Bundestrainer Joachim Löw wechselte im Vergleich zum 1:0 gegen England auf sieben Positionen: Im Tor ersetzte Leno ter Stegen (Bank), zudem rutschten Höwedes, Khedira, Draxler, Schürrle, Müller und Gomez für Rüdiger, Sané, Brandt (alle Bank), Weigl (Oberschenkelprellung), Podolski (bereits abgereist) und Werner (muskuläre Probleme) in die erste Elf.
Aserbaidschans Trainer Robert Prosinecki brachte im Vergleich zum 0:4 in Nordirland vier neue Akteure: Für Medvedev, Makhmudov, Qurbanov (alle Bank) und Dashmedirov (nicht im Kader) durften Pashayev, Sadygov, Hüseynov und Deutschland-Legionär Nazarov von Beginn an ran.
Müller im Zentrum - Draxler über rechts
Die deutsche Nationalmannschaft, bei der Müller nach dem Özil-Ausfall im Zentrum agierte, übernahm von Beginn an die Kontrolle, ließ den Ball in den eigenen Reihen kursieren und suchte den Weg in die Spitze. In den Anfangsminuten lief das deutsche Angriffsspiel vorwiegend über den rechten Flügel, auf dem Draxler und Kimmich gut harmonierten. So hatten auch die ersten Torannäherungen durch Gomez (3.) und Draxler (5.) ihren Ursprung auf der rechten Seite.
Gruppe C, 5. Spieltag
Hausherren halten frech dagegen - Schürrle trifft
Aserbaidschan versteckte sich nicht und agierte - in typischer Prosinecki-Manier - körperbetont und mit frühem Pressing. Über die Flügel stießen die Kaukasier immer wieder durch, sorgten aber zunächst nur durch eine Ismaylov-Flanke für ein wenig Gefahr (16.). Stattdessen sorgte Schürrle, der nach knapp eineinhalb Jahren wieder einen Startelfeinsatz für das DFB-Team feierte, für ein jähes Ende des aserbaidschanischen Stimmungs-Hochs, als er, schön von Hector eingesetzt, aus kurzer Distanz zum 1:0 traf (19.).
An dem Gegentreffer hatte Aserbaidschan zu knabbern, sah sich in der Folge deutscher Dominanz ausgesetzt und hätte durch eine Doppelchance von Höwedes und Kimmich beinahe das zweite Tor hinnehmen müssen (22.). Stattdessen profitierten die Hausherren aber von einem Hector-Fehlpass in den Lauf von Ismaylov, der Nazarov am Strafraum bediente. Aus 16 Metern ließ der Deutschland-Legionär Leno bei dessen Pflichtspieldebüt keine Abwehrchance - 1:1 (31.). Damit musste die DFB-Elf zum ersten Mal seit 679 Minuten wieder einen Gegentreffer hinnehmen.
Gomez mit dem ersten Abschluss zum 3:1
Der Weltmeister ließ sich durch den Ausgleich nicht beeindrucken und erzielte nur fünf Minuten später durch Müller, der durch einen stark getimten Pass von Schürrle frei vor Keeper Agayev aufgetaucht war, die erneute Führung(36.). Vor dem Pausenpfiff hatten Schürrle (39.) auf deutscher und Nazarov (42.) auf aserbaidschanischer Seite Chancen auf einen Treffer - ohne Erfolg. Besser machte es Gomez in der 45. Minute, als er aus kurzer Distanz per Kopf auf 3:1 erhöhte.
Erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich für Aserbaidschan: Dimitrij Nazarov. picture alliance
Nach der Pause agierte Deutschland weiter dominant und hatte durch Müller (49.) und Schürrle (51./56.) gute Gelegenheiten. Gegen immer müder werdende Aserbaidschaner tat sich die Löw-Elf zusehends leichter und schaltete mit der komfortablen Führung im Rücken einige Gänge zurück.
Doppelpack als Schlusspunkt
Löw wollte mit der Hereinnahme von Özil, der Gomez ersetzte, für neue Impulse sorgen, aber auch mit dem Regisseur auf dem Feld tat Deutschland nicht mehr als nötig. In Minute 76 meldete sich der Weltmeister in Person von Kapitän Khedira im Angriffsspiel zurück und prüfte Agayev aus halbrechter Position. Das letzte Ausrufezeichen der Partie setzte schließlich Schürrle, der mit einem satten Schuss aus elf Metern das 4:1 erzielte (81.).
Für die deutsche Nationalmannschaft stehen nun als nächstes das Freundschaftsspiel in Dänemark (6. Juni, 20.45 Uhr) sowie das Qualifikationsspiel gegen San Marino (10. Juni, 20.45 Uhr) auf dem Programm. Aserbaidschan ist am 6. Spieltag der Gruppe C gegen Nordirland im Einsatz (10. Juni, 18 Uhr).