Der Schlüsselmoment war in der 78. Minute gekommen. Panamas Ricardo Avila schlug einen Freistoß flach und scharf in den Strafraum Englands. Dort grätschte Felipe Baloy heran und beförderte den Ball vorbei an Torhüter Jordan Pickford ins Netz . Während der WM-Neuling aus Mittelamerika seinen ersten Treffer ausgelassen feierte, schien das Gegentor die Three Lions zwar zu ärgern. Die große Zufriedenheit über den klaren Sieg gegen Panama konnte dessen Ehrentreffer aber nicht trüben. "Wir wussten, dass es nicht leicht wird, aber wir haben uns sehr gut vorbereitet", sagte Kane nach der Partie bei der "ARD". Der Stürmer machte zugleich aber deutlich, den Blick nach vorne zu richten. Es wartet nämlich das entscheidende Spiel um den Gruppensieg gegen Belgien und damit die erste echte Bewährungsprobe bei diesem Turnier. "Ein großes Spiel", so der Angreifer, stehe seinem Team bevor.
Spielersteckbrief Kane
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Panamas Treffer könnte trotzdem noch einer mit Wirkung sein. Denn England kassierte damit das zweite Gegentor des Turniers - und verpasste es damit, sich als alleiniger Spitzenreiter vor Belgien zu setzen. Denn beide Länder haben nun vor dem direkten Duell die identische Bilanz: sechs Punkte, acht Tore und zwei Gegentreffer. In diesem Falle müsste der direkte Vergleich herhalten, doch was, wenn das Duell mit einem Remis endet? In diesem Falle entscheidet die Fairplay-Wertung.
England hat in der Fairplay-Wertung die Nase vorn
Diese führen die Mannen von Englands Nationaltrainer Gareth Southgate momentan gruppenintern an. Nur Ruben Loftus-Cheek und Kyle Walker haben bislang eine Gelbe Karte gesehen. Mit Kevin De Bruyne, Thomas Meunier und Jan Vertonghen kassierten drei Spieler der Belgier bereits eine Verwarnung. England hätte hier also die Nase vorne, keine weitere Verwarnung vorausgesetzt. Doch gibt es am Ende auch in der Karten-Statistik Gleichstand, müsste das Los entscheiden. So weit wollen es Kane und die Three Lions natürlich gar nicht erst kommen lassen. "Wir wollen siegen", so der 24-Jährige. "Es wird ein Angriffsspiel."
"Du musst daran glauben"
Ein Angriffsspiel, wie es Kane liegt. Mit fünf Treffern in zwei Spielen hat der Offensivmann seinen Status als Hoffnungsträger untermauert, auch wenn er gegen Panama "nur" mit zwei - allerdings herausragend gut geschossenen - Strafstößen und einem mit seiner Hacke abgefälschten Schuss glänzte. Vor allem letzterer Treffer ließ Kane nach dem Schlusspfiff schmunzeln.
"Das war einer der glücklicheren. Aber den nehme ich auch", so der gebürtige Londoner, dem es auch egal sein dürfte, auf welchem Wege er sich womöglich gegen Belgien in die Torjägerliste einträgt. Schließlich geht es England nur um den Erfolg - und ein möglichst langes Turnier. "Du musst daran glauben", hielt Kane fest. "Der Weg ist aber noch sehr lang, schwierig und steinig."
