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Parreira hört auf - Miese Geste von Domenech

Südafrika/Frankreich: Evra kündigt die "Wahrheit" an

Parreira hört auf - Miese Geste von Domenech

Carlos Alberto Parreira

Ein Bild der Vergangenheit: Südafrika und Carlos Alberto Parreira gehen getrennte Wege. imago

Parreira war vor dem Engagements Santanas auch dessen Vorgänger gewesen.

Der Vertrag des Brasilianers hätte noch bis zum 15. Juli 2010 Gültigkeit besessen. Parreira hatte die Frage, ob er sein Amt weiterführen wolle, verneint: "Nein. Wenn, dann werde ich nur noch Trainer in Brasilien", so der 67-Jährige.

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"Ich denke, das ist eine weise Entscheidung. Wir haben sehr hart gearbeitet, wir haben in der ganzen Zeit nur ein Spiel verloren. Ich bin sehr stolz. Vor Südafrika liegt ein langer Weg, es kommen der Afrika-Cup und die WM 2014 in Brasilien. Macht weiter so, arbeitet so weiter."

Domenech: Ein Abgang, der passt

Fußball, Weltmeisterschaft: Südafrikas Trainer Parreira (re.) und Frankreichs Coach Domenech.

Keine echten Freunde: Südafrikas Trainer Parreira (re.) und Frankreichs Coach Domenech. picture-alliance

Auch Frankreich wird ab sofort einen neuen Nationaltrainer haben - Laurent Blanc wird den umstrittenen und glücklosen Domenech beerben. Dieser beendete seine Amtszeit als mit einer unschönen Geste beendet. Nach dem 1:2 (0:2) des Vize-Weltmeisters gegen Gastgeber Südafrika, das für beide Mannschaften das Vorrunden-Aus bei der WM bedeutete, verweigerte der 58-Jährige Carlos Alberto Parreira den Handschlag.

Anstatt dem brasilianischen Trainer der Bafana Bafana die Hand zu reichen, redete Domenech nach dem Abpfiff fast eine Minute lang auf Parreira ein und fuchtelte dabei mit dem linken Zeigefinger.

Auf der Pressekonferenz drückte er sich um eine Begründung. Die Gründe liegen jedoch buchstäblich auf der Hand: Parreira hatte nach der erfolgreichen WM-Qualifikation der Franzosen durch ein mit der Hand vorbereitetes Tor von Thierry Henry erklärt, die Equipe Tricolore habe das Ticket nach Südafrika nicht verdient.

"Ich habe angeblich seine Mannschaft angegriffen. Das ist ein Jahr her, ich kann mich gar nicht mehr erinnern", sagte Parreira nach dem Spiel. "Es zeigt aber, dass meine Meinung über sie richtig ist."

Evra kündigt die "Wahrheit" an

Fußball, Weltmeisterschaft: Frankreichs Kapitän Patrice Evra als Bankdrücker gegen Südafrika.

Frankreichs Kapitän Patrice Evra als Bankdrücker gegen Südafrika. picture-alliance

Derweil hat der Kapitän der französischen Nationalmannschaft Patrice Evra nach dem WM-Skandal um Nicolas Anelka und den Trainingsboykott der Spieler eine Erklärung in den nächsten Tagen angekündigt. "Es wird in dieser Woche eine Pressekonferenz geben, so schnell wie möglich", sagte der Abwehrspieler, "weil die Franzosen die Wahrheit wissen sollen."

Evra, der von Trainer Raymond Domenech gegen Südafrika auf die Bank verbannt worden war, wollte sich schon am Montag zu den Vorgängen im französischen Quartier äußern. "Wir wollten keine Rechnungen begleichen, sondern uns beim französischen Volk entschuldigen. Aber diese Entschuldigung hat mir unser Trainer verboten", sagte Evra. Domenech war allein zur Pressekonferenz in Bloemfontein am Montagabend erschienen.