Japans Nationaltrainer Alberto Zaccheroni nahm gegenüber dem 0:0 gegen Griechenland zwei Änderungen in der Startelf vor: Kagawa begann auf der linken Außenbahn für Osako, Aoyama ersetzte im defensiven Mittelfeld Yamaguchi. Kolumbiens Coach José Nestor Pekerman ließ nach dem 2:1-Sieg gegen die Elfenbeinküste, der den vorzeitigen Achtelfinaleinzug brachte, rotieren und brachte acht(!) Neue in der Startformation: Balanta, Valdes und Arias verteidigten für Zuniga, Zapata und Yepes. Im Mittelfeld ersetzten Quintero, Guarin, Mejia und Ramos Aguilar, Sanchez, James und Ibarbo. Zudem begann Martinez als Sturmspitze für Gutierrez.
In der Arena Pantanal benötigte Japan einige Minuten, um in die Partie zu finden. Kolumbien wirkte zunächst aktiver, wurde dabei aber nicht gefährlich. Auf der anderen Seite konnte sich "Samurai Blue" erste Halbchancen erarbeiten: Okubo verzog (10.), Uchidas Schuss wurde zur Ecke geblockt, nach der Ospina einen Hasebe-Versuch entschärfte (16.). Im Gegenzug rückte dann Schiedsrichter Pedro Proenca in den Mittelpunkt: Konno ging im eigenen Sechszehner ungeschickt gegen Ramos zu Werke und brachte den Kolumbianer zu Fall. Der Referee zeigte umgehend auf den Punkt – Cuadrado ließ sich die Chance nicht nehmen und schob das Leder humorlos flach in die Mitte (17.).
"Samurai Blue" zeigt Moral
Die Zaccheroni-Schützlinge waren nun gefordert und verlagerten das Geschehen weiter in die Hälfte der Südamerikaner. Japan fehlte es allerdings an Tempo und Kreativität, um die kolumbianische Verteidigung in Verlegenheit zu bringen. Kagawa besaß die erste gute Gelegenheit für die Asiaten, als der Ex-Dortmunder von links nach innen zog und mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze aus an Ospina scheiterte (23.). Japan drückte Kolumbien nun in die Defensive, wohingegen die Perkman-Schützlinge auf Konter lauerten. Bis auf einen Honda-Freistoß, der aus 20 Metern halblinker Position die Kugel knapp am rechten Pfosten vorbei zirkelte (33.), wurde es aber kaum gefährlich.
Anders "Los Cafeteros", die bei ihren wenigen Angriffsaktionen gegen die nicht immer sattelfeste japanische Verteidigung zwingender wirkten: Ramos legte rechts im Strafraum quer in die Mitte zu Jackson, der den Ball aber am linken Pfosten vorbeischob (41.). Mit dem Halbzeit gelang Japan dann aber doch noch der Ausgleich. Hondas Flanke vom rechten Strafraumeck fand in der Mitte Okazaki, der das Leder aus rund 10 Metern in die rechte Ecke köpfte (45.+1).
Gruppe C - 3. Spieltag
Japan gedanklich noch in der Kabine
José Pekerman wechselte zur Pause und brachte Carbonero und James für Cuadrado und Quintero. Japan, das personell unverändert begann, verschlief den Start in den zweiten Abschnitt komplett. Die "Samurai Blue" spielte ohne Zug zum Tor und wirkte dabei unentschlossen und zögerlich. Folglich übernahmen die bereits für das Achtelfinale qualifizierten Südamerikaner die Initiative und kamen durch Carbonero (53.) zu einem ersten Torabschluss. Zwei Minuten darauf ging die Pekerman-Elf dann abermals in Führung: James bediente in der Zentrale Jackson, der im Strafraum nicht lange fackelte und die Kugel platziert ins rechte Eck schoss (55.). Nun wachten die Asiaten endlich auf und kamen durch Kagawa, dessen Schuss links am Gehäuse vorbei strich (57.), und Nagatomos Flanke, die Okubo knapp verpasste (59.) zu ordentlichen Gelegenheiten.
Personalwechsel helfen nicht weiter
Alberto Zaccheroni versuchte mit frischem Personal das Offensivspiel seiner Mannschaft zu beleben. Yamaguchi (62.) und Kakitani (69.) ersetzten Aoyama und Torschütze Okazaki. Zwischendurch hatte sich für Japan sogar die große Chance zum Ausgleich geboten, als Okubo Uchidas Hereingabe von rechts aus rund zehn Metern über den Kasten donnerte (66.). Das Geschehen spielte sich mittlerweile weitgehend in der kolumbianischen Hälfte ab, in welcher die Südamerikaner massiv verteidigten. Japan rannte zwar immer wieder mit viel Moral an – ein Durchkommen gab es aber nicht!
Ein Mann schreibt Geschichte: Der 43-jährige Faryd Mondragon wurde zum ältesten aktiven Spieler aller Zeiten.
Mondragon in die Geschichtsbücher, James besticht
So ging es in die Schlussphase, in welcher Kolumbien frühzeitig für klare Verhältnisse sorgte: Jackson vollendete nach feiner James-Vorarbeit einen präzise vorgetragenen Konter (82.). Drei Minuten darauf gönnte José Pekerman Routinier Mondragon noch einige Minuten Einsatzzeit, brachte den Routinier für Ospina (85.) und ermöglichte es dem 43-Jährigen, zum ältesten aktiven Spieler bei einer WM zu werden. Den Schlusspunkt setzte schließlich James, der bei einen weiteren Konter Yoshida austanzte und Kawashima gefühlvoll zum Endstand überlupfte (90.).
Kolumbien spielt im Achtelfinale am Samstag um 22 Uhr (MESZ) in Rio de Janeiro gegen Uruguay. Costa Rica trifft am Sonntag um 22 Uhr (MESZ) in Recife auf Griechenland.