (33.). Auf eine Antwort der Wolf-Elf warteten die 15.000 mitgereisten Fans vergeblich, stattdessen vergab Salli nochmal eine ordentliche Gelegenheit (45.).
Stuttgart reichen drei starke Minuten
2. Bundesliga, 28. Spieltag
Nach dem Wechsel brachte Wolf mit Ginczek eine zweite Spitze, Asano musste weichen (46.). Eine Minute später der Schock für den FCN: Mühl foulte Terodde, der den fälligen Strafstoß sicher verwandelte - nur noch 1:2 (47.). Und es kam noch dicker für die Hausherren: Maxim fand bei einer Ecke Joker Ginczek, der Kammerbauer locker übersprang und zum 2:2 einköpfte (50.).
Drei dicke Chancen für den FCN
Das reichte den Gästen freilich noch nicht, die in der 60. Minute durch Maxim das Spiel hätten komplett drehen können. Doch auch der Club wollte sich nach einer starken ersten Hälfte nicht einfach seinem Schicksal ergeben, Langerak musste gegen Löwens Kopfball sein ganzes Können zeigen (63.). Und die Hausherren blieben dran: Salli und Behrens verpassten das dritte Nürnberger Tor (67., 68.).
Ginczek und Terodde legen vor
In den letzten 20 Minuten wurde das Spiel dann rassiger und hitziger, Offensivaktionen waren rarer gesät. Beim FCN feierte noch Sabiri nach längerer Verletzungspause sein Comeback (75.). Auf eine Großchance warteten beide Fanlager aber vergeblich. Bis zur Nachspielzeit: Ginczek legte für Terodde ab, der wiederum Klein fand - 3:2 (90.+1). Dabei blieb es auch, wodurch der VfB den vierten Dreier in Serie feiern konnte.
Nach der couragierten Leistung muss Nürnberg am nächsten Samstag (13 Uhr) nach Sandhausen, Stuttgart hat am Sonntag (13.30 Uhr) Erzgebirge Aue zu Gast.