WM

Ghana lässt Afrika jubeln

Erster Sieg eines afrikanischen Teams

Ghana lässt Afrika jubeln

John Paintsil

Die "Black Stars" als Hoffnungsträger eines ganzen Kontinents: John Paintsil nach dem Sieg über Serbien. imago

"Die Hoffnung ist wieder geboren mit den Black Stars aus Ghana, die gestern am Himmel über Pretoria schienen", schrieb "Sud online" aus dem Senegal. Und "Fasonet" aus Burkina Faso forderte die anderen afrikanischen WM-Teilnehmer auf, es den "Erben von Abedi Pele" gleichzutun: "Möge sich das heroische Beispiel Ghanas wiederholen." Und die nigerianische Zeitung "Next" brachte es am Montag auf dem Punkt: "Die 'Black Stars' sind die Schrittmacher unseres Kontinents."

Auch die Verantwortlichen sowie die Akteure selbst waren sich ihrer Vorreiterrolle bewusst. "Meine Spieler wussten, dass sie für einen ganzen Kontinent spielen. Wir sind glücklich, dass wir ganz Afrika glücklich machen konnten", sagte Ghanas serbischer Trainer Milovan Rajevac. "Wir feiern heute die ganze Nacht durch und ganz Afrika feiert mit uns mit", sagte der lange Zeit verletzte Kapitän Stephen Appiah, der gegen die Serben eingewechselt wurde, nach dem Erfolg.

Und seine Landsleute folgten den Worten Appiahs. Waren die Straßen in Accra während der Partie wie leergefegt, so explodierte die Hauptstadt nach Abpfiff regelrecht. Die Fans strömten ins Freie, um ihren Emotionen freien Lauf zu lassen. "Ich bin stolz, Ghanaer zu sein", rief ein Fan im Siegesrausch und sprach damit einer ganzen Nation aus dem Herzen.

Und nach dem Paukenschlag zum Auftakt wollen die Ghanaer nun mehr. "Ich bin mir sicher, dass wir Deutschland schlagen", sagte Altstar und Ex-Bayern-Profi Samuel Kuffour (175 Bundesliga-Spiele und sieben Tore für Bayern München) rechnet fest mit dem Gruppensieg seiner Landsleute: "Wir wollen neun Punkte und schaffen das auch".

Die 'Black Stars' sind die Schrittmacher unseres Kontinents

Die nigerianische Zeitung "Next"

Ghana wird am 23. Juni in Johannesburg (20.30 Uhr) gegen die Löw-Elf spielen. Zuvor steht am kommenden Samstag die Partie gegen Australien in Rustenburg (16 Uhr) auf dem Programm.

Angesichts der Euphorie um die "Black Stars" verhallen mahnende Worte derzeit nahezu ungehört. "Im Turnier haben wir noch nichts erreicht", warnte Leverkusens Hans Sarpei. "Wir fahren jetzt ins Hotel. Dann sollten wir uns auf die nächsten Spiele konzentrieren."