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Massenpanik in Johannesburg

Bei WM-Test zwischen Nigeria und Nordkorea

Massenpanik in Johannesburg

Yakubu und Etuhu

Entsetzte Gesichter: Der WM-Test von Nigeria und Nordkorea wäre beinahe in einer Katastrophe geendet. imago

Bereits am Sonntagnachmittag gab es bei der Öffnung der Stadiontore Schwierigkeiten. Die Polizisten hatten offensichtlich nicht mit solch einem Andrang gerechnet, in das Stadion passen lediglich 10.000 Zuschauer. Die Sicherheitskräfte reagierten auf den Ansturm und verriegelten die Tore, um die Lage zu beruhigen. Sie erzielten damit aber den gegenteiligen Effekt. Augenzeugenberichten zufolge wurden Dutzende nigerianische Anhänger niedergetrampelt, während im Stadion die Nationalhymnen gespielt wurden.

"Es hat eine Massenpanik vor dem Spiel gegeben. Die Menschen dachten, dass sie für Eintrittskarten bezahlen müssten. Sie haben gegen die Tore gedrückt, um ins Stadion zu kommen und ihre Helden zu sehen", erklärte ein Polizeisprecher. Nach einer zehnminütigen Unterbrechung in der zweiten Halbzeit wurde das Spiel beim Stande von 1:0 für Nigeria fortgesetzt. Es waren kostenlose Eintrittskarten für die Partie ausgegeben worden, viele Fans versuchten aber, ohne Ticket in das Stadion zu gelangen.

Polizist schwer verletzt

"Die Polizei hat mich gebeten, wegen der Ausschreitungen und Verletzungen zu unterbrechen", erklärte der südafrikanische Schiedsrichter Steve Goddard.

Bei der Panik wurden auch zwei Polizisten verletzt, einer davon schwer. Der Beamte sei "unter einem umfallenden Eingangstor begraben und niedergetrampelt" worden, berichtete ein Polizeisprecher. Unter den Verletzten soll offenbar mindestens ein Kind sein, eine Frau musste laut Medienberichten reanimiert werden.

In der zweiten Halbzeit sollen die Tore erneut gestürmt worden sein. Ein Polizist klagte daraufhin den Weltverband an. "Die FIFA hat gewollt, dass der Eintritt gratis ist. Das haben sie nun davon." Nigeria gewann den Test mit 3:1. Yakubu Aiyegbeni (15.), Victor Obinna (62., Elfmeter) und Obafemi Martins vom VfL Wolfsburg (88.) trafen für die Super Eagles. Für Nordkorea war Jong Tae Se (64.) erfolgreich. Ab der 82. Minute spielten die Asiaten wegen einer Roten Karte nur noch zu zehnt.

Am Abend widersprach die FIFA allerdings den Darstellungen. Die Partie fand nicht unter Aufsicht des Weltverbandes statt, in die Organisation war die FIFA nicht eingebunden. Auch der Sicherheitsdienst der WM sei nicht anwesend gewesen.