Jubel nach dem Elfmeterdrama: Die Ukrainer feiern ihren Trainer Oleg Blokhin. dpa
Bei den Schweizern ist nach dem 2:0-Sieg gegen Südkorea die WM für Senderos beendet. Bei einem Sturz kugelte sich der Verteidiger die Schulter aus und kann nicht mehr eingesetzt werden. Für ihn rückte der erst 19-jährige Djourou in die Innenverteidigung. Auf der linken Seite vertraute Trainer "Köbi" Kuhn wieder auf Magnin an Stelle von Spycher.
Die Ukraine plagten nach der Partie gegen Tunesien (1:0) ebenfalls Probleme in der Innenverteidigung. Sowohl Sviderskiy als auch Rusol holten sich im abschließenden Gruppenspiel die zweite Gelbe Karte ab. Außerdem blieb Rebrov zunächst auf der Bank. Nach seiner Roten Karte gegen Spanien kehrte Vashchuk wieder ins Team zurück. Außerdem brachte Coach Oleg Blokhin Gusin und Vorobyey.
Die Anfangsphase war von vielen kleinen Fehlern auf beiden Seiten geprägt. Vor allem die Bälle in die Spitze landeten immer wieder beim Gegner. Während die Schweizer den Ball mit hohem Tempo in die gegnerische Hälfte spielten, war der Spielaufbau der Ukraine viel zu langsam. Die Defensive der Kuhn-Elf hatte dadurch viel Zeit, sich zu formieren. Die erste Tormöglichkeit hatten folgerichtig auch die Schweizer. Nach einem Fehlpass von Tymoschuk war Frei zur Stelle und zog aus gut 20 Metern ab, Shovkovskyi war zur Stelle und konnte klären (13.).
Die beste Einschusschance dann aber für die Ukraine nach einem Freistoß von der linken Strafraumgrenze. Im Fünfmeterraum setzte sich Shevchenko durch und scheiterte mit seinem Kopfball lediglich am Querbalken. (21.). Schon im Gegenzug die Antwort, abermals durch eine Standardsituation. Der Schuss von Frei landete aus 22 Metern wieder nur an der Latte. Im Nachsetzen rutschte Müller nur knapp an der Kugel vorbei (24.).
Danach wurde die Partie von der Ukraine etwas offener gestaltet. Es wurde jetzt schneller in die Spitzen gespielt, gefährlich wurde es für Zuberbühler aber zunächst nicht. Die Schweiz musste dann einen weiteren Rückschlag verkraften. Djourou musste verletzt vom Feld und Grichting kam zum Einsatz (34.). Zu oft liefen die schweizerischen Angriffsbemühungen durch die Mitte, wo die ukrainische Verteidigung jedoch sicher stand und keine Chancen zuließ.
Mit einer guten Aktion meldete sich die Blokhin-Elf aus der Pause zurück. Eine Flanke von der rechten Außenbahn köpfte Voronin nur knapp am linken Pfosten vorbei (57.). Aber Höhepunkte waren auch in der zweiten Hälfte rar gesät. Beiden Teams fehlten vor allem im Spielaufbau die Ideen, so dass sich die Spitzen teilweise weit zurückfallen lassen mussten, dann fehlten wiederum die Anspielstationen. Auch ein Freistoß von Stürmer-Star Shevchenko aus 20 Metern landete lediglich in der Mauer (61.).
Wenig später versuchte er es mit einem Sololauf über die rechte Außenbahn, setzte sich problemlos gegen Magnin durch und zog von der Strafraumgrenze ab. Nur um Zentimeter flog die Kugel am rechten Pfosten vorbei, Zuberbühler hatte nicht reagiert (68.). Auch die nächste große Möglichkeit hatte die Ukraine. Nach einer Ecke verfehlte Gusin mit dem Hinterkopf nur knapp (75.). Die Schweizer liefen sich hingegen ein ums andere Mal in der Defensive fest und hatten überhaupt keine Einschussmöglichkeiten mehr. Bis zur 90. Minute passierte nichts mehr, weil keines der Teams mehr Gefahr laufen wollte, einen Gegentreffer zu kassieren.
Auch in der Verlängerung wurde die Partie von Fehlpässen dominiert, Spielfluss konnte dabei nicht aufkommen. Die erste Tormöglichkeit für die Schweiz ergab sich aus einer missglückten Kopfballabwehr. Aber Vogel platzierte seinen Schuss aus 18 Metern nicht gut genug und Shovkovskyi hatte keine Mühe zu parieren (100.). Das war die einzige nennenswerte Szene aus den ersten 15 Minuten Verlängerung. Selbst bei Standardsituationen wurde die gegnerische Mannschaft nicht in Bedrängnis gebracht, weil auch hier die Bälle zu ungenau vors Tor geschlagen wurden. Streller hatte zwar noch eine gute Szene ließ sich jedoch von Gusin im letzten Moment am Torschuss hindern (115.).
Der Held des Abends: Keeper Shovkovskyi hält den Elfmeter des Schweizers Streller. dpa
Im Elfmeterschießen scheiterte zunächst Shevchenko am schweizerischen Torhüter Zuberbühler. Danach hielt auch Shovkovskyi den schwachen Schuss von Streller. Für die Ukraine trafen daraufhin Milevskiy, Rebrov und Husyev. Auf Seiten der Schweizer vergaben hingegen Barnetta (Latte) und Cabanas.