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Schaltet Messi in den Endspiel-Modus?

Argentinien gegen Nigeria zum Siegen verdammt

Schaltet Messi in den Endspiel-Modus?

Es gilt, die Enttäuschung aus den Kleidern zu schütteln: Lionel Messi & Co. brauchen gegen Nigeria einen Sieg.

Es gilt, die Enttäuschung aus den Kleidern zu schütteln: Lionel Messi & Co. brauchen gegen Nigeria einen Sieg. imago

Argentiniens Fußball-Fans können doch noch jubeln: Sowohl in Moskau auf dem Roten Platz als auch in der Heimat in Buenos Aires feierten sie ausgelassen. Nein, nicht über die eigene Mannschaft, dazu besteht nach zwei verkorksten Auftritten ihrer Lieblinge nun wahrlich kein Anlass. Vielmehr bejubelten die Anhänger die Schützenhilfe des kommenden Gegners Nigeria: Die vom deutschen Coach Gernot Rohr trainierten Super Eagles hatten Island mit 2:0 besiegt, und Messi & Co. können das drohende Aus in der Vorrunde eventuell noch abwenden.

In St. Petersburg am Dienstag (20 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zählt für die Schützlinge des angezählten Trainers Jorge Sampaoli nur ein Dreier, ansonsten ist das Turnier für den Vize-Weltmeister von 2014, der mit einem Punkt (1:1 gegen Island) derzeit das Tabellenende ziert, vorzeitig zu Ende. Parallel darf Island gegen das bereits für die nächste Runde qualifizierte Kroatien nicht höher gewinnen.

Spielersteckbrief Messi
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Trainersteckbrief Sampaoli
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Körpersprache gibt zu denken

Die Stimmung im Lager der Südamerikaner ist freilich trotz der Chance aufs Weiterkommen merklich gedrückt. Die Körpersprache bei den Übungseinheiten, bei denen in Gabriel Mercado und Nicolas Otamendi zwei Abwehrspieler wegen Knöchelproblemen sowie in Mittelfeldspieler Lucas Biglia (Kniebeschwerden) ein Trio fehlte und nur individuell im Kraftraum trainierte, entsprach der, mit der die Argentinier nach der ganz schwachen Leistung gegen die Kroaten vom Platz geschlichen waren. Messi, als Kapitän eigentlich mit in der Verantwortung, das Team wieder aufzurichten, trabte meist nur über den Platz, bei Laufübungen hinterher und wirkte in sich gekehrt.

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Die Frage ist: Wird die die Aussprache, die es am Freitagabend mit dem Superstar, Javier Mascherano, Sampaoli und Verbandschef Claudio Tapia gegeben haben soll, fruchten? Klar ist: Will die Albiceleste im Endspiel gegen Nigeria ihre unverhoffte Chance aufs Achtelfinale ergreifen, muss eine klare Leistungssteigerung her. Vor allem von Messi, der seine Dribbelkünste und Torgefährlichkeit bisher zu selten zeigte und von einer WM-Form meilenweit entfernt ist.

Die Hoffnung: Messi in Ecuador-Form

Ob die Argentinier und vor allem Messi gegen Nigeria in einen Endspiel-Modus schalten können? Vielleicht hilft ein beim Blick in den Rückspiegel: Im Oktober 2017 benötigte Argentinien im letzten WM-Qualifikationsspiel in Ecuador zwingend einen Sieg. Nach einer Minute im Rückstand drehte die Albiceleste den Spieß um und sicherte mit einem 3:1 das Ticket für Russland. Alle drei Tore erzielte: Lionel Messi.

jch