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"Wir sind die Besten"

Spanien: Jetzt soll der WM-Titel her

"Wir sind die Besten"

Deutschland ist besiegt. Nun will der Europameister auch den letzten Schritt zum WM-Titel machen.

Deutschland ist besiegt. Nun will der Europameister auch den letzten Schritt zum WM-Titel machen. imago

Der Stürmerstar kann beruhigt sein. Es ist nach dem 1:0-Sieg gegen Alemania alles im grünen Bereich bei der "Roja", die am Mittwoch in Durban Villas Forderungen Taten folgen ließ: Erstmals in der Geschichte zogen die Spanier in ein WM-Finale ein. Wieder unterlagen die Deutschen 0:1, wie vor zwei Jahren und zwei Wochen beim EM-Sieg in Wien. Nur: Der aktuelle Sieg kann am Sonntag in "Soccer City" von Johannesburg gegen die Holländer noch pulverisiert werden.

Das weiß auch der spanische Keeper. "Wir wollen Weltmeister werden, jetzt erst recht", sagt Iker Casillas, der Mann, der sonst die großen Worte eher meidet, den Kontakt zur Öffentlichkeit anders als Villa in Südafrika bewusst kurz hält. Doch der 29-Jährige hatte vor dem Halbfinale vom "wichtigsten Spiel unserer Geschichte" gesprochen und als Kapitän seine Kollegen nochmal angestachelt. Ein anderes Ziel als der Titel könne es nicht geben: "Das erwarten unsere Fans." Der EM-Sieg sei Vergangenheit.

Dabei war bei den Spaniern bislang in Südafrika das phänomenale Kurzpassspiel etwas verloren gegangen. Das berühmte "Tiqui-taca"-Spektakel gab es viel zu wenig zu sehen, außer beim 2:0 gegen Honduras tat sich die Mannschaft von Trainer Vicente del Bosque stets schwerer als ihr lieb war, die Offensive lebte bislang nur von David Villa; Fernando Torres, in Wien noch der Siegtorschütze, war häufig ein Totalausfall und wurde im Halbfinale von Pedro aus der Startelf gedrängt.

Gegen Deutschland, das Kapitän Casillas angesichts der Siege gegen England und Argentinien als "Favoriten" bezeichnet hatte, sollte es reichen. Sogar Andres Iniestas Forderung vom "Vollgas" wurde lange umgesetzt.

Das alles, obwohl sich die Einschätzung von Verteidiger Gerard Piqué bewahrheite: "Es wird sehr schwierig, die Deutschen zu stoppen." Doch die Abwehr hatte diesmal wenig zu tun, die deutsche Elf war am Ende doch zu harmlos.

Busquets: "Nun muss der letzte Schritt erfolgen"

So haben sie es nun in der Hand, Casillas und Co. Der erst 21-jährige Sergio Busquets ist zuersichtlich: "Wir vertreten eine neue, ehrgeizige Generation, wir haben Siegermentalität, das zeigt sich auf dem Platz. Nun muss der letzte Schritt erfolgen. Aber wir sind die Besten, davon bin ich überzeugt.

Vielleicht half ja auch Königin Sofia, die schon wie beim EM-Finale auf der Tribüne Daumen drückte und die Prinz Felipe ablöste, der bei der Auftakt-Niederlage gegen die Schweiz kein Glück brachte. Zum Endspiel wird auch der König einfliegen. Das Finale ist Staatssache. Natürlich. Spanien, das Land der Weltklubs FC Barcelona und Real Madrid steht vor dem größten Highlight seiner Fußball-Geschichte.